Marius Faller

Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: Am Wochenende startet die Kreisliga A 1 mit fünf neuen Teams (drei Absteiger und zwei Aufsteiger) in die neue Spielzeit. Der SÜDKURIER blickt gemeinsam mit den Verantwortlichen der 15 Mannschaften auf die Saison 2018/19.

Der Trainer des Bezirksliga-Absteigers FC Brigachtal, Werner Bucher, spricht davon, dass bei seinem Team die Motivation groß sei, den schmerzhaften Abstieg gleich wieder vergessen zu machen. „Wir wollen vorne mit dabei sein und im Kampf um die Meisterschaft mitmischen“, kündigt Bucher an. Bei diesem Unterfangen sollen auch die Neuzugänge Dennis Kleiser, Marc Albrecht und Andre Weets helfen. Sie kamen alle drei vom SV Überauchen. „Mit ihnen bin ich sehr zufrieden. Sie haben sich toll eingefügt. Insgesamt ist im Vergleich zum Vorjahr viel mehr Leben in der Mannschaft“, sagt Bucher. Verbessern müsse sich die Mannschaft noch im taktischen Bereich und bei Standardsituationen. Obwohl es im Pokal gegen den Landesligisten SG Dettingen-Dingelsdorf eine 1:5-Niederlage setzte, konnte Bucher aus dieser Begegnung Positives ziehen. „Sieben Leute aus der Stammelf haben gefehlt. Dafür haben sich die Jungs aus dem zweiten Glied sehr gut geschlagen.“ Vor allem der aus der eigenen Jugend gekommene Verteidiger David Götz hat es seinem Trainer dabei angetan.

Ebenfalls eine Liga tiefer als im Vorjahr muss Lokalrivale SV Überauchen antreten. In Überauchen gab es einen regelrechten Umbruch, elf Spieler haben den SVÜ verlassen. Dennoch will Trainer Sigurd Bickmann auf jeden Fall unter die ersten sechs Mannschaften kommen. „Wir sind personell auf der Rasierklinge unterwegs und brauchen auch das Glück, dass sich nicht viele verletzen.“ Topfavorit auf den Aufstieg ist für Bickmann der SV Rietheim: „Mit den Zugängen, die Rietheim hatte, ist der Aufstieg eigentlich Pflicht.“ Bei den Überauchenern gab es mit Stürmer Toure Lamin (kam vom TuS Blumberg) sowie den Mittelfeldspielern Obu Girs (TuS Oberbaldingen), Robert Neascu (BSV Schwenningen) und Maximilian Broozeit (VfL Wolfsburg) vier neue Spieler. Für die Überauchener geht es in den ersten zwei Partien gegen die Reservemannschaften des FC Schonach und des FC Pfaffenweiler – zwei Teams, die für Bickmann Wundertüten sind: „Zweite Mannschaften sind immer schwierig einzuschätzen. Leider werden uns am Anfang vier Spieler fehlen, das sie sich noch im Urlaub befinden.“

Auf den dritten Bezirksliga-Absteiger, den FC Dauchingen, wartet am ersten Spieltag gegen Aufsteiger SV Niederschach gleich Derby. Nach dem schmerzhaften Gang in die Kreisliga A soll es laut Co-Trainer Holger Staiger in der kommenden Saison „mindestens ein Platz unter den ersten Fünf werden“. In der Vorbereitung waren die Spieler stets in großer Anzahl vertreten, problematisch wird es dagegen eher im September. Dann fehlen immer wieder wichtige Akteure urlaubsbedingt. Zugänge bekam das Team von Trainer Uwe Gleichauf vor allem in Form von jungen Spielern: Gleich fünf Youngster kamen aus dem eigenen Nachwuchs oder aus Junioren-Teams von anderen Vereinen. „Man darf von den Jungs noch nicht zu früh zu viel erwarten“, erklärt Staiger, fügt aber hinzu, dass sie sich „sehr gut machen würden“. Bei den Abgängen schmerzt der Weggang von Manuel Federl am meisten. Der Außenverteidiger trägt in der kommenden Saison das Trikot des Bezirksligisten FC Weilersbach.

Mit einer besonders unglücklichen Konstellation musste sich DJK Villingen II in der abgelaufenen Saison auseinandersetzen. Sportlich hatte sich die Mannschaft von Trainer Adrian Schade für die Aufstiegsspiele zur Bezirksliga qualifiziert. Weil die erste DJK-Mannschaft jedoch gleichzeitig in eben diese Spielklasse abgestiegen ist, bekam der Tabellendritte FC Weilersbach den Vortritt und schaffte auch prompt den Aufstieg. „Natürlich war das bitter, allerdings auch schon einige Wochen vorher abzusehen“, meint Schade. Mit Blick auf die neue Saison bezweifelt der Trainer, „dass sich so eine gute Saison noch einmal wiederholen lässt“. Einige Spieler wurden in die erste Mannschaft „hochgezogen“, dafür kamen gleich sieben aus der eigenen Jugend dazu. „Die Jungs machen sich sehr gut. Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft“, so Schade. Gleich am ersten Spieltag erwartet die DJK-Reserve im Derby den vermeintlichen Meisterschafts-Favoriten SV Rietheim. Der Villinger Trainer: „Wir werden die drei Punkte ganz sicher nicht einfach herschenken.“

Als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg ging NK Hajduk VS in die vergangene Saison, musste sich am Ende jedoch mit Platz vier begnügen. In der Rückrunde, in der Hajduk nach Meister Fischbach die meisten Punkte holte, zeigte das Team von Trainer Davor Koprivnjak, dass es zu mehr in der Lage ist. Mit der Vorbereitung ist der Coach zufrieden. „Alle ziehen mit. Das ist auch gut so, denn konditionell müssen wir zulegen. In der Defensive haben wir uns mit Karlo Vuk und Gabriel Iljasevic gut verstärkt. Der Abgang von Torjäger Josip Matkovic schmerzt dagegen sehr.“ Koprivnjak und seine Mannschaft haben ambitionierte Ziele: „Wir wollen mindestens unter die ersten Vier und nicht mehr als 35 Gegentreffer kassieren.“ Das wären genau halb so viel wie in der Spielzeit 17/18. Weil sich mehrere Spieler im Urlaub befinden, greift Hajduk erst am 1. September in den Spielbetrieb ein und muss dann bei DJK Villingen II antreten.

Der VfB Villingen möchte vor allem auf junge Spieler setzen. Dazu passt, dass von den sechs Neuzugängen drei aus der eigenen Jugend stammen. „Wir gehen seit Jahren diesen Weg und werden ihn auch weitergehen“, sagt VfB-Trainer Antonio Szarmach. Einem möglichen Aufstieg steht er eher skeptisch gegenüber. „In der Bezirksliga ist es für die jungen Spieler sehr schwer zu lernen. Dennoch haben wir immer das Ziel, uns im Vergleich zur Vorsaison zu verbessern, auch was den Tabellenplatz angeht.“ Platz fünf belegten die Villinger in der Spielzeit 17/18. Als Aufstiegskandidaten nennt Szarmach jedoch den SV Rietheim sowie die Bezirksliga-Absteiger Dauchingen, Überauchen und Brigachtal. Obwohl sich kurz vor der Saison gleich zwölf Spieler in den Urlaub verabschiedet haben, gibt sich Szarmach entspannt: „Wir haben eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern. Unser Kunstrasen ist seit einer Weile fertig. Ich bin zufrieden.“ Die Villinger sind am ersten Spieltag spielfrei. Für den VfB geht es eine Woche später in Neukirch erstmals um Punkte.

Nach einer starken ersten Saison in der Kreisliga A mit Platz sechs möchte sich die SG Vöhrenbach/Hammereisenbach im zweiten Jahr sogar noch weiter steigern. „Das ist immer mein Ziel, auch wenn meist von vielen Leuten gesagt wird, dass man es als Aufsteiger im zweiten Jahr schwerer hat. Platz fünf ist sicherlich schwer zu erreichen aber wir wollen uns auf jeden Fall in der Liga etablieren“, sagt Trainer Franz Ratz. Er hofft, dass von den Urlaubern, „der ein oder andere noch vor dem ersten Spieltag den Heimweg findet“. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die SG aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Abwehrspieler Patrick Weißer laboriert an einer Sprunggelenksverletzung, Torhüter Marco King hat seit längerem mit Knieproblemen zu kämpfen. Erfreulich ist dagegen die Entwicklung der beiden Neuzugänge Mohammad Akbari (kam aus der eigenen Jugend) und Steven Schober (Sportfreunde Schönenbach). Obwohl beide noch sehr jung sind – Schober wird pünktlich zum 1. Spieltag 18 Jahre alt – will Ratz die beiden „immer wieder mal reinschmeißen“.

Elf Zugänge und damit quasi eine komplette Mannschaft bekam der SV Rietheim im Sommer dazu. Jeweils drei Spieler kamen von DJK Villingen und dem SV Überauchen, zwei aus Königsfeld und jeweils einer aus der eigenen Jugend, dem FV Marbach und dem FC Bad Dürrheim II. Nach Tabellenplatz sieben in der Vorsaison ist Rietheim in den Augen von nahezu jedem Trainer der anderen Mannschaften dieser Staffel Titelkandidat Nummer eins. Rietheims Trainer Rafael Zimmermann wehrt sich nicht gegen die Favoritenrolle. „Wir streben den Aufstieg an“, sagt er deutlich und selbstbewusst. Ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum möglichen Titelgewinn könnten auch Standardsituationen sein, mit Manuel Geiger haben die Rietheimer einen Spezialisten auf diesem Gebiet. Dass die zahlreichen Neuzugänge den Konkurrenzkampf erhöhen, nimmt Zimmermann gelassen: „Die Spieler sind befreundet. Deshalb erwarte ich bei Härtefällen keine schlechte Stimmung.“

Nur durch einen fulminanten Schlusssprint gelang es dem FC Schönwald in der abgelaufenen Saison, die Klasse zu halten. Christian Furtwängler, der im Laufe der Rückrunde das Traineramt von Alexander Schätzle übernahm, wird den Bezirksliga-Absteiger von 2017 auch in der kommenden Spielzeit trainieren. Probleme haben die Schönwälder vor allem im Angriff: „Mit dem verletzten Marcus Thurner, dem pausierenden Nick Faigle und dem nach Furtwangen gewechselten Florian Qorraj fehlen uns drei offensive Stammspieler aus der vergangenen Saison. Deshalb haben wir unser System ein wenig umgestellt. Es wird auf jeden Fall nicht einfach für uns, das Ziel muss ein Mittelfeldplatz sein“, sagt Furtwängler. Mit der Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung ist der Übungsleiter sehr zufrieden. Punkte will der FC Schönwald vor allem in den Heimspielen holen.

Mit einer schwierigen Saison rechnet Jürgen Schmidt, der Trainer des FC Schonach II. Diese Einschätzung hängt auch mit der Großzahl der Abgänge in der ersten Mannschaft zusammen, die nun teilweise mit Spielern aus dem Reserveteam kompensiert werden soll. Vor allem der Sprung von Robin Burger und Yannick Kienzler in die Landesliga-Mannschaft schmerzt Schmidt. „Gerade im Mittelfeld fehlt es uns nun an Personal, weshalb wir mit Luca Timm und Markus Dold zwei nominelle Stürmer weiter nach hinten ziehen müssen. In dieser Saison muss auch mal ein Treffer für einen oder drei Punkte reichen, viele Tore werden wir vermutlich nicht schießen“, gibt sich der Trainer bescheiden. Schmidt hofft, dass er in den ersten Partien auf den einen oder anderen Spieler aus dem Landesliga-Kader zurückgreifen kann. Unabhängig von der Personalsituation bleibt das Ziel der Schonacher einzig und allein der Klassenerhalt.

Einen Abgang auf einer sehr empfindlichen Position musste der FC Tannheim hinnehmen. Stammtorhüter Luis Frank wechselte im Sommer zum Landesligisten FC Furtwangen. Mit Daniel Simone vom FC Pfaffenweiler wurde ein neuer Schlussmann verpflichtet. Frank war allerdings in der abgelaufenen Saison ein starker Rückhalt und einer der besten Torhüter der gesamten Liga. Zum Ligastart bekommt es die Mannschaft von Trainer Christoph Raithel mit zwei Neulingen zu tun: Am ersten Spieltag müssen die Tannheimer zum Bezirksliga-Absteiger FC Brigachtal, im ersten Heimspiel der Saison empfangen sie Aufsteiger SV Niedereschach. Erfreulich ist für Raithel, dass die beiden besten Torjäger der Mannschaft gehalten werden konnten. Maximilian Wolfram (15) und Ferdinand Schmid (11) erzielten fast die Hälfte der Tannheimer Treffer in der abgelaufenen Saison.

Kai Bommer, der Trainer des FC Kappel, tut sich mit der Bewertung der Saisonvorbereitung schwer: „Sie war durchwachsen, aber wir haben sicherlich mit denselben Problemen zu kämpten wie alle Mannschaften. Viele Spieler befanden sich im Urlaub. Deshalb mussten wir auch leider ein Vorbereitungsspiel absagen.“ Mit Saverio Lupo (zuletzt beim FC Königsfeld) konnte Kappel lediglich einen Neuzugang präsentieren. Dieser habe laut Bommer jedoch „großes Potenzial, auch wenn er die letzten zwei Jahre kein Fußball gespielt hat“. Da Kappel gleichzeitig auch nur zwei Abgänge zu verzeichnen hatte (Matthias Lupfer zum FC Weiler und Pascal Maier zum SV Niedereschach) kann der Trainer auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen. Für die neue Spielzeit hofft der Übungsleiter vor allem, dass er mit weniger Verletzungen zu kämpfen hat. Bommer: „In der abgelaufenen Saison haben fast immer sechs oder mehr Leute gefehlt.“

Vor allem dank einer starken Rückrunde konnten die Sportfreunde Neukirch, die lange Zeit Schlusslicht in der A 1 waren, doch noch die Klasse halten. Trainer Udo Glander konnte seine Mannschaft beinahe zusammenhalten, einzig Michael Burger (pausiert) steht nicht mehr im Kader. Dafür kamen Robin Schwer vom FC Furtwangen sowie Kevin Hübsch (reaktiviert) und Niclas Klausmann (eigene Jugend) dazu. Der möglicherweise wichtigste neue Spieler ist eigentlich gar kein richtiger Zugang. Dominik Hellenbrand, der aus der Nähe von Rastatt kommt, hatte bereits in der abgelaufenen Saison durch ein Zweitspielrecht einige Partien für die Sportfreunde absolviert und soll künftig auf der Spielmacherposition das Spiel der Neukircher lenken. Als Saisonziel ruft Glander einen einstelligen Tabellenplatz aus. Als absoluten Titelkandidaten tippt der Neukircher Coach den SV Rietheim.

Neuling SV Niedereschach will die Aufstiegseuphorie so lange wie möglich nutzen. In der abgelaufenen Kreisliga-B-Saison bestach die Mannschaft von Spielertrainer Marco Tümpel vor allem durch eine herausragende Defensive, die lediglich 18 Gegentore in 20 Spielen hinnehmen musste. Tümpel, der selbst 16 Treffer in der Aufstiegssaison erzielte, sieht vor allem im Zweikampfverhalten noch Luft nach oben: „Wir kommen vor allem über spielerische Elemente. Bis auf einige Ausnahmen müssen meine Spieler zukünftig noch aggressiver in die Zweikämpfe gehen.“ Auch aufgrund des von Tümpel als „schweres Auftaktprogramm“ bezeichneten Starts mit Spielen gegen Bezirksliga-Absteiger Dauchingen, Tannheim, der SG Vöhrenbach/Hammereisenbach und Rietheim steht für die Niedereschacher der Klassenerhalt im Vordergrund.

Aufsteiger FC Pfaffenweiler II absolvierte die Vorbereitung gemeinsam mit der Bezirksliga-Mannschaft des Vereins. „So hatten wir immer 25 bis 30 Mann im Training“, erklärt Trainer David Townsend. In der vergangenen Meister-Saison in der Kreisliga B 4 sorgte Pfaffenweiler vor allem offensiv mit 96 Treffern in 28 Spielen für Furore. Das gesteckte Ziel heißt für den Liga-Neuling dennoch Klassenerhalt. Dabei mithelfen sollen neben Tim Simon, der vergangene Saison mit 18 Treffern bester Schütze war, sowie die Neuzugänge Burak Bayrak und Lars Huber, die beide vom FC Mönchweiler kamen. Huber litt zuletzt allerdings unter einer Herzmuskelentzündung und wird wohl erst in der Rückrunde in den Spielbetrieb eingreifen können.