Reiten:(rom) Das 9. Reitturnier auf der Anlage im Weihertal in Bösingen Herrenzimmern musste am Sonntagnachmittag nach einem tödlichen Reitunfall abgebrochen werden. Die Reiter und der Veranstalter sahen sich nicht mehr in der Lage, das Reitturnier fortzuführen.
Der ehemalige Bereiter von der RSG Gnadental (Neudingen bei Donaueschingen) befand sich auf dem Vorbereitungsplatz, um sein Pferd auf die anstehende Prüfung vorzubereiten. Nach einem Stolperer seines Pferdes stürzte er mitsamt dem Tier. Als sich der Vierbeiner wieder berappelte, blieb der Springreiter unter dem Pferd – und zudem noch mit einem Bein im Steigbügel hängen. Das Pferd fing an, in Panik um sich zu treten und versetzte dem Reiter vermutlich einen heftigen Tritt in die Brustgegend.
Die umgehend herbei geeilten Sanitäter begannen noch auf dem Vorbereitungsplatz mit den Reanimierungsmaßnahmen. Nach einer Stunde Reanimation durch die Sanitäter und Notärzte – der Villinger Rettungshubschrauber war inzwischen auch Vorort – war der Versuch, den Reiter am Leben zu halten, allerdings vergebens. Sämtliche Teilnehmer des Turniers, darunter Weltcupsieger Niklas Krieg mit seiner Schwester Leonie, sowie weitere Reitergrößen aus Baden-Württemberg sahen sich danach nicht mehr in der Lage, weiterzureiten. Das gesamte Turniergelände verharrte in Schockstarre.
Bis zu dem schweren Unfall war die Veranstaltung perfekt gelaufen. Kaiserwetter, ein bestens präparierter Parcours, ein blitzblankes Turniergelände und eine hoch motivierte Helfermannschaft sorgten für beste Bedingungen für Ross und Reiter.
Der tragische Reitunfall ereignete sich nur zwei Prüfungen vor dem großen Preis, dem auch die Besucher aufgrund des elitären Starterfeldes entgegen fieberten. Dass das Sportliche danach völlig in den Hintergrund rückte, war selbstverständlich. Unter Schock stand auch die Familie Kellner als Veranstalter des Turniers, allen voran Nicoline Kellner, selbst Reiterin bis zur schweren Klasse. „Wochenlang haben wir uns auf das Turnier vorbereitet, um Ross und Reiter sowie den Besuchern bestmögliche Bedingungen zu bieten. Solch ein tragischer Unfall ist keinem Veranstalter zu wünschen.“
Der verunglückte 51-Jährige hatte die italienische Staatsangehörigkeit und war in den vergangenen Jahren in der Schweiz als Turnierreiter unterwegs. Wie eingangs erwähnt, war er auch schon Bereiter im Gnadental bei Neudingen und startete deshalb auch mit seiner Lizenz in Deutschland für die RSG Gnadental.