Eishockey: Der Saisonauftakt der Schwenninger hat es in sich. Nach den Partien gegen den amtierenden Meister, den Vizemeister und einen Titelaspiranten folgt am Dienstagabend (19.30 Uhr) bereits der nächste schwere Brocken im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt.
Siege gegen Berlin und Bremerhaven
Fünf Punkte haben die Wild Wings in den ersten vier Spielen der neuen Saison in der DEL geholt. Das ist passabel bis in Ordnung. Ganze drei Mal davon ging es in die Verlängerung, lediglich gegen Meisterschaftsmitfavorit Mannheim unterlag man in der regulären Spielzeit. Gegen „Vize“ Bremerhaven und am Sonntag gegen Titelträger Berlin gelang jeweils ein Sieg nach Verlängerung beziehungsweise Penaltyschießen.
Gerade die Partie gegen die Eisbären aus der Hauptstadt darf die Schwäne und ihre Anhänger durchaus positiv in die Zukunft schauen lassen. Auch zwei Tage zuvor in Düsseldorf beim 2:3 nach Penaltyschießen hatte Schwenningen eine gute Leistung gezeigt, musste sich heftig ärgern, dass man nicht als Sieger vom Eis gegangen war. „Wir waren ab dem zweiten Drittel komplett überlegen und hatten genügend Chancen, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Diese Niederlage tut weh und hätte nicht sein müssen“, resümierte Alex Trivellato. Der italienische Nationalspieler empfahl auch sogleich die aus seiner Sicht nötigen Veränderungen: „Wir müssen vor dem gegnerischen Tor zwingender werden.“
Was gegen die Berliner durchaus gelang. Das erste Drittel gegen den amtierenden Meister war beeindruckend. Die Wild Wings schalteten super um, spielten mit viel Tempo und einem feinen Verständnis untereinander. Das 2:0 durch Zach Senyshyn und Boaz Bassen war mehr als verdient. Allerdings zeigten sich die Schwäne auch immer wieder fehleranfällig. Und diese Fehler führten zu unnötigen Gegentoren zu sehr unpassenden Zeitpunkten. Sowohl das 2:1 als auch 3:3 fielen nach Abwehrpatzern und am Ende des jeweiligen Spielabschnitts.
Der Coach hat die Baustellen gefunden
Besonders der Ausgleich kurz vor Schluss war schmerzhaft. Sekunden zuvor hatte Phil Hungerecker auf der anderen Seite nur den Innenpfosten getroffen, im Gegenzug erzielte Liam Kirk das 3:3. Der großartige Penalty von Tyson Spink sicherte wenigstens den Zusatzpunkt. „Speziell im zweiten Drittel haben wir oft zu kompliziert agiert. Sie haben uns unter Druck gesetzt und am Ende sind wir froh, die zwei Punkte zu haben“, analysierte Schwenningens Cheftrainer Steve Walker.
Generell hatte der Headcoach so einige Baustellen ausgemacht. Besonders auffällig war die Arbeit vor dem sehr guten Joacim Eriksson. Der Schwede im Wild Wings-Tor glänzte mit einigen Top-Paraden, was übrigens auch auf seinen Stellvertreter Michael Bitzer zuvor in Düsseldorf zutraf, wurde aber zu häufig beim Rebound allein gelassen. „Da sind wir nicht gut genug, aber der Fehler wird schon zuvor gemacht. Wir müssen die Scheibe schon deutlich vorher aus unserer Zone bringen, damit die Wechsel nicht zu lang werden. Dass wir vor Eriksson nicht konsequent genug aufräumen, liegt auch an der Müdigkeit durch die unnötig langen Wechsel“, erklärt Walker.
Gegen den ERC Ingolstadt sollten diese Mängel bestenfalls gänzlich abgestellt werden. Denn immerhin kommt mit den Oberbayern der Tabellenführer in die Helios Arena. „Ich habe bisher ein komplettes Spiel von ihnen gesehen. Sie sind noch schneller und aggressiver geworden. Sie geben sich auch immer die Möglichkeit, ein Spiel noch zu drehen. Aber wir fokussieren uns auf uns, müssen unsere Fehler reduzieren und unser Spiel weiter verbessern“, so Walker.
Personalien
Weiterhin nicht spielen kann Ken André Olimb. Der Norweger kam verletzt von der Olympia-Qualifikation mit dem Nationalteam nach Schwenningen zurück und ist seither nicht einsatzfähig. Damit wurde der Stürmer bislang auch nicht lizenziert. „Stand jetzt ist er nicht lizenziert. Wir schauen bei ihm momentan von Woche zu Woche und können ihn dann auch kurzfristig lizenzieren“, erklärt Geschäftsführer Stefan Wagner, der sich alle Möglichkeiten offen lässt, sollte sich die Ausfallzeit Olimbs doch entscheidend verlängern.
Viktor Buchner spielt derweil in der Oberliga bei den Stuttgart Rebels. Der 21-Jährige absolvierte zuletzt ein Probetraining bei den Blue Devils Weiden, fand dort aber keine Aufnahme in den DEL2-Kader. Am vergangenen Wochenende bei der 3:6-Niederlage gegen Peiting verzeichnete Buchner seinen ersten Assistpunkt.
Der Gegner: ERC Ingolstadt
- Wann? Dienstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr
- Wo? Heimspiel in der Helios Arena
- Der Gegner: Mit zehn Punkten aus vier Spielen darf der Saisonstart der Oberbayern als sehr gelungen bezeichnet werden. Beeindruckend war dabei vor allem die Aufholjagd gegen Iserlohn, mit einem 5:3-Sieg nach 0:3-Rückstand.
- Die Top-Spieler? Topscorer ist Neuzugang Myles Powell mit sechs Punkten aus vier Spielen.
- Trainer: Mark French