Fußball-Regionalliga: Bahlinger SC – FC 08 Villingen (Samstag 14 Uhr). Es ist ein Schlussakkord, der es rein von den Namen der beiden Protagonisten in sich hat. Im letzten Regionalliga-Spiel führt den FC 08 Villingen der Weg zum Bahlinger SC, trotz aller Konkurrenz existiert seit Jahren eine Art „Hass-Liebe“ zwischen den beiden Vereinen. Geprägt von epischen Duellen auf dem grünen Rasen, aber auch von gegenseitigem Respekt füreinander. Zwar sieht es für die Gastgeber derzeit in Sachen Klassenerhalt gut aus, doch haben sie ihre Schäflein noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Somit könnte die FC 08-Mannschaft von Chef-Trainer Steffen Breinlinger ihren Teil dazu beitragen, zum Party-Crasher auf der legendären Ponderosa zu werden.
Das meint der Trainer
Klar ist das Leben kein Wunschkonzert, dennoch sagt Breinlinger mit einem verschmitzten Lächeln: „Der Optimalfall wäre doch, wenn wir gewinnen und Bahlingen trotzdem in der Liga bleibt.“ Denn eines wollen er und die Mannschaft sich von den Bahlinger Konkurrenten keinesfalls nachsagen lassen: Dass der FC 08 mittels Halbgas dem südbadischen Mitbewerber die noch fehlenden Punkte kampflos überlässt und somit entscheidenden Einfluss auf diese Frage nimmt. „Keiner von uns möchte die Saison mit einer Niederlage beenden. Oder vielleicht sogar einen Rückschritt machen, nachdem wir uns in den vergangenen Wochen so gut entwickelt haben“, betont Breinlinger.
Keine Frage, dass ein gewisser Druck auf dem Gegner lastet. „Ich wäre froh, wenn ich diesen hätte. Auf der anderen Seite haben sie die Chance, zwei große Coups zu landen“, sagt er weiter. Damit zielt Breinlinger darauf ab, dass Bahlingen neben dem Klassenerhalt als Finalist eine Woche später auch den Pokal gewinnen kann.
Personelle Situation:
Eduard Heckmann fehlte krankheitsbedingt zwei Tage lang im Training, stieg erst anschließend wieder ein. „Dafür konnte Angelo Rinaldi alle Einheiten voll mitmachen, trotzdem kommt das Spiel in Bahlingen für ihn noch zu früh“, berichtet der Coach. Nach seiner nun vollständig abgesessenen Rotsperre ist Kapitän Nico Tadic wieder spielberechtigt.
Der Gegner
In der Regel hat eine Medaille zwei Seiten. Nach der Vorrunde stand die Mannschaft vom Kaiserstuhl noch auf einem Abstiegsplatz, hat sich durch kontinuierlich gute Ergebnisse peu à peu nach oben gearbeitet, nun den Klassenerhalt in eigener Hand. Mit einem Sieg ist Bahlingen gesichert, da kann die Konkurrenz machen, was sie will. Allerdings könnten die Villinger dem BSC bei diesem Unterfangen gehörig in die Suppe spucken. „Denn dann hätten wir mit diesem Derby kommende Saison zwei weitere Highlight-Spiele“, sagt FC 08-Spieler Gabriel Cristilli.
Einen Akteur des Gegners gilt es besonders zu beachten. Der ehemalige Villinger Ibrahima Diakité scheint gegen seinen Ex-Club stets besonders motiviert zu sein. Im Hinspiel schoss er beide Tore, im Pokal kam ein weiteres hinzu. „Dass er sehr schnell ist und mit Räumen gut umgehen kann, ist bekannt. Unsere Restverteidigung muss so ausgelegt sein, ihm diese Tiefe zu nehmen. Allein durch eine gute Arbeit gegen den Ball können Pässe vermieden werden, die ihn entgegenkommen“, so Breinlinger.
Veränderungen beim Bahlinger SC
Unabhängig vom Ausgang dieser Partie, stehen zwei gravierende Veränderungen bei Bahlingen bereits seit einiger Zeit fest. Sieben Jahre lang war Dennis Bührer dort Chef-Trainer, verkündete selbst seinen Abschied mit Ablauf der Saison. Seine Position wird künftig der ehemalige Bundesliga-Profi Stefan Reisinger einnehmen. Ebenso gab Kapitän Yannick Häringer nach mehr als 500 Spielen das Ende dieser nahezu beispiellosen Ära bekannt.
Zusätzliche Randnotiz: Ergi Alihoxha spielte einst beim BSC, bevor er nach Villingen wechselte. Nun wird er kommende Saison für den VfR Hausen auflaufen (der SÜDKURIER berichtete), das Team ist aber in der Verbandsliga noch längst nicht gerettet. Zumal sich die Anzahl der Absteiger hier unter anderem danach richtet, wie viele Teams von den Spielklassen darüber den Weg nach unten antreten müssen.