Fußball-Regionalliga: Es liegt auf der Hand, dass bei aller Vorfreude auf die Regionalliga rund um den FC 08 Villingen auch eine gewisse Ungewissheit herrscht. Nicht bei den Spielern selbst oder ihrem Chef-Trainer Mario Klotz, sie alle strotzten im Vorfeld nur so vor Zuversicht. Dennoch: Was würde die neue Liga für den Aufsteiger bringen, wie findet er sich dort zurecht und kann er mit teils seit Jahren in dieser Spielklasse etablierten Mannschaften mithalten? Zugegeben, nach erst einem Spiel ist es für die Beantwortung dieser Fragen noch viel zu früh. Doch gab das 1:1-Unentschieden bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz einen ersten, mehr als positiven Fingerzeig.

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Der Heimmacht getrotzt

Denn immerhin ist diese Mannschaft als extrem heimstark bekannt, da spielte selbst der frühe Zeitpunkt der Runde nur eine untergeordnete Rolle. Zum Vergleich: Beim ersten Auftritt im eigenen Stadion der vergangenen Saison wurde Astoria Walldorf mit einer 3:0-Packung im Gepäck nach Hause geschickt, zum Schluss stand Fulda auf Platz vier der Heimtabelle. Dort einen Punkt zu ergattern, ist mehr als nur ein Achtungserfolg.

Deshalb war Villingens Trainer letztendlich auch extrem fein damit. „Wir waren mutig, haben stets spielerische Lösungen gesucht und uns selbst von einem frühen Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen“, hob Klotz hervor. Aus diesem Grund sei er mit dem einen Zähler sehr zufrieden, selbst wenn seine Mannschaft sogar die Chance auf den Sieg hatte. „In Durchgang zwei hatten wir nach dem Ausgleich eine sehr starke Phase, in der wir hätten in Führung gehen können. Insgesamt lag ein kleines Übergewicht an Möglichkeiten bei uns“, betonte er.

Respekt von Sedat Gören

Doch es war Klotz nicht allein, der ausschließlich lobende Worte für seine Mannschaft bereithielt. Selbst von Seiten der Gastgeber wurde die Leistung der Villinger neidlos anerkannt, aus den Worten von Fuldas Coach Sedat Gören war sogar großer Respekt abzuleiten. So hob er beispielsweise das Villinger Aufbauspiel ein ums andere Mal hervor. „Dass sie ihren Torhüter Andrea Hoxha immer wieder eingebunden haben, mal mit zwei, mal mit drei Spielern die Angriffe einleiteten, hat uns die Sache nicht leicht gemacht. Wir hatten Probleme damit, uns darauf einzustellen und die richtigen Gegenmittel zu finden“, meinte er. Was fast schon einem Ritterschlag gleichkam.

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Verlieren verboten

Überhaupt war dieser erste Spieltag der Regionalliga Südwest von zahlreichen Unentschieden gekennzeichnet. Nicht weniger als fünf der neun Partien endeten mit einer Punkteteilung. Verlieren verboten war an so mancher Stelle offenbar das vorrangige Motto. Für einen kleinen Paukenschlag sorgte dagegen der nächste Gegner des FC 08 Villingen, die Eintracht Trier. Im Eröffnungsspiel zu Hause bezwangen die Trierer den eigentlich favorisierten FC Homburg deutlich 4:1.

Sogar auf dem von Fulda rund 400 Kilometer entfernten Villinger Weinfest war der FC 08 Villingen allgegenwärtig. Zahlreiche Besucher nutzten den Livestream, um das Spiel nebenbei anzuschauen, ohne sich von dort wegbewegen zu müssen. Anschließend war der erfolgreiche Regionalliga-Auftakt ein Thema in vielen Gesprächen auf dem Fest. Allgemeiner Tenor: Freude, Respekt und Anerkennung über den Punktgewinn der Mannschaft. Das zeigt, dass die Schwarz-Weißen auch in der Stadt wieder vermehrt wahrgenommen werden.