Fußball: Die SG Vöhrenbach/Hammereisenbach wird ab der kommenden Saison um den FC Unterkirnach erweitert. Die seit einigen Wochen laufenden Gespräche wurden jetzt finalisiert. „Es ist der richtige Schritt, da sowohl wir als auch Unterkirnach in den vergangenen Jahren immer mehr mit personellen Sorgen gekämpft haben. Wir haben gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit im Jugendbereich gemacht. Es geht aktuell nur, wenn wir die Kräfte bündeln“, sagt Florian Kluss, der federführend für die SG Vöhrenbach/Hammereisenbach die Gespräche mit dem neuen Partner führte.
Aktuell haben sowohl die SG Vöhrenbach/Hammereisenbach als auch der FC Unterkirnach sportlich große Sorgen. Zwei Spieltage vor Abschluss der Saison ist die SG Vöhrenbach Schlusslicht in der Kreisliga A 1. Der Klassenerhalt scheint auch aufgrund des deutlich schlechten Torverhältnisses nur noch rechnerisch möglich. Der FC Unterkirnach ist Schlusslicht der Kreisliga B 1. Unterkirnach hat aus 18 Spielen nur acht Punkte geholt.
„Für den FC Alemannia Unterkirnach ist es ebenfalls die richtige Entscheidung, zukünftig mit den neuen Partnern zu arbeiten. Wir werden zwei Jahre zusammen auf- und antreten, bevor die Situation neu bewertet wird“, sagt Martin Kuberczyk, Vorsitzender des FC Unterkirnach. Auch er verweist auf die bestehende Jugend-Kooperation mit Vöhrenbach, die sich bewährt habe. „Die sportliche Situation bei uns in der ersten Mannschaft ist schlecht. Als Pfund bringen wir in die neue Spielgemeinschaft unsere gute Jugendarbeit ein. Wir sind gefordert, unseren Jugendspielern eine neue Perspektive zu bieten, bevor sie zu anderen Vereinen abwandern oder ganz aufhören“, ergänzt Kuberczyk.
Der FC Unterkirnach hat in der Vergangenheit schon deutlich bessere sportliche Zeiten erlebt. In der ewigen Tabelle der Bezirksliga Schwarzwald nimmt Unterkirnach noch immer eine Top-Platzierung ein. Von 2003 bis 2005 spielte der Verein in der Landesliga. Die Misere begann mit dem Abstieg aus der Kreisliga A. Einige Spieler wie Jens Fichter (FC Furtwangen) oder Peter Bächle (FC 08 Villingen) suchten und fanden neuen Herausforderungen in höheren Ligen. „In den beiden wegen Corona abgebrochenen Spielzeiten haben wir unter Trainer Günter Hirsch in der Kreisliga B vordere Platzierungen geschafft. Wir sind jedoch wegen der Abbrüche nicht aufgestiegen. Das hat uns weiter zurückgeworfen“, ergänzt Kuberczyk.
Noch kein SG-Name
Vieles spricht aktuell dafür, dass die erste Mannschaft der neuen SG in der Kreisliga B starten wird. In welchen Trikotfarben und unter welcher Bezeichnung ist noch offen. Eine SG mit dem etwas sperrigen Namen Vöhrenbach/Hammereisenbach/Unterkirnach wird es eher nicht geben. Als Gedankenmodell existiert unter anderem eine SG Alemannia VHU, doch das ist noch nicht sicher. Offen ist ebenso, ob alle drei Partner jeweils ein Drittel der Heimspiele auf ihren Plätzen austragen oder ob es einen zentralen Spielort geben wird. „Das sind alles Fragen, die wir in den kommenden Wochen klären werden. Zunächst sind alle drei Vereine zufrieden, dass wir die neue Spielgemeinschaft fixiert haben“, fügt Kuberczyk an.
Bad Dürrheimer SG-Pläne geplatzt
Eine Spielgemeinschaft der Klubs aus Bad Dürrheim und Hochemmingen wird es dagegen nicht geben. Sowohl der in der Landesliga abstiegsbedrohte FC Bad Dürrheim als auch der in der Bezirksliga abstiegsbedrohte FC Hochemmingen werden mit eigenen Mannschaften in die Saison 2023/24 starten. „Wir hatten fruchtbare Gespräche. Letztendlich hat es nicht funktioniert, was nicht heißt, dass wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zusammenkommen. Wir sind in einem freundschaftlichen Verhältnis auseinandergegangen“, sagt Bad Dürrheims Vorsitzender Benjamin Wildgruber.
„Die Zeit der Legionäre ist bei uns vorbei.“
Ein Knackpunkt war ein Paragraf in der Verordnung des Verbandes, nach dem überbezirklich spielende Mannschaften keine SG eingehen dürfen und neue Spielgemeinschaften über fünf Jahre kein Aufstiegsrecht in die Landesliga haben, sollten sie in den vergangenen Jahren nicht schon im Nachwuchsbereich zusammengearbeitet haben. „Das wäre für Talente auch ein Grund gewesen, den Verein zu verlassen, wenn wir kein Aufstiegsrecht haben. Genau das wollen wir aber nicht. Wir wollen damit unsere Talente sich in Bad Dürrheim wohlfühlen“, ergänzt Wildgruber.
Für die kommende Saison 2023/24 wird der FC Bad Dürrheim wieder zwei aktive Mannschaften stellen. Verstärkt Vollgas will die Bad Dürrheimer Führung im Jugendbereich geben. „Die Zeit der Legionäre ist bei uns vorbei“, so Wildgruber. Grundlage dafür sollen die 170 bis 180 Kinder und Jugendlichen sein, die aktuell in Bad Dürrheim spielen. Für die A-und B-Jugend wurde mit Bernhard Stern ein erfahrener Trainer gewonnen. „Wir werden in der neuen Saison von der A-Jugend bis zu den Bambini Mannschaften des FC Bad Dürrheim stellen, teilweise sind die Jahrgänge sogar doppelt besetzt“, fügt Wildgruber an.