Eishockey: Nicht Fisch, nicht Fleisch: Das 2:4 der Schwenninger Wild Wings beim EHC Red Bull München war generell kein Beinbruch, aber tatsächlich ein kleiner Rückschritt.
„Ich denke, wir haben im ersten Drittel viele gute Dinge gemacht, so gespielt, wie wir spielen wollten. Das frühe Gegentor hat uns weh getan, aber wir konnten antworten“, lautete die Analyse der besten Phase der Schwenninger von Cheftrainer Steve Walker. In diesen 20 Minuten konnte man den Eindruck haben, dass die Schwäne genau da weitermachten, wo sie am vergangenen Wochenende gegen Nürnberg und Straubing aufgehört hatten. Das 1:1 durch Zach Senyshyn der Marke „absolutes Traumtor“ war alleine das Eintrittsgeld wert.
Doch im Verlauf der Partie im nagelneuen Münchner SAP Garden verfielen die Wild Wings zunehmend in alte Muster. Zunächst zogen sie im Mittelabschnitt unnötige Strafzeiten und davon gleich zwei Zwei-Minuten-Strafen direkt hintereinander. „Da hat München viel Druck gemacht und wir hatten etliche lange Wechsel. Danach haben wir Zeit gebraucht, um wieder ins Spiel zu finden“, erklärte Walker. Am Ende dieses Drittels stand es allerdings bereits 1:3 und irgendwie wirkten die Gäste etwas flügellahm.
„Wir waren nicht geduldig genug, haben zu viele Scheiben verloren. Zudem waren die fünf Spieler auf dem Eis keine Einheit mehr. Erst mit dem 2:3 kam wieder Leben in uns“, meinte der SERC-Headcoach. Dieser Treffer, fein herausgespielt von Philip Feist und nach cleverem Pass erzielt von Matt Puempel, weckte zwar die Lebensgeister, doch der ganz große Endspurt der Neckarstädter blieb aus. Ein erneuter Fehler führte schließlich zu einem erneuten Konter, mit dem vierten Gegentor war das Spiel gelaufen.
Am Ende blieb mal wieder ein fader Nachgeschmack und das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. „München hat unsere Fehler ausgenutzt“, befand Jubilar Mirko Höfflin nach seinem 600. DEL-Spiel. Der Stürmer sprach damit eines der Grundprobleme an: Die Schwenninger Fehleranzahl war wieder einmal viel zu hoch, dafür die Effizienz eindeutig zu niedrig. Am kommenden Wochenende geht es dann gegen Mannheim und Köln. Der Druck wird größer, es müssen dringend Punkte her.