Nach einem sichtbaren Aufwärtstrend am vergangenen Wochenende kam das erste Gastspiel der Wild Wings im nagelneuen SAP Garden in München zu einem guten Zeitpunkt. Mit Rückenwind und Boaz Bassen in der Verteidigung, dafür aber ohne Jordan Murray, wollten die Schwenninger so viele Punkte wie möglich aus der bayrischen Landeshauptstadt mitnehmen. Die weiteren Veränderungen im Gäste-Kader hielten sich in Grenzen: Matt Puempel und Teemu Pulkkinen tauschten die Sturmreihen. Mirko Höfflin bestritt sein 600. DEL-Spiel an diesem Abend.
Und das begann für den Jubilar und seine Kollegen nicht sonderlich gut. Bereits nach zweieinhalb Minuten lagen die Schwäne hinten. Jonathan Blum bediente Tobias Rieder perfekt, der SERC-Torhüter Joacim Eriksson beim 0:1 keine Chancen ließ.
Die Wild Wings steckten den Rückstand aber gut weg, waren von da an sehr gut im Spiel. Tatsächlich hatten die Gäste sogar deutlich mehr Spielanteile, agierten mutig nach vorne und aufmerksam in der Defensive. Auch in Sachen Torschüsse waren sie die wesentlich aktivere Mannschaft, nach 20 Minuten lautete das Verhältnis in dieser Statistik 12:4 für die Gäste.
Die Münchner waren allerdings mit ihren wenigen Angriffen meist gefährlicher, Eriksson musste einige wichtige Paraden zeigen. Erst eine Überzahlsituation brachte Schwenningen zwei Top-Chancen durch Tylor Spink und Platzer. Nach Ablauf des Powerplays belohnte schließlich Zach Senyshyn sich und seine Mitspieler. 22 Sekunden vor der Sirene sorgte der Top-Torschütze der Schwaben mit einem Traum-Solo für das verdiente 1:1.
Fehler werden teuer bestraft
Dass auch die Gastgeber Tore zum richtigen Zeitpunkt schießen können, zeigten sie im zweiten Abschnitt. Nach 112 Sekunden stand es 2:1 durch Taro Hirose und 113 Sekunden vor der zweiten Pause erhöhte Nico Krämmer auf 3:1. Dazwischen machten die Neckarstädter weiter kein schlechtes Auswärtsspiel, die zwingenden Torchancen aber kreierten sie nicht.
Dafür kamen sie ihre Fehler teuer zu stehen. Thomas Larkin mit einem üblen Fehlpass, zwei Strafzeiten von Phil Hungerecker und direkt im Anschluss Uvira, das Nicht-Nutzen des von München gewährten Raums sowie schwache Schüsse, die die Nummer zwei im Red-Bull-Kasten Simon Wolf nicht in Schwierigkeiten brachten, machten den Unterschied.
Im Schlussdrittel blieb die Partie intensiv. Die Wild Wings gingen mehr Risiko und wurden erneut belohnt. Feist lief auf und davon, passte clever zurück auf Puempel, der zum 2:3 einschoss (47.). Der EHC konterte nun gefährlich, Eriksson hielt die Schwenninger im Spiel.
Bis zur 56. Minute: Gegen den Nachschuss von Adam Brooks zum 2:4 war auch der Schwede machtlos. Am Ende mussten die Wild Wings eine verdiente, aber auch ärgerliche Niederlage in München hinnehmen.