Eishockey: Die neue DEL-Saison kann für die Wild Wings kommen. Vor 4320 Zuschauern in der Helios Arena besiegten die Schwenninger im letzten Testspiel die Augsburger Panther mit 6:2.

Ohne Kapitän Thomas Larkin, der vorsichtshalber nach leichter Blessur weiter geschont wurde, und auch ohne Dominik Bittner, Tyson Spink und Haakon Hänelt, die allesamt eine Pause erhielten, ging es gegen den sehr gut verstärkten Ligakonkurrenten. Letzterer kam etwas besser ins Spiel, doch die Wild Wings fuhren von Beginn weg sehr gute Konter. Und bereits in der vierten Minute saß einer davon. Sebastian Uvira sorgte aus der Drehung für das 1:0. Nur eine Zeigerumdrehung später erhöhte Philip Feist auf 2:0.

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In der Folge „durften“ die Gastgeber ein wenig Unterzahl üben, gleich vier Minuten davon am Stück. Die Panther hatten ihre Chancen, darunter einige gute, doch Joacim Eriksson im Schwenninger Tor war immer zur Stelle. Danach aber waren die Wild Wings wieder diejenigen mit den besseren und häufigeren Möglichkeiten. Doch Phil Hungerecker, Felix Scheel, Tylor Spink und Uvira scheiterten am Augsburger Goalie Michael Garteig.

Das wiederum schlug sich gleich zu Beginn des Mitteldrittels erneut in Toren nieder. Diesmal allerdings fielen sie auf beiden Seiten. Zunächst traf Zach Senyshyn aus schwierigem Winkel zum 3:0 (26.) und wiederum nur eine Minute später war es erneut Uvira, der das 4:0 herstellte. Das schien wie ein Weckruf auf die Gäste zu wirken und in derselben Minute überwand Riley Damiani Eriksson ein erstes Mal. Das 4:2 durch Alexander Blank fiel nur eine weitere Minute später.

Dennoch blieb die Partie im Gesamten ein wenig unaufgeregt. Man spürte, dass es für beide Teams das finale Vorbereitungsspiel war. Eine gewisse Vorsicht war angesagt, keiner wollte sich wenige Tage vor dem Saisonstart in der DEL noch verletzen. Zumindest wurde Augsburg nach den beiden Treffern etwas lebhafter, das große Tempo war aber weiter nicht drin. Die Neckarstädter hatten ebenfalls an Spritzigkeit und Kreativität eingebüßt, so erspielte sich keiner der beiden Kontrahenten nennenswerte Möglichkeiten.

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Interessanterweise änderte sich dies erneut früh im letzten Drittel. Tylor Spink sorgte mit einem Abstauber für das 5:2. Im Gegenzug traf Augsburgs Cody Kunyk nur den Pfosten. Die Partie nahm nun wieder etwas Fahrt auf, ohne den ganz großen Unterhaltungswert zu besitzen. Die Tore aber blieben sehenswert. In der 52. Minute erhöhte Boaz Bassen auf 6:2. Nun war auch endlich Stimmung in der Halle, die durch einige kleinere Handgreiflichkeiten noch angeheizt wurde. Für Arkadiusz Dziambor führte das zu einer Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Kniechecks.

Am Ende aber brachten die Wild Wings den Panthern immerhin die erste Niederlage nach regulärer Spielzeit in der gesamten Vorbereitungsphase bei. „Das Spiel hat mir nicht gefallen. Das ist nicht die Art und Weise, wie wir Eishockey spielen wollen“, war SERC-Cheftrainer Steve Walker nicht sonderlich zufrieden mit dem Auftritt. „Ich denke, wir haben zuletzt gegen Genf deutlich besser gespielt. Der Unterschied war, dass wir die Tore gemacht haben.“ Der Kanadier sprach vor allem die durchwachsene Defensivleistung an. Man habe den Augsburgern zu viel Platz gelassen und zu viel zugelassen. „Zudem haben wir uns nicht an unser System gehalten, uns zu viel durchgemogelt“, bemängelte Walker.

Phil Hungerecker wieder dabei

Der Headcoach wird sich dieser Partie nochmals intensiv in einem Videostudium mit der Mannschaft widmen und seine Schlüsse ziehen. „Wir nehmen den Sieg und die sechs Tore natürlich gerne. Einige Dinge in der Offensive haben auch ganz gut funktioniert. Aber es geht eben auch um die richtigen Verhaltensweisen im Gesamten und um die Plätze im Team, für alle. Dennoch ist es natürlich wesentlich besser, mit einem Sieg im Rücken in die Saison zu starten“, so Walker.

Etwas positiver gestimmt war nach der Partie Phil Hungerecker. Der Stürmer ist nach langer Leidenszeit durch eine Schulterverletzung wieder fit. „Ich denke, die ersten 20 Minuten waren super. Danach waren wir viel zu schlampig. Es war jetzt aber auch nicht schlecht. Der Sieg tut gut, aber wir haben noch an einigem zu arbeiten“, sagte Hungerecker.

15 Tore in der Vorbereitung

So ging die vierwöchige Testspielphase für die Schwenninger also mit drei Siegen und drei Niederlagen zu Ende. Sie schossen dabei immerhin 15 Tore. Zudem dürften zum ersten Ligaspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am kommenden Freitag keine Verletzten zu beklagen sein. Unter dem Strich dürfen die Wild Wings und ihre Anhänger dem Start in die 13. DEL-Saison in Folge mit einer gehörigen Portion Optimismus entgegensehen.