Volleyball-Regionalliga, Damen: TV Villingen – VSG Mannheim 3:0 (25:12, 27:25, 25:19.). Die Villinger Volleyballerinnen dürfen langsam den Sekt kalt stellen. Mit dem Sieg gegen Mannheim sind die Villingerinnen vier Spieltage vor Abschluss der Saison dem Titelgewinn und der Rückkehr in die Dritte Liga ganz nah. Die Freude nach dem Erfolg gegen Mannheim wurde noch gesteigert, als die erneute Niederlage von Verfolger Tübingen bekannt wurde. Neun Punkte Vorsprung auf Tübingen sind ein Meilenschritt in Richtung Meisterschaft, auch wenn Tübingen noch eine Partie nachzuholen hat. Villingen muss noch gegen Tübingen spielen, aber auch gegen die drei Kellerkinder der Liga.
Die Kulisse in der Hoptbühlhalle war imposant: 400 Zuschauer wollten sich die Partie gegen Mannheim nicht entgehen lassen. Dabei suchten sie zunächst vergeblich Cheftrainer Sven Johansson, der wegen einer Erkältung nicht in der Halle war. Assistent Robert Senk übernahm und war nach den nur 81 Spielminuten sehr angetan von der eigenen Mannschaft. „Unsere Spielerinnen haben gezeigt, dass sie unseren Zuschauern etwas bieten wollen. Mannheim war ein starker Gegner, und das Spiel hätte auch kippen können. Wir haben es mit einer rundum starken Leistung geschafft, uns in eine vorzügliche Ausgangslage zu bringen“, resümierte Senk. Als wertvollste Spielerin wurde bei Villingen Michelle Feuerstein ausgezeichnet.
Die Gastgeberinnen begannen mit Zuspielerin Nikola Strack, Diagonalspielerin Michelle Feuerstein, Amelie Nunnenmacher und Jule Gaisser im Mittelblock (MB), Pauline Kemper und Lisa Spomer auf Annahme außen und Libera Sonja Kühne. Nach einigen positiven Corona-Tests vor einer Woche versprach die Startaufstellung einiges. „Dennoch begannen wir den ersten Satz etwas nervös“, sagte Senk. Beim 5:6-Rückstand nahm er eine Auszeit. Und die zeigte Wirkung. Villingen ging mit 11:7 Punkten in Führung. Michelle Feuerstein baute diese mit einer Aufschlagserie auf 18:8 aus. So war es Senk möglich, den im letzten Drittel des Satzes geplanten Doppelwechsel auf der Zuspiel- und Diagonalposition zu vollziehen und den Satz dennoch sicher nach Hause zu bringen.
Satz zwei verlief komplett anders, denn Mannheim steigerte sich enorm. „Möglicherweise war der Gast im ersten Satz von unserer Zuschauerkulisse zu sehr beeindruckt“, so Senk. Die Gäste führten durchgehend mit 8:14 und 19:23. Auch die zwei Villinger Auszeiten zeigten diesmal keine Wirkung. Mannheim spielte stark auf. Villingen wechselte auf der Mittelblockposition Nina Schuhmacher ein und Lisa Grünwald auf der Annahmeposition. Eine nun folgende hervorragende Leistung in der Feldabwehr, gepaart mit sehr guten Aufschlägen von Grünwald und Strack ermöglichten noch den unerwarteten Satzgewinn nach Zwischenständen von 24:24 und 25:25.
Auch nach dem erneuten Seitenwechsel wehrte sich Mannheim gegen das schnelle Spielende. Senk. „Es war unfassbar, wie Mannheim den aus ihrer Sicht bitteren Satzverlust wegsteckte.“ Bis zum 16:16 setzte sich kein Team ab. Nach dem erneuten Villinger Doppelwechsel brach der Gast etwas ein und mit der 20:17-Führung von Villingen war der Widerstand von Mannheim endgültig gebrochen.
Johansson verfolgte die Partie via Livestream im eigenen Haus und kommentierte das Spiel so: „Es war eine überragende kämpferische Leistung von uns. Vor allem Kapitän Michelle Feuerstein ging voran. Wir waren durch die Videoanalyse sehr gut vorbereitet und hatten einen Matchplan. Wieder mal hat sich gezeigt, dass wir in eigener Halle eine Macht sind. Das Spiel zu Hause zu verfolgen, war schlimmer, als selbst an der Seitenlinie zu stehen.“