Volleyball, Regionalliga Damen: TV Villingen – Heidelberger TV 3:0 (25:17, 25:12, 25:14). Die Villinger Volleyballerinnen nahmen mit einer bärenstarken Leistung eindrucksvoll Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage in Heidelberg und befinden sich nach 13 von 18 Spielen endgültig auf Meisterschaftskurs. „Ich habe die beste Saisonleistung unserer Mannschaft gesehen. Wir haben wie aus einem Guss gespielt. Dieser Auftritt kommt schon ganz nahe an das heran, wie ich mir Volleyball vorstelle“, klang Villingens Trainer Sven Johansson bei seiner Analyse schon leicht euphorisch. In nur 64 Minuten war die Partie vor rund 380 Zuschauern entschieden.
Die intensive Vorbereitung, in der Villingens Co-Trainer Robert Senk in seiner Video-Analyse vom Hinspiel die entscheidenden Sequenzen herausgearbeitet hatte, zahlte sich aus. Wir haben aus dem Hinspiel die richtigen Lehren gezogen und sehr fokussiert gespielt. Alle taktischen Vorgaben wurden eins-zu-eins umgesetzt. Wir haben über das komplette Spiel den Druck hochgehalten“, freute sich Johansson, der ein besonderes Lob an Zuspielerin Nikola Strack verteilte. „Sie hat unsere Angreiferinnen perfekt eingesetzt. So haben wir sehr variabel angegriffen.“ Zur wertvollsten Spielerin bei Villingen wurde indes Libera Sonja Kühne gewählt, die in der Feldabwehr einmal mehr glänzte.
Die Startaufstellung bot keine Überraschung, obwohl Johansson bis vor Spielbeginn überlegt hatte, ob er Lisa Spomer oder Lisa Grünwald auf Annahme außen aufbieten soll. Er entschied sich für Spomer, die neben Nikola Strack, Michelle Feuerstein (diagonal), Jule Gaisser, Nina Schuhmacher (beide Mittelblock), Pauline Kemper (Annahme außen) und Sonja Kühne begann. Villingen startete gleich im fünften Gang und baute schnell die Führung bis zum 15:7 aus. Erst beim 20:16 nahm Johansson eine Auszeit, nachdem Heidelberg den Rückstand verkürzt hatte. „Ich wollte mit der Maßnahme die Konzentration hochhalten.“ Für einen Aufschlag kam Lisa Grünwald. Die überzeugende Villinger Leistung kam im klaren Satzgewinn zum Ausdruck.
Nach dem ersten Seitenwechsel begann Villingen erneut mit der Startformation und führte nach der ersten Rotation schnell mit 5:1 Punkten. Heidelberg versuchte, mit drei Spielerwechseln den Rhythmus von Villingen zu brechen, doch daraus wurde nichts. Villingen war an diesem Tag einfach zu stark, um sich ärgern zu lassen. Ständig war die Lust zu spüren, sich für die Hinspielniederlage revanchieren zu wollen und den Gegner so deutlich wie nur möglich zu distanzieren. So lief auch der zweite Satz nahezu perfekt. Am Ende vom Satz gelang Strack noch eine Aufschlagserie, die den zweiten Durchgang endgültig und eindeutig entschied.
Nun drängte Villingen auf ein schnelles Ende der Partie. Auch nach dem zweiten Seitenwechsel lief die Begegnung aus der Sicht der Johansson-Schützlinge wie am Schnürchen. Wieder wurde Heidelberg mit hohem Druck und sehr guten Angaben vor unlösbare Aufgaben gestellt. Schon bei eigener 13:6-Führung war klar, dass es keinen vierten Satz geben würde. Selbst zwei Auszeiten und alle nur denkbaren personellen Wechsel halfen den Gästen nicht – Heidelberg kam nie ins Spiel. Zu stark war die Leistung der Gastgeberinnen, die auch den dritten Satz souverän für sich entschieden und die eigenen Fans vom Titelgewinn träumen lassen.
Villingen führt nun mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle an. Einziger verbliebener Konkurrent ist Tübingen mit acht Punkten Rückstand bei zwei weniger ausgetragenen Partien. Am kommenden Samstag kommt es in Tübingen zum direkten Vergleich. „Meine Spielerinnen waren die ganze Woche heiß auf die Partie gegen Heidelberg. Ich gehe davon aus, dass es auch in der kommenden Woche ähnlich sein wird. Unter Zugzwang ist jetzt Tübingen. Spielen wir so toll wie gegen Heidelberg, wird es eine klasse Partie“, denkt Johansson schon jetzt an die möglicherweise vorentscheidende Begegnung.