Ringen: Die Ringer-Saison steht auf der Kippe. Nachdem das Landesgesundheitsamt die Corona-Warnstufe am Mittwoch ausgerufen hat, gibt es beim Südbadischen Ringerverband (SBFV) und seinen Vereinen Überlegungen, ob die laufende Runde in Südbaden abgebrochen wird. Auslöser ist die Tatsache, dass es in geschlossenen Räumen für Nicht-Immunisierte neue Vorschriften gelten. Wer weder geimpft noch genesen ist, muss künftig einen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Die südbadischen Vereine wurden angeschrieben, bis zum vergangenen Mittwoch eine Stellungnahme abzugeben. Da mindestens die Hälfte der Mannschaftskämpfe ausgetragen wurde, würde die Saison auch bei einem Abbruch gewertet.

Tobias Haaga, Trainer des KSK Furtwangen, steht einer Fortsetzung der Saison skeptisch gegenüber: „Wir wollen natürlich kein Spielverderber sein und freuen uns, dass der Verband die Vereine mitbestimmen lässt. Aber ich haben Bedenken, wenn die Saison weitergehen sollte.“

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Laut Haaga sind sowohl bei den beiden aktiven KSK-Mannschaften als auch bei den bisherigen Zuschauern rund eine Drittel weder geimpft noch genesen. „Wir hätten einen starken Einbruch bei den Zuschauerzahlen. Zudem würde auch das Ringer-Flair verloren gehen.“ Haaga befürchtet zudem, dass bald die Corona-Alarmstufe kommen wird. Dann wären Nicht-Immunisierte, mit wenigen Ausnahmen, völlig von Hallensportarten ausgeschlossen.

Auch Mike Pfaff, der Vorsitzende des Verbandsligisten SV Triberg, tendiert in Richtung Saisonabbruch. Pfaff: „Es gibt mehrere Gründe dafür. Zum einen muss die Auswertung der PCR-Tests ja in den 48 Stunden bis zum Kampfbeginn vorliegen. Da haben wir schon schlechtere Erfahrungen gemacht, dass es zeitlich gar nicht reicht. Zudem kann es sein, dass beide Mannschaften mit wenigen Ringern antreten und es nur zu drei, vier Kämpfen kommt. Das macht dann auch keinen Sinn.“

Matthias Brenn, Trainer des KSV Tennenbronn, spricht sich in seiner Funktion als SBRV-Sportreferent für eine Fortsetzung der Saison aus: „Ich verstehe natürlich die Sorgen und Nöte der Vereine. Aber mein Wunsch ist es, dass wir die Saison fortführen.“ In einer Präsidiumsitzung des Südbadischen Ringerverbands soll noch vor dem Wochenende entschieden werden, wie es weitergeht. Nicht betroffen von dieser Entscheidung ist die Regionalliga, bei der ein Saisonabbruch aktuell kein Thema ist.

Noch gehen die Vereine davon aus, dass zumindest die bevorstehenden Kämpfe stattfinden werden. Während Furtwangen Heimrecht hat, müssen Regionalligist KSV Tennenbronn und der SV Triberg auswärts antreten.