Mit zwei unerwarteten Umstellungen überraschte SERC-Trainer Harold Kreis in der Auswärtspartie bei den Bietigheim Steelers. Im Sturm musste Phil Hungerecker dem genesenen Mitch Wahl weichen und Florian Elias teilte sich die Arbeit im Sturm als 13. Angreifer mit David Ullström. In der Verteidigung rückte der 19-jährige Kai Zernikel auf die Position des sechsten Abwehrmannes, dafür musste Geburtstagskind Peter Spornberger zuschauen.
Mit knackiger Geschwindigkeit und einer ordentlichen Aggressivität starteten die beiden Kontrahenten ins schwäbische Derby in einer extrem lauten und mit 4517 Zuschauern ausverkauften EgeTransArena. Rund 900 Schwenninger hatten ihre Wild Wings nach Bietigheim begleitet. Offenbar war die Taktik bei beiden Mannschaften sehr ähnlich ausgegeben worden. Die neutrale Zone wurde weitestehgehend ignoriert, es ging direkt ins Angriffsdrittel und dazu kam ein sehr gutes Forechecking.
Chancen Mangelware
So waren richtig gute Chancen auf beiden Seiten doch eher selten. Schwäne-Keeper Joacim Eriksson musste insgesamt drei Mal ernsthaft eingreifen, packte aber gegen C.J. Stretch, Guillaume Naud und Tim Schüle souverän zu. Sein Gegenüber Sami Aittokallio hatte deutlich mehr zu tun. Zunächst tasteten sich die Gäste etwas heran, doch in den letzten sieben Minuten waren sie hoch überlegen. Die besten Möglichkeiten ließen sich Alexander Karachun, Tyson Spink, Miks Indrasis und Ullström gutschreiben. Dass sie nicht in Führung gingen, lag an der oft etwas zu komplizierten Vorgehensweise.
Der zweite Abschnitt endete dann ohne Worte. Schwenningens Stürmer Sebastian Uvira verweigerte beim Drittelpausen-Interview mit „Magenta Sport“ schlicht die Aussage. Nach der Leistung seiner Mannschaft durchaus verständlich. Die zuvor so überlegenen Schwarzwälder ließen sich das Heft des Handelns komplett aus der Hand nehmen. Und kassierten somit verdient zwei Gegentreffer.
Zunächst traf Stretch in der 26. Minute völlig freistehend aus spitzem Winkel zum 0:1. Zuvor hatten die Wild Wings die Scheibe vor dem Tor nicht weggebracht. Knapp zehn Minuten später erhöhte Evan Jasper nach einem Konter und einem schlechten Wechsel der Neckarstädter zum 0:2. Die Steelers hatten davor und danach volle Spielkontrolle, mehr Scheibenbesitz, waren immer einen Schritt schneller und auch williger. Kein Wunder, dass Uvira mehr als bedient war.
Spink sorgt für Hoffnung
Und es wurde zunächst aus Schwenninger Sicht nicht besser. Die Wild Wings sammelten sich zwar in der Folge etwas und bemühten sich, irgendwie wieder ins Spiel zu kommen. Die Hoffnung auf einen Punktgewinn kehrte kurzzeitig zurück als Tyson Spink per Schlagschuss 5:25 Minuten vor dem Ende zum 1:2 traf. Gut zwei Zeigerumdrehungen vor Schluss nahm SERC-Trainer Harold Kreis bereits den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspieler heraus, doch am Ende war die an diesem Abend sehr verdiente sechste Niederlage in den letzten sieben Spielen Tatsache.