Eishockey: Die Worte „Die Wild Wings auf Rekordjagd“ hörte man in den vergangenen Jahren selten. Wenn, dann meist in Verbindung mit etwas Negativem. In dieser Saison läuft jedoch einiges anders in Schwenningen. Im Heimspiel (Beginn 18.30 Uhr) gegen die Straubing Tigers am Montag kann die Mannschaft einen erfreulichen, neuen Rekord aufstellen. Bei einem Erfolg hätten die Wild Wings eine neue Bestmarke in ihrer 17-jährigen Historie in der Deutschen Eishockey-Liga. Eine Schwenninger Mannschaft ist noch nie mit vier Siegen in die Saison gestartet. Mit dem knappen Auswärtserfolg am vergangenen Mittwoch in Nürnberg (2:1 nach Verlängerung) stellten die Wild Wings ihre bisherige Bestmarke von drei Auftaktsiegen aus der Saison 1997/98 ein. Ein Heimerfolg gegen Straubing wäre zudem die perfekte DEL-Premiere in der umgebauten Helios-Arena und ein nachträgliches Geschenk für Cheftrainer Niklas Sundblad, der am Sonntag seinen 48. Geburtstag feierte.
Nach den jüngsten Ergebnissen ist die Vorfreude von Sundblad auf das erste Pflichtspiel in der Helios-Arena besonders groß: „Wir hatten zwar beim Magenta-Cup bereits zwei Heimspiele. Aber jetzt geht‘s richtig los.“
Glücklicherweise hat Sundblad vor diesem besonderen Spiel den kompletten Kader zur Verfügung. Christopher Fischer, der zuletzt aufgrund einer Unterkörperverletzung fehlte, kann wieder spielen. Somit muss der Chefcoach nur wenig ändern. „Die Angriffsreihen bleiben gleich und Fischer spielt in der Verteidigung neben Will Weber.“ Dies bedeutet zugleich für den dienstältesten Schwenninger, Benedikt Brückner, dass er nur der siebte Verteidiger sein wird. Das Tor hütet zum vierten Mal in Folge der Schwede Joacim Eriksson, der sich zuletzt in überragenden Form präsentierte und großen Anteil am starken Saisonstart hat.
Vor dem Montag Gegner hat Niklas Sundblad großen Respekt. „Straubing spielt seit zwei, drei Jahren fast mit dem gleichen Kader. Die Mannschaft verbessert sich Jahr für Jahr und hat bereits in der vergangenen Saison als Dritter in der Hauptrunde beeindruckt.“ Besonders gut kennt Sundblad bei den Niederbayern den Kanadier Jeremy Williams. „Er war Spieler in Örebro, als ich dort Trainer war“, so Sundblad. Williams trägt bereits seit 2016 das Trikot. Er ist zwar mit knapp 37 Jahren einer der ältesten Spieler der DEL, gehört in Straubing aber immer noch zu den wertvollsten. Er trug auch mit einem Treffer dazu bei, dass die Tigers am Samstag zu Hause gegen Nürnberg mit 3:1 den ersten Saisonsieg feierten. Ein Erfolg, der nach zwei Auftaktniederlagen fürs Selbstvertrauen enorm wichtig war.
An Selbstvertrauen dürfte es auch den Wild Wings nicht fehlen. Nach den drei überzeugenden Auswärtsauftritten fehlt zwar bei der Heimpremiere die Unterstützung der Fans. Doch dafür könnte die verschmälerte Eisfläche zu einem echten Heimvorteil werden. Vier Meter ist das Eis in der Helios-Arena schmäler als in den anderen DEL-Stadien. „Ich bin gespannt, wie sich Straubing auf der kleinen Eisfläche präsentieren wird. Es kann für uns natürlich einen Vorteil sind, da wir seit Wochen darauf trainieren“, sagt Sundblad.
Das Spiel gegen Straubing ist für die Wild Wings zugleich der Startschuss in drei knackige Wochen. Innerhalb von 21 Tagen bestreiten die Schwenninger acht Spiele. Da weiß natürlich auch das Trainerteam, dass den Spielern nur wenig Zeit zum Verschnaufen bleibt. Sundblad: „Wir werden deshalb auch die Trainingsintensität reduzieren. Der Fokus liegt die nächsten Wochen ganz klar auf den Spielen.“