Eishockey: Noch acht Spiele stehen in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga auf dem Plan. Für die Wild Wings beginnt der Schlussspurt am Dienstagabend (19.30 Uhr) in der heimischen Helios Arena gegen den Tabellenführer Berlin.
Doch das Duell mit den Eisbären ist nur der Auftakt in ein sehr herausforderndes Restprogramm. Nach der Partie gegen die Hauptstädter geht es bereits am Donnerstag zum amtierenden Meister nach München und am Sonntag schließlich nach Nürnberg. Die weiteren fünf Spiele tragen die Schwenninger gegen Wolfsburg, Bremerhaven, Mannheim, Straubing und Iserlohn aus. Es stehen für die Schwäne also beinahe ausschließlich Duelle mit den Klubs aus den Top Acht an.
So kam die Länderspiel-Pause in der vergangenen Woche durchaus gelegen, um noch einmal Energie zu tanken. Vier freie Tage hatten die Wild-Wings-Profis; seit letztem Freitag wird wieder trainiert. „Es galt, das Tempo langsam wieder zu steigern, alle müssen wieder reinkommen. Am Montag hatten wir dann den gesamten Kader auf dem Eis und haben hart gearbeitet“, berichtete Trainer Steve Walker.
In der Tat war das Tempo während der Trainingseinheit am Montagvormittag sehr hoch. Es wurde am Powerplay gefeilt, dazu kamen Zweikampf-Übungen auf engstem Raum. Die Spieler zeigten sich hochkonzentriert. Die Einheit war intensiv, die Stimmung ernst, eher selten wurde auch einmal gewitzelt. Zum Abschluss stand die Arbeit am Umschaltspiel auf dem Programm. Dabei durfte dann auch mal lautstark gejubelt werden, beispielsweise bei zwei tollen Toren von Chris Brown und Kyle Platzer.
Zurück beim Team sind seit Montag auch alle abgestellten Nationalspieler; als Letzte reisten die Italiener Alex Trivellato und Peter Spornberger am Sonntag an, sie hatten noch zwei freie Tage bei ihren Familien in Südtirol verbracht. Alle fünf international tätigen Akteure (neben den oben genannten auch der dritte Italiener Thomas Larkin, der Norweger Ken André Olimb und Neu-Nationalspieler Arkadiusz Dziambor, der in der deutschen Mannschaft in beiden Partien gegen die Slowakei eingesetzt wurde) kehrten glücklicherweise gesund zurück.
Die anderen Schwenninger nutzten derweil die Zeit, um in Ischgl, Italien oder einfach bei der Familie zuhause zu entspannen. „Ich war in Freiburg, habe ein paar Freunde getroffen, einfach den Kopf frei bekommen“, erzählte Daniel Neumann. Doch nicht nur der Stürmer freut sich auf die kommenden dreieinhalb Wochen bis zum Ende der Hauptrunde. „Wir sind frisch und in guter Verfassung. Das letzte Spiel gegen Köln hat uns noch mal Selbstvertrauen gegeben. Es ist Crunchtime; jetzt kann jedes Spiel entscheidend sein.“
Ansonsten soll sich in und um die Mannschaft wenig ändern, man schaut vor allem auf sich selbst. Der Kampf um die Playoff-Teilnahme hinterlässt aber auch am Schwenninger Bauchenberg (endlich) seine Spuren. „Die Mannschaft hat in den letzten Monaten viele Erfahrungen gemacht und ist als Gruppe zusammengewachsen. Mein Job wird es nun sein, weniger zu sagen. Die Spieler haben alles gehört, wissen, was wir erwarten. Sie haben sich diese Ausgangslage verdient, und jetzt geht es in die entscheidende Phase“, beschreibt Walker die kleinen Veränderungen.
Der Cheftrainer erwartet Berlin zum Start in diese Crunchtime in bestmöglicher Verfassung und beinahe in Bestbesetzung, trotz des kurzfristigen Abgangs von Ben Finkelstein, der überraschend seine Karriere per sofort beendet hat. „Sie sind in der Liga das Maß aller Dinge und wohl der Topfavorit auf den Titel. Sie bringen eine Geschwindigkeit aufs Eis, die keine andere Mannschaft hat. Wenn man ihnen Zeit und Raum gibt, sind sie unfassbar gut. Das dürfen wir also nicht tun. Ich denke, sie sind jetzt der perfekte Gegner für uns, denn wir müssen gegen sie absolut alles abrufen“, zeigte sich der SERC-Headcoach durchaus angetan vom kommenden Gegner, erinnert aber eben auch daran, dass man die Eisbären in dieser Saison bereits zwei Mal geschlagen hat.
Aber auch dem Schwenninger „Bandenchef“ stehen alle Spieler zur Verfügung, womit Walker erneut die Qual der Wahl hat. Mindestens ein Importspieler sowie zwei weitere Profis werden zuschauen müssen. „Es spricht viel dafür, dass wir mit derselben Aufstellung wie zuletzt gegen Köln spielen werden“, wollte sich der Kanadier noch nicht komplett festlegen. Olimb, Spornberger und Boaz Bassen wären dann nicht im Kader.
Der Wild Wings-Gegner
Dienstag, 13. Februar
Eisbären Berlin
Wann? 19.30 Uhr
Wo? Heimspiel in der Helios Arena
Die Form des Gegners? Ebenso wie Schwenningen gewannen die Eisbären sechs der letzten zehn Spiele. Die Hauptstädter sind bereits für die Playoffs qualifiziert und standen im Laufe der Saison an 37 Spieltagen auf Platz eins oder zwei.
Die Topspieler? Marcel Noebels (41 Punkte), Zach Boychuk (38), Leo Pföderl (36) und Frederik Tiffels (35) ragen nicht nur bei den Berlinern heraus.
Trainer: Serge Aubin