Eishockey: Mit zwei Siegen gegen die Löwen Frankfurt und die Augsburger Panther haben die Schwenninger ihre Vorbereitung auf die am kommenden Freitag beginnende DEL-Saison beendet. Dem 7:0-Heimsieg gegen die Hessen am Freitag, bei dem auch SERC-Legende Dan Hacker zu Besuch war, folgte am Sonntag ein 4:3 nach Verlängerung in Augsburg.

In der Partie gegen Frankfurt brillierten nicht nur Alexander Karachun, Sebastian Uvira und Tylor Spink als Doppel-Torschützen, sondern auch das gesamte Team mit einer sehr engagierten, aufmerksamen und effizienten Leistung. In Augsburg setzten die Schwäne diese zunächst ebenso fort, führten nach 21 Minuten mit 3:0 durch die Tore von Matt Puempel, Daryl Boyle und Daniel Neumann. „Die ersten 30 Minuten haben wir viele sehr gute Dinge gemacht, sehr gut gespielt. Was ich in den zweiten 30 Minuten gesehen habe, hat mir dann allerdings gar nicht gefallen. Wir haben sehr lässig gespielt, viel zu risikoreich. Wir haben wohl gedacht, dass wir zu gut sind für Augsburg“, analysierte Schwenningens Cheftrainer Steve Walker das neunte und letzte Vorbereitungsspiel.

Tatsächlich konnten die Panther binnen zwei Minuten auf 3:2 herankommen, schossen zu Beginn des Schlussdrittels das durchaus verdiente 3:3. In der Verlängerung fasste sich Teemu Pulkkinen nach nur 29 Sekunden ein Herz, zog deftig ab und traf doch noch zum vierten Testspiel-Sieg. „Es war gut, dass wir dieses Spiel jetzt noch hatten. Es zeigt der Mannschaft, dass man 60 Minuten Leistung bringen muss. Wenn wir uns nicht an unser System halten oder versuchen, zu schummeln, dann wird es sehr schwer“, meinte Walker.

Sorgenfalten verursacht auch ein Sturz in die Bande von Phil Hungerecker. Der Stürmer musste in Augsburg vom Eis geführt werden, konnte sein rechtes Bein nicht belasten. Wie schwer die Verletzung ist, sollen Untersuchungen in den folgenden Tagen klären.

Insgesamt ist die Vorbereitung der Wild Wings aber sicherlich als gelungen zu bezeichnen. Gegen hochkarätige Gegner zeigte das Team, dass es bereits sehr eingespielt ist, die Chemie untereinander weiterhin absolut stimmt. Auch die sechs Neuzugänge wurden gut integriert, konnten beweisen, dass sie eine Verstärkung sind. „Wir haben gute Reihenkombinationen gefunden und hatten auch einigen Erfolg. Zudem haben wir die richtigen Rollen für jeden Spieler gefunden. Wir sind da, wo wir sein wollen“, fasste der Headcoach die sechswöchige „Testphase“ zusammen.

Die Wild Wings werden mit einigem Rückenwind ihrem DEL-Start am Freitag bei den Adler Mannheim entgegenfiebern, aber eben auch im Training in dieser Woche noch hart arbeiten. „Der Fokus wird auf den Dingen liegen, die wir Tag für Tag zu tun haben und die wir richtig machen müssen“, lautet die Vorgabe von Walker.

„Es hat mich überwältigt“

Dan Hacker, Sie sind zum ersten Mal seit dem Ende Ihrer Karriere vor neun Jahren zurück in Schwenningen und in der Helios Arena. Wie war es?

Ehrlich gesagt hat es mich überwältigt. So viele Erinnerungen, so viele bekannte Gesichter und so viele Emotionen. Schwenningen wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben. Es ist so schön, dass ich das mit meiner Frau teilen kann, sie erleben kann, was ein so wichtiges Kapitel in meinem Leben war.

Sie wurden regelrecht bestürmt von den Fans, mussten Autogramme schreiben und für unzählige Fotos posieren. Hatten Sie diesen Empfang erwartet?

Nein, wirklich nicht. Ein bisschen hat man ja die Befürchtung, dass die Menschen einen vergessen. Ich hatte vor neun Jahren gesagt, dass ich jedes Jahr kommen möchte. Aber dann kamen die Kinder und der Job. Nun hat es endlich geklappt. Nun ist es unser Ziel, dass wir das unseren Kindern unbedingt bald zeigen wollen. Meine Frau und meine Kinder haben mich nie spielen sehen und deshalb ist es für mich so wichtig, dass sie diesen speziellen Ort kennenlernen.

Wie sehen Sie die sportliche Entwicklung der Wild Wings?

Ich erlebe zunächst einmal diese immer noch so tolle Unterstützung durch die Fans, selbst in einem Vorbereitungsspiel. Ich verfolge den Klub und dessen Entwicklung ja intensiv aus der Ferne. Jetzt habe ich die neue Helios Arena gesehen, die neuen Coaches kennengelernt und Stefan Wagner ist wieder da. Das ist ein perfektes Paket. Der Klub, die Fans und die Stadt verdienen wirklich absolut jeden Erfolg.

Fragen: Tina Fröhlich