Nach verbaler Schlammschlacht nun Derbystimmung beim SC Konstanz-Wollmatingen
Der SC Konstanz-Wollmatingen tritt am Samstag bei der DJK Donaueschingen an. Nach den jüngsten Vorfällen beim Heimspiel gegen Bühlertal soll nun der Fußball wieder im Fokus stehen.
Im Spiel des SC Konstanz-Wollmatingen gegen den SV Bühlertal gab es viele Störgeräusche. Sportlich gesehen läuft es derzeit allerdings bestens für das Team von Adel Grimm.
| Bild: Peter Pisa
Fußball, Verbandsliga: DJK Donaueschingen – SC Konstanz-Wollmatingen (Samstag, 15.30 Uhr). – Eigentlich müsste die Laune bestens sein beim SC Konstanz-Wollmatingen. In den letzten vier Spielen hat der Aufsteiger keine Niederlage mehr kassiert, satte zehn Punkte eingeheimst und sich in der Tabelle auf den siebten Platz verbessert. Doch nach dem jüngsten Sieg im Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen den SV Bühlertal war die Stimmung trotz des sportlichen Höhenflugs etwas getrübt im Konstanzer Lager.
Der Grund: Äußerungen des Bühlertaler Co-Trainers Jürgen Schnurr in Richtung von Adel Grimm. Der Konstanzer Coach warf dem Funktionär der Gäste nach der Partie vor, ausländerfeindliche Aussagen („Du hast in diesem Land gar nichts zu sagen. Wenn Du etwas sagen willst, dann gehe in Dein Land zurück“) getätigt zu haben.
Die weiteren Spiele in der Verbandsliga
Äußerungen, die die entsetzten Konstanzer so nicht hinnehmen wollen. Mohamed Karaki, Sportlicher Leiter, erwog sogar, rechtliche Schritte einzuleiten. SVB-Sportvorstand Thorsten Werner hat sich inzwischen für die Vorkommnisse entschuldigt. Der Bühlertaler Co-Trainer, dessen Rücktritt laut den Badischen Neuesten Nachrichten zu erwarten sei, wollte allerdings die Konstanzer Vorwürfe so nicht stehen lassen. Er sei, beteuert Jürgen Schnurr, von Grimm zuerst übel beleidigt worden. „Daraufhin habe ich wörtlich gesagt: ‚Und genau das ist der Grund, warum Du hier in diesem Land nichts verloren hast‘. Die Wortwahl war sicher nicht korrekt. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Ausländerfeind bin“, verteidigt sich der Assistenz-Coach.
Dass der Ton auch von seiner Seite aus rau gewesen sei, bestreitet Adel Grimm nicht. „Die Atmosphäre war aufgeheizt. Da ist vielleicht das eine oder andere Wort gefallen, das nicht druckreif ist“, gibt er zu. „So etwas kommt im Fußball vor. Seine Äußerungen allerdings gehen gar nicht. Ich selbst kann damit umgehen. Angesichts der vielen Menschen mit Migrationshintergrund im Stadion – darunter auch viele Nachwuchsspieler – ist das aber inakzeptabel.“
Trotz der Vorfälle freut sich Adel Grimm auf das Derby bei der DJK Donaueschingen am Samstag. „Unsere Personalsituation hat sich etwas entspannt, sodass wir etwas breiter aufgestellt sind. Wenn wir unsere Aufgaben erledigen, haben wir eine reele Chance auf drei Punkte“, glaubt der Konstanzer Coach, der stolz darauf ist, dass seine Spieler nun wissen, „worauf es in der Verbandsliga ankommt“.