Fußball, Verbandsliga: Eigentlich sollte beim SC Konstanz-Wollmatingen die Stimmung bestens sein, nachdem dem Verbandsliga-Aufsteiger zuletzt drei Siege in Folge gelungen sind. Doch am Rande des Heimspiels gegen den SV Bühlertal, das mit 1:0 gewonnen wurde, gab es Vorfälle, die dafür sorgten, dass für Trainer Adel Grimm und den Sportlichen Leiter des SC, Mohamed Karaki, die Freude über den Sieg in den Hintergrund rückte.

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Adel Grimm schildert das Geschehen in der Schlussphase so: „Nach einem Zweikampf rief der Co-Trainer des SV Bühlertal, Jürgen Schnurr, etwas auf das Feld. Da habe ich dann zur anderen Trainerbank gerufen, sie mögen doch wieder etwas runterfahren. Daraufhin rief mir der SVB-Co-Trainer zu: ‚Du hast in diesem Land gar nichts zu sagen. Wenn Du etwas sagen willst, dann geh in Dein Land zurück‘!“

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Weitere Provokationen in diesem Stil sollen vor etwa 180 Zuschauern gefolgt sein, auch gegenüber Karaki. Es soll zwischenzeitlich auf und neben den Trainerbänken emotional zugegangen sein, Grimm und Karaki hätten Mühe gehabt, für Ruhe im SC-Kader und bei den Zuschauern zu sorgen. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Baran Remigiusz kurz unterbrochen, doch da der Unparteiische die Ursache nicht mitbekommen hatte, schlug sich das auch nicht im Spielbericht nieder. „Ich bin froh, dass sich meine Jungs zusammengerissen haben“, zeigt sich Adel Grimm erleichtert, dass es nicht zum Eklat kam.

Bühlertaler Entschuldigung

Noch während und auch nach dem Spiel suchte der Sportliche Leiter des Gästeteams, Thorsten Werner, das Gespräch mit den Konstanzern und entschuldigte sich für das Vorgefallene. „Ich habe mich ganz allgemein für die Situation entschuldigt. Ich habe gar nicht so richtig mitbekommen, was der Auslöser war, habe dann aber gemerkt, dass alle auf 180 waren. Ich habe nur Wortfetzen gehört, die ich gar nicht zusammenbringen konnte. Herr Karaki hat mir dann gesagt, was vorgefallen war, und ich kann das Ganze auch nur so stehen lassen. Die Sätze selber habe ich so nicht gehört, aber ich musste mich einfach für die ganze Situation und das Tohuwabohu entschuldigen, weil wir, also unser Co-Trainer, dafür ursächlich waren!“, räumt Thorsten Werner ein.

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Adel Grimm, gebürtiger Schramberger mit äthiopisch-amerikanischen Wurzeln, blickt zurück: „Ich kenne diesen passiven Rassismus und kann damit umgehen. Aber in dieser Form? Ich war schockiert, dass der das so gesagt hat.“ Für Mohamed Karaki, gebürtiger Konstanzer mit libanesischen Wurzeln, ist wichtig: „Wären das jetzt Beleidigungen im kleinen Kreis an mich, fände ich es nicht gut, könnte damit aber umgehen. Aber auf einem Sportplatz in aller Öffentlichkeit, das will ich einfach nicht so stehen lassen, denn das hat hier nichts verloren!“

Mohamed Karaki hat bereits mit einem Anwalt gesprochen und erwägt eine Anzeige. Zeugen gäbe es, so der Konstanzer, ja reichlich.