Fußball, Verbandsliga: SC Pfullendorf – 1. FC Rielasingen-Arlen (Samstag, 15 Uhr, Geberit-Arena). – Vincent Bühler gehört zu den jungen, vielversprechenden Gesichtern, die beim SC Pfullendorf den Sprung ins Verbandsligateam geschafft haben. 71 Spiele hat er seit seiner Wiederkehr in den Linzgau absolviert, zwei Pflichtspieltreffer erzielt. Und dies trotz des Mankos, dass er unter dem damaligen Coach Hakan Karaosman wegen eines erlittenen Kreuzbandrisses sieben Monate lang auf Eis lag. „Dafür bin ich doch ganz gut zurückgekommen“, weist der junge Mann auf, dass er, abgesehen von einer aktuell umgehenden Magen-Darmgrippe, die auch ihn erwischt hat, voll im Flow ist.
Sein Trainer Helgi Kolvidsson bekundet riesige Freude, wie gut der junge Mann Fuß gefasst hat: „Vincent ist ein Gewinn für den SC Pfullendorf!“ Dessen Vorzüge drücken sich in der Flexibilität aus, Vincent Bühler ist hinten wie vorne auf der linken Achse einsetzbar und bringt dazu die Schnelligkeit mit. Dass er sehr viel Fleiß an den Tag legt und Biss hat, zudem bei Eckbällen für eine perfekte Zulieferung sorgt und passstarke Akzente zu setzen weiß, mache ihn zu einem „Unterschiedsspieler“, so der Isländer.
Zum Fußball durch die Eltern
Von seinem Vater Christian, der beim SC Pfullendorf als Basiscoach im Jugendbereich seit vielen Jahren tätig ist, aber auch durch seine Mutter Ulrike inspiriert, kam er zum Fußball, beide begleiten ihn stets als aufmerksame Zuschauer in den Partien. Seine fußballerischen Grundlagen erwarb der heute 22-Jährige von der F- bis zur D-Jugend beim Heimatverein TSV Sipplingen, in der Bodenseegemeinde lebt er weiterhin. Zur Forcierung seines Werdegangs vollzog er seinen ersten Wechsel zum SC Pfullendorf, für den er bis zum zweiten A-Jugendjahr seine Kickstiefel schnürte. „Danach wollte ich neue Reize setzen“, begründete er seinen Schritt, sich dem FC Radolfzell anzuschließen, bei dem er nach dem letzten A-Jugendjahr auch die ersten beiden Saisons bei den Aktiven auf der Mettnau in der Verbandsliga am Ball war. Zumeist war er in der Mittelachse auf dem Flügel oder als Spielmacher gefragt und kam so bis zum Saisonabbruch in der Corona-Zeit auf insgesamt 18 Partien.
Ausbildung zum Industriekaufmann bei HSM in Frickingen
2022 schloss Bühler sich abermals den Linzgauern an und fand gleich seinen Platz in der Mannschaft. Über die Position auf der linken Außenbahn macht er sich „keinen Kopf, egal, wo sie mich aufstellen“, definiert der junge Mann völlig unkompliziert seine Lust am Kicken. Mit dem jungen Team ist er „super zufrieden“, mit Nino Trost und Jan Konrad hat er schon in der Jugend zusammengespielt. „Wir haben eine gute Stimmung, es macht Spaß, da freut man sich auf die Kabine“, resümiert er. Fußball genießt für ihn absolute Priorität, als zusätzliches sportliches Hobby gönnt er sich das Skifahren in winterlicher Freizeit. Aktuell absolviert Bühler seine Ausbildung zum Industriekaufmann bei HSM in Frickingen.

Mit dem Derbyrivalen 1. FC Rielasingen-Arlen kommt nun ein Gegner zur zweiten Saisonheimpartie, der ebenfalls auf die Karte Jugend setzt. „Das wird ein Match auf Augenhöhe“, weiß Vincent Bühler, der einige Akteure der Hegauer persönlich kennt. „Die haben schon Qualität und bisher gar nicht so schlecht performt, wir müssen kämpfen“, ist sich der junge Mann in dieser ausgeglichenen Liga bewusst.
Die weiteren Spiele in der Verbandsliga
- SC Pfullendorf – 1. FC Rielasingen-Arlen (Samstag, 15 Uhr, Geberit-Arena). – Beim Gastspiel in Pfullendorf fehlen dem 1. FC Rielasingen-Arlen Abwehrspieler Stefan Todorovski nach seiner Ampelkarte in Villingen, auch Christoph Matt Fernandez und Fabrice Moosmann fallen noch für Wochen aus. Die Hegauer haben indessen am letzten Tag des Transferfensters einen Neuzugang verpflichtet: Arnold Luck vom badischen Verbandsligisten VfB Eppingen, der in die Grenzregion gezogen und schon am Samstag spielberechtigt ist. Der 27-jährige Stürmer erzielte auf seinen Verbandsliga-Stationen in Eppingen, Zuzenhausen und Neckarelz in 190 Einsätzen 76 Tore. Besonders auf einer letzten Station in Eppingen war die Bilanz sehr gut – 35 Tore bei 51 Einsätzen. Luck könnte also eine vakante Stelle als körperbetonter Spieler im Kader einnehmen und zusammen mit den schnellen Offensivspielern für zusätzliche Angriffsvarianten sorgen. (te)
- SC Lahr – FC Rot-Weiß Salem (Samstag, 15.30 Uhr). – Mit drei Siegen aus drei Spielen ist der SC Lahr stark in die Saison gestartet und zählt früh zu den Topteams der Verbandsliga. Neuzugänge wie der spielende Co-Trainer Nico Gutjahr (zuletzt Bahlinger SC) oder Offensivmann Kevin Giessler verleihen den Ortenauern zusätzliche Qualität. Dem ist sich auch Aufsteiger FC Rot-Weiß Salem bewusst, der nach dem 1:1 im Heimspiel gegen den SV Niederschopfheim mit frischem Selbstvertrauen an die Dammenmühle fährt. In Unterzahl drehte die Elf von Trainer Silvio Battaglia zuletzt die Partie, holte den ersten Punkt und bewies Moral. „Uns ist klar, wie stark Lahr ist. Aber wir fahren nicht dorthin, um zu verlieren. Mit der richtigen Einstellung und vielleicht dem Quäntchen Glück können wir auch hier etwas mitnehmen“, sagt Battaglia vor dem vierten Auftritt der Rot-Weißen in dieser Verbandsligasaison.
- VfR Hausen – ESV Südstern Singen (Sonntag, 15 Uhr). – Auch wenn sich die Saison noch in den Anfangszügen befindet, spricht ESV-Trainer Antonio Fiore Tapia beim jüngsten 2:1 gegen die SF Elzach-Yach von einem „extrem wichtigen Sieg“. Zwar mussten die Hegauer am Ende „noch mal ordentlich dagegenhalten“, wie Fiore Tapia erklärt, dennoch sei der Erfolg verdient gewesen. „Wir haben in der ersten Halbzeit in einer Art und Weise Fußball gespielt, wie wir uns das vorstellen: Wir waren dominant, mutig und haben uns immer wieder Chancen herausgespielt“, sieht der ESV-Trainer Entwicklungsschritte seiner Elf. Nun fahren die Südsterne am Sonntag zum VfR Hausen, der wegen eines formellen Fehlers mit sechs Minuspunkten in die Saison gestartet ist. „Hausen ist eine echte Top-Mannschaft, die sich personell nochmals ordentlich verstärkt hat“, weiß Fiore Tapia um die Herausforderung für seine Truppe und ergänzt: „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir wieder über das Leistungslimit kommen.“ (fek)