Schon kurz vor 18 Uhr drängten sich die ersten Besucher zum Infomarkt des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) in das Foyer der Stadthalle Waldshut. Dort hielten zum Thema ‚Endlagersuche in der Schweiz‘ etliche am Verfahren beteiligte Institutionen ihre Informationen bereit. Das schweizerische Bundesamt für Energie (BFE) war ebenso präsent wie das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat, das Swiss Federal Office of Energy (SFOE), die deutsche Koordinationsstelle Schweizer Tiefenlager (DKST) und die Expertengruppe-Schweizer-Tiefenlager (ESchT). Außerdem waren viele politische Mandatsträger aus der Grenzregion präsent.
Welche Erwartungen haben die Bürger?
Die Gemeine Hohentengen hat extra einen Bus nach Waldshut organisiert, damit die Bewohner die Informationsveranstaltung besuchen können – der geplanten Standort in Stadel liegt nur etwa drei Kilometer Luftlinie von der Gemeinde entfernt. Sandra Härtel und zwei weitere Bürger sind aus Hohentengen gekommen, weil sie sich unter anderem aktuelle Informationen über die Sicherheit des Endlagers erwarteten. Sie kritisierten die „bisherige Achterfahrt bei der Standortsuche“.

„Es geht mir darum, dass die Leute informiert werden. Der Vorgang ist eine einzigartige Sache und wird nirgends in Europa so bewerkstelligt“, sagte Udo Burmeister aus Hohentengen. Und er wollte an diesem Abend hören, wie die deutsche Seite zu diesem Vorhaben steht. Aus Hohentengener Sicht bemängelte er die fehlende Unterstützung – beim Thema Endlagersuche und beim Fluglärm.
Hauke Schneider, Vorsitzender des Nabu Waldshut-Tiengen, möchte an diesem Abend den aktuellen Stand erfahren, den Zeitplan und die Zugänglichkeit für den Atommüll. Er interessierte sich auch dafür, wie die Mitsprachemöglichkeit auf deutscher Seite aussieht. Und er forderte eine Begrenzung für die Lagerstätte.
Auch Elmar Maier aus Hohentengen interessierte sich für den aktuellen Verfahrensstand. „Die Sache ist schon sehr weit fortgeschritten und der Abschluss steht vor der Endgültigkeit. Ich erwarte mir von dem Abend eine offene und klare Information darüber, wie der zeitliche Ablauf geplant ist.“
Johannes Foege (Mitglied der SPD-Fraktion des Lörracher Kreistages) aus Weil am Rhein und Bernhard Boll (Waldshuter AfD-Kreisrat) äußerten sich eher lobend über die Schweiz. „Ich finde es sehr positiv, wie die Schweiz konsequent das Thema angeht. Dies könnte auch ein Beispiel für Deutschland sein“, so Boll. Für das Endlager, das sich in 800 Metern Tiefe befinden würde, habe er keine Sicherheitsbedenken.

Foege äußerte sich dankbar dafür, dass die Schweiz Deutschland teilnehmen lasse – „dies ist nicht selbstverständlich.“
Welche Fragen bewegen die Besucher?
Nach und nach füllte sich dann auch die Anschlagtafel für Fragen zur Endlagersuche Schweiz. Da war beispielsweise zu lesen: „Warum ist das Grenzgebiet aus deutscher Sicht ungeeignet, aber aus Schweizer Sicht „top“?, oder „Der Standort wurde erst ausgeschlossen und ist nun der Beste, warum?“, „Kann der deutsche Atommüll auch dort eingelagert werden?“, „Wie wird die Sicherheit der Transporte gewährleistet?“

Diese und viele weitere Fragen standen dann im Mittelpunkt der anschließenden Informationsveranstaltung in der Stadthalle Waldshut, die vom Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) Christian Kühn eröffnet wurde.
Veranstalter des Infoabends war das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.