Es ist wieder soweit: Die Klingenwiese unweit der Burg Hohenklingen in Stein am Rhein verwandelt sich am Samstag, 26. Juli, ab 10 Uhr in eine bunte Party-Location. Beim mittlerweile fünften Burgklang Daydance spielen verschiedene DJs bis tief in die Nacht ihre Tracks, fast 1500 Besucher hatte das Festival mit seinem kunstvoll gestalteten Sonnensegel über der Tanzfläche im vergangenen Jahr.

Organisiert wird das Open Air von einem Organisationskomitee (OK) des Vereins Jugendfest, der einst das familiäre Klingen Openair auf die Beine gestellt hatte. Doch warum kam es zum Wechsel? „Das Klingen Openair wurde über viele Jahre mit großem Engagement vom damaligen OK organisiert. In der späteren Phase hatte das Team allerdings zunehmend mit Herausforderungen zu kämpfen“, weiß das aktuelle OK-Mitglied Christian Vetterli. Unter anderem sei es zu wetterbedingten Absagen gekommen: „Solche Ausfälle hatten verständlicherweise auch finanzielle Folgen.“ Gleichzeitig habe das Interesse mit der Zeit etwas nachgelassen, die Besucherzahlen seien zurückgegangen.

Das könnte Sie auch interessieren

Neues Konzept

Nicole Günter, ebenfalls im OK, ergänzt: „Nach einer einjährigen Pause wurde der Verein Jugendfest sowie das OK neu aufgestellt. Mit dem Ziel, eine neue Veranstaltung auf der Klingenwiese wiederzubeleben.“ Mit dem Burgklang Daydance – also einer eintägigen Musik-/Tanzveranstaltung – sei ein neues Konzept umgesetzt worden. „DJs statt Bands reduzieren den technischen Aufwand, und das Wetter muss nur an einem Tag mitspielen“, erklärt Günter. Innerhalb weniger Wochen sei das neue OK im Jahr 2019 mit dem ersten Daydance gestartet.

Das Festival wurde mit den Jahren immer beliebter. In den ersten zwei Jahren seien 400 bis 600 Eintritte verkauft worden. „Seither sind die 1000 Onlinetickets jeweils rasch ausverkauft“, freut sich Günter. Wenige Eintritte bleiben jeweils für die Tageskasse reserviert. Die Beliebtheit des Burgklangs erklärt sich Günter wegen der schönen und einmaligen Stimmung auf der Klingenwiese, aber auch „weil wir unsere DJs sorgfältig auswählen und ein besonderes musikalisches Programm anbieten“.

Das könnte Sie auch interessieren

Das OK sorgt dafür, dass die Besucher aus nah und fern den Weg auf den Berg auch finden und schaffen. „Wir organisieren einen Shuttle-Dienst vom Bahnhof und dem Klingenparkplatz“, so Vetterli. Trotz der großen Besucheranzahl erlebe man ein friedliches Publikum. Für den Fall der Fälle werde ein professioneller Sicherheitsdienst eingesetzt.

Kleiner und persönlicher

Der Reiz eines Daydance liegt für Günter darin, dass sie im Gegensatz zu mehrtägigen Open Airs oft kleiner und persönlicher seien und an Orten mit besonderem Ambiente stattfänden: „Man kann tagsüber tanzen und am nächsten Tag andere Verpflichtungen wahrnehmen. So lässt sich das Feiern einfacher in den Alltag integrieren.“ Und für die mehr als 100 Helferinnen und Helfer hat das Ganze einen entscheidenden Vorteil. „Sie haben nach einer langen Woche um Mitternacht Feierabend und am Sonntag Zeit abzubauen“, mein Günter.

Wie das OK in einer Medienmitteilung an umliegende Gemeinden angekündigt hatte, könne es am Veranstaltungstag laut werden. Lärmbelästigung bis in die Nacht soll aber möglichst vermieden werden, so Vetterli: „Unsere Tontechniker richten die Lautsprecher gezielt auf die Klingenwiese aus. Je nach Windrichtung lassen sich die Bässe aber auch in weiterer Entfernung hören.“

Das könnte Sie auch interessieren

Günter fügt hinzu, dass die Polizei im vergangenen Jahr rund 80 Lärmbeschwerden registriert habe: „Das war mehr als in den Vorjahren, was unter anderem daran liegt, dass zum ersten Mal auch Meldungen aus dem deutschen Grenzgebiet mitgezählt wurden.“ Die Stadt Stein am Rhein habe das OK deshalb gebeten, die umliegenden Gemeinden im Vorfeld über den Anlass zu informieren. „Wir respektieren die maximal zulässigen Dezibel und halten die bewilligten Spielzeiten ein. Zusätzlich sorgen wir dafür, dass das Publikum das Gelände rasch verlässt, um noch rechtzeitig den letzten Zug zu erwischen“, hält Günter fest.

Jean-Marc Rossi ist Reporter unserer Partnerzeitung, den ‚Schaffhauser Nachrichten‘.