Wieder haben Telefonbetrüger zugeschlagen, diesmal im Kanton Basel-Stadt. 90.000 Euro und 3000 Schweizer Franken hat eine 82-Jährige nach einem ominösen Telefonanruf zwei unbekannten Personen übergeben, wie die Staatsanwaltschaft des Kantons mitteilt.
Es waren Betrüger, das Geld ist weg. Laut Angaben haben in den vergangenen Tagen mehrere ältere Menschen Anrufe von Betrügern erhalten. Deshalb warnt die Staatsanwaltschaft noch einmal ausdrücklich.
Die Gauner sind kreativ und schüren Angst
Dabei sind die Gauner den Schilderungen zu Folge kreativ. Sie schüren Angst und setzen die potenziellen Opfer unter Druck. Die Anrufer teilen den Menschen am andere Ende der Leitung mit, dass sie Ziel eines Einbruchs seien, ein Angehöriger in einen tödlichen Unfall verwickelt sei oder dass sie bei ihrer Bank beinahe Opfer von falschen Abbuchungen geworden seien. Bei allen Varianten haben die Betrüger nur ein Ziel: an das Geld ihrer potenziellen Opfer zu kommen.
Sie stehen in einem Notizbuch von Festgenommenen
Besonders einfallsreich – und erfolgreich – waren die Gauner der Staatsanwaltschaft zu Folge im Fall der geschädigten 82-Jährigen. Ein Täter soll ihr vorgespiegelt haben, ihr Name stehe in einem Notizbuch von Personen, die er festgenommen habe.
Offensichtlich gelang es dem Gauner, die Geschädigte so stark zu manipulieren, dass sie später zwei ihr unbekannten Personen das zu Hause aufbewahrte Geld übergab.
Für angebliche Angehörige eine Kaution hinterlegen
In anderen Fällen hätten die Betrüger behauptet, eine verwandte Person sei in einen schwerer Verkehrsunfall verwickelt und müsse nun dringend eine Kaution hinterlegen.
Eine weitere bekannte Masche: Betrüger melden sich als vermeintliche Sicherheitsverantwortliche von Banken. Sie teilten mit, dass sie eben eine missbräuchliche Abbuchung vom Konto gestoppt hätten und Bankangestellte in Verdacht hätten. Zwecks Spurensicherung solle man das Geld abheben und den Ermittlern übergeben.
Sie sprechen jetzt auch in Schweizerdeutsch
Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt erinnert an weitere Vorgehensweisen: „Die Täter geben sich als Polizist oder als Kriminalbeamte aus. Die hochdeutsch, seit einiger Zeit auch schweizerdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer eine Verbindung mit den potenziellen Opfern auf.“
Eine offizielle Amtsnummer ist auf dem Display
Auf dem Display sei eine offizielle Amtsnummer zu sehen. Die Betrüger teilten mit, dass die auf Banken deponierten Vermögen nicht mehr sicher seien. Man solle das Geld abheben und mit nach Hause nehmen.
Zivile Polizeibeamte würden vorbeikommen, um das Bargeld, den Schmuck und andere Wertsachen zu verwahren und an einem sicheren Ort zu deponieren.
Geld in eine andere Stadt oder ins Ausland bringen
Laut Angaben fordern die Täter auch wiederholt auf, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich in eine andere Stadt oder ins Ausland zu bringen. Dort solle es einem vermeintlichen Polizisten übergeben oder an einem unauffälligen Ort hinterlegt werden.
Bewaffnete Einbrecher seien unterwegs
Falsche Polizisten versuchten die Betroffenen einzuschüchtern. Etwa so: Bewaffnete Einbrecher seien unterwegs, um das am Wohnort aufbewahrte Geld zu stehlen, oder ein Angehöriger habe einen schweren Unfall verursacht. Wenn er das Bußgeld nicht bezahle, werde er verhaftet.
Hinweis und Empfehlungen der Staatsanwaltschaft:
Einige, die in den vergangenen Tagen angerufen worden seien, hätten richtig reagiert und weder Geld noch Wertgegenstände übergeben. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass es in einigen der Polizei noch unbekannten Fällen nicht beim Versuch geblieben ist. Wer einem Fremden Geld übergeben hat, soll unbedingt auch nachträglich bei der Polizei Anzeige erstatten.