Ob das Kreuzlinger Seenachtfest namens Fantastical nach zweijähriger Pandemie-Pause stattfinden wird oder nicht, steht für Markus Baiker, Präsident des Organisations-Komitees (OK), außer Frage. „Wir haben nicht nur die Hoffnung, dass es stattfindet. Jetzt machen wir‘s!“, sagt er. „Wir können gar nicht zurück. Man müsste es uns verbieten“, meint er kämpferisch.

Präsident Markus Baiker, Präsident des Organisationskomitees des Kreuzlinger Fantasticals. sieht gelassen in die Zukunft: „Das ...
Präsident Markus Baiker, Präsident des Organisationskomitees des Kreuzlinger Fantasticals. sieht gelassen in die Zukunft: „Das Fest findet statt“, sagt er, und zwar am 13. August parallel zum Konstanzer Seenachtfest. | Bild: Aurelia Scherrer

Dass das passieren könnte, daran glaubt er nicht, denn: „In der Schweiz schießen Festivals wie Pilze aus dem Boden. Einige sind schon ausverkauft. Da kannst Du nicht mehr zurück.“ Das bedeutet, das Fantastical findet vom Freitag, 12. August, bis Sonntag, 14. August, statt, wobei der Höhepunkt der Samstag, 13. August, mit dem grenzüberschreitenden Feuerwerk sein wird, denn auch die Schweizer werden schießen.

Grenzüberschreitendes Fest bleibt ein Traum

Grenzüberschreitend: Ein Wermutstropfen liegt in diesem Begriff, zumindest für Markus Baiker, der von Kindesbeinen an das Seenachtfest kennt und schätzt. Eben aus diesem Grund hatte er als Mitglied des Vereins Kreuzlinger Seenachtfest bei der Neuvergabe der Konstanzer Veranstaltung den Hut in den Ring geworfen – vergeblich.

Die treibenden, eidgenössischen Kräfte hatten den vom Konstanzer Gemeinderat beschlossenen Kriterien-Katalog etwas großzügiger ausgelegt. Die vorgebebenen Bereiche im großzügigen Veranstaltungsgelände hätten sie etwas anders bespielt.

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„Wir hätten die beiden Festbereiche um Klein Venedig bis zum Kreuzlinger Hafen zusammengelegt“, schildert Markus Baiker. Das wäre dann das zentrale Areal geworden, und das ganz ohne Zaun über die EU-Außengrenze hinweg. Für alle Bereiche hätte es nur einen Eintritt gegeben. Den Konstanzer Stadtgarten hätten die Kreuzlinger Veranstalter in ein Kinder-Paradies verwandelt, während die Seestraße zur Flaniermeile geworden wäre.

Aber daraus wurde nichts, was Markus Baiker ein wenig bedauert, denn: „Aus meiner Sicht könnte es ein grenzüberschreitendes Fest sein, wo man viele Synergien entwickeln könnte. Künstler hätten Engagements an mehreren Orten bekommen können. Man wäre effizienter gewesen.“ Jetzt bleibe das einzig Verbindende beider Parallel-Veranstaltungen das Seenachtfest-Feuerwerk, oder, wie Baiker sagt: 15 Minuten Konstanz, 15 Minuten Kreuzlingen „plus das gemeinsame Finale“.

Statt Zusammenrücken: Abrücken

Es bleibt quasi alles beim Alten: Zwei getrennte, umzäunte Veranstaltungen zur gleichen Zeit. Oder nicht? „Mit unserem Teil gehen wir weg von Konstanz eher in Richtung Seeburg“, beschreibt Markus Baiker. Im Seeburg-Park-Areal werde es Salsa direkt am See sowie eine Highland-Area mit schottischen Spielen für Kinder, wie Hufeisen- und Baumstammwerfen, und für die Erwachsenen „ein Barzelt mir irischem und schottischem Whisky“ geben. „Pipes und drums“ würden auch nicht fehlen, so der OK-Präsident. Am Hafenspitz werde die Junge Wirtschaftskammer mit seinem Craft-Beer-Team präsent sein und der Hafenplatz solle zum Chilbi-Platz mit Riesenrad, Gauklern, Ballon-Clowns und Feuerkünstlern werden.

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Die Allee, die Richtung Konstanz führt, „wird zum Drei-Tages-Biergarten“ mit viel Musik. Dass sich Markus Baiker jetzt schon darauf freut, hat einen guten Grund: „Am Freitag tritt Ilja Werner mit dem Chor Rock Maritim Konstanz und einer Big Band auf.“ Konstanz zu Gast in Kreuzlingen, zumindest musikalisch.

Dahinter setzt Baiker natürlich erst einmal eine effektvolle Pause, um dann auf den Seenachtfest-Samstag, an dem sieben verschiedene Blasmusikgruppen spielen, zu sprechen zu kommen und dann den Trumpf-Under, die höchste Karte beim Jassen, auszuspielen: „Zum Abschluss am Samstagabend spielt der Musikverein Konstanz-Wollmatingen.“ Somit hat das Kreuzlinger Fantastical grenzüberschreitende Glanz-Momente.

Warum erhöhen die Kreuzlinger die Preise?

Und doch geht das Kreuzlinger Fantastical-Team einen Schritt auf Konstanz zu, allerdings anders als sich die Besucher wahrscheinlich wünschen: „Mit dem Eintritt gehen wir ein bisschen rauf und gleichen die Preise an Konstanz an“, sagt Baiker. Im Vorverkauf (bis zum 31. Juli) werde das Fantastical Ticket 17 Franken und an der Tageskasse 20 Franken kosten. Weitere Informationen zum Kreuzlinger Fantastical sind auf der Homepage zu finden.

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Ein wesentlicher Grund für viele Konstanzer, das Fest auf Schweizer Gemarkung zu feiern, war bislang immer der günstigere Eintrittspreis. Was hat die Kreuzlinger bewogen, die Preisschraube anzudrehen? „Das Jahr 2019 war gut, aber nicht so erfolgreich“, erinnert sich Baiker an das letzte Fest, bevor die Pandemie den Festivitäten einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

Im Jahr 2020 hatte das OK schon alles vorbereitet und damit Kosten produziert. „Da haben wir draufgelegt“, sagt Baiker offen. 2021 hätte das OK zwar wenig Aufwand betrieben, aber jetzt müsste Geld in die Kasse kommen. Woran das Fantastical-Komitee auf gar keinen Fall sparen wird, ist für Markus Baiker klar: „Beim Feuerwerk specken wir nicht ab! Das ist der Höhepunkt!“