Es war ein Leuchtturmprojekt: Im Rahmen des EU-Interreg-Programms wurde der „Rheinuferrundweg extended“ mit Förderbeiträgen in Höhe von mehr als einer Million Franken unterstützt.

Mit Maßnahmen wie Sitz- und Spielmöglichkeiten, Aussichtsplattformen, einer Kanustation und neuen Schifffahrtsanlegestellen wurden der Uferbereich der beteiligten Gemeinden aufgewertet und die bestehenden Wegeverbindungen ausgebaut.

Gleich zwei Mal rutscht der Hang ab

Der Rundweg umfasst eine Strecke von insgesamt fast 73 Kilometern, die in vier Etappen aufgeteilt ist. Er führt durch die beiden Rheinfelden, auf deutscher Seite durch die Städte Grenzach-Wyhlen, Wehr, Bad Säckingen und Schwörstadt sowie auf Schweizer Seite durch Stein, Möhlin, Wallbach – und Mumpf. Hier allerdings ist der Rheinuferweg inzwischen seit Monaten nicht begehbar.

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Auf Höhe der Liegenschaft Hauptstraße 66 hatte sich im Spätherbst 2022 ein Hangrutsch ereignet. Unterhalb des an der Kantonsstraße liegenden Bunkers wurde der Weg mit Balken und Warnhinweisen abgesperrt. „Die Sperrung gilt bis auf weiteres“, schrieb die Gemeinde damals in einer Mitteilung. Und dann wurde es ruhig um den Wanderweg – bis zur nächsten schlechten Nachricht vor einigen Wochen. „Während beziehungsweise nach den Aufräumarbeiten infolge des Hangrutsches erfolgte ein zweiter Hangrutsch“, schrieb die Gemeinde Anfang Juni.

„Im März 2024 rutschte ein größerer Teil des Hangs und somit war ein weiterer Abschnitt nicht passierbar und musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden“, präzisiert nun Cassandra Buri, Sprecherin des Laufenburger Energieversorgungsunternehmens Naturenergie.

Weitere Schritte, Kosten und Zeitplan sind noch offen

Das Unternehmen hat inzwischen einen Geologen beauftragt, die genauen Ursachen für die Hangrutsche und Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Hangrutsche zu eruieren. Inhaltlich kann Buri zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen: „Die Abklärungen laufen noch. Die gutachterlichen Ergebnisse werden zwischen den beteiligten Parteien erörtert.“

Auch zum weiteren Vorgehen und den Kosten für eine Wiedereröffnung kann Buri derzeit keine genauen Angaben machen. Beides sei Teil der laufenden Abklärungen. Vor allem die Kosten – und die Frage, wer diese zu tragen hat – dürften dabei ein Diskussionspunkt sein. „Wir stimmen uns mit Gemeinde und Kanton ab und werden die nächsten Schritte gemeinsam festlegen“, sagt Buri zum weiteren Vorgehen. Über einen Zeitpunkt der Wiedereröffnung „herrscht noch keine Klarheit“.

Klar ist dagegen: Die Gemeinde würde sich eine zeitnahe Wiedereröffnung wünschen. „Der Gemeinderat steht mit den zuständigen Stellen und Personen im Kontakt und ist bemüht, die Öffnung des Rheinuferweges im Rahmen seiner Möglichkeiten voranzutreiben“, hieß es in der Mitteilung im Juni.

Vorerst aber müssen Wanderinnen und Wanderer im Mumpfer Abschnitt ausweichen und einige hundert Meter der Hauptstraße entlanggehen, bevor sie auf die Route direkt am Rhein zurückkehren können.

Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.