Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt erhebt gegen einen 36-jährigen Beschuldigten Anklage. Unter anderem wegen gewerbs- und bandenmäßiger Geldwäscherei, Betrug, Vergewaltigung, Bestechung und Anstiftung zum Amtsmissbrauch. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Zugleich klagt die Staatsanwaltschaft zwei Personen an, sich als Mitarbeitende einer privaten Sicherheitsfirma im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt unter anderem bestechen haben zu lassen.

Angebot für fiktive Geldanlage

Laut Anklageschrift wurden aus türkischen Callcentern Geschädigte für fiktive Anlagen angegangen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen vor, Gelder unter seiner Kontrolle über Schweizer Gesellschaften und deren Geschäftskonten transferiert und mittels Kuriere ins Ausland überführt zu haben.

Betroffen sind laut Staatsanwaltschaft 79 Anleger, die auf die Konten der Schweizer Gesellschaften einbezahlt haben. Die ergaunerte Summe beträgt umgerechnet über 3,5 Millionen Euro. „Die Kuriere rekrutierte das Mitglied eines internationalen Motorradclubs aus dessen Reihen“, heißt es weiter.

Kooperation mit Europol

Der Deliktskomplex wurde von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt in Kooperation mit Eurojust, Europol und weiteren ausländischen Staatsanwaltschaften geführt.

In der Medienmitteilung wörtlich: „Weitere Anklagepunkte betreffen die Organisation von bandenmäßig organisierten, illegalem Geldspiel in der Region Basel mit Geldwäschereihandlungen, Sexualdelikte und weitere Delikte wie Urkundenfälschungen im Zusammenhang mit zahlreichen Covid-Zertifikaten oder illegaler Waffenbesitz.“

Mehrere Monate in U-Haft

Sodann wirft die Staatsanwaltschaft dem Beschuldigten vor, einen 27-jährigen Mann und eine 27-jährige Frau, die als Mitarbeitende einer privaten Sicherheitsfirma im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt tätig waren, mehrfach Geld angeboten zu haben. Im Gegenzug erhielt er Mobiltelefone und sexuelle Dienstleistungen.

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Die beiden Beschuldigten befanden sich mehrere Monate in Untersuchungshaft. Der 36-jährige Beschuldigte befindet sich noch immer in Untersuchungshaft. Für ihn beantragt die Staatsanwaltschaft beim Zwangsmaßnahmengericht Sicherheitshaft.