Er ist 73,5 Meter lang, verfügt über 146 Sitzplätze, vier Wagen und soll die Fahrgäste ab 2028 in knapp zweieinhalb Stunden von Basel, über Waldshut, Konstanz bis nach St. Gallen bringen – der neue „Flirt Evo“, der wohl ab dem Jahr 2028 als Hochrhein-Bodensee-Express auf den Schienen in Südbaden unterwegs sein wird.

„Flirt“ – das steht für einen „flinken, leichten, innovativen regionalen Zug“, so Peter Spuhler. Er ist Chef des Zugherstellers Stadler mit Sitz in Bussnang im Thurgau.
Zehn dieser „Flirt Evo“-Züge verkehren ab 2028 am Hochrhein, 107 davon werden bereits ab 2026 im Raum Winterthur und der Ostschweiz, bei Verbindungen über das schweizerische Weinfelden nach Konstanz, in Betrieb genommen.

Und die Ausstattung der neuen Hochrhein-Bodensee-Express-Bahnen soll die Fahrgäste überzeugen: Nach Angaben der SBB verfügen diese über mehr Platz für Fahrräder, Kinderwagen und Gepäck, guten Mobilfunkempfang, Plätze für Rollstuhlfahrende auch in der ersten Klasse sowie barrierefreie WCs.

Was besonders erfreulich für Bahnkunden sein sollte: Eine „bessere Motorisierung“ in den Zügen soll laut der Medienmitteilung der SBB zu einer „Verbesserung der Pünktlichkeit“ beitragen.
Und auch beim Thema Steckdosen habe man an die deutschen Bahnkunden gedacht: So wird es neben den schweizerischen Steckdosen auch die in Deutschland verwendeten geben, wie Projektleiter Xavier Perruisseau schmunzelnd anmerkte.

Vorgestellt wurden die neuen Züge in einer gemeinsamen Medienkonferenz der schweizerischen Unternehmen SBB, Thurbo und RegionAlps. Die drei Bahnunternehmen wollen damit ihre Regionalverkehrsflotte standardisieren sowie „Synergien nutzen“.
Das Unternehmen Thurbo verkehrt dabei in der Ostschweiz bis nach Konstanz. Bis 2034 möchte man nach Angaben der drei Unternehmen die neuen „Flirt Evo“-Bahnen schweizweit sowie grenzüberschreitend in Deutschland und Österreich im Einsatz haben.

Doch bevor die neuen Züge des Hochrhein-Bodenseeexpresses zum Einsatz kommen, muss hierfür die Strecke elektrifiziert werden. Die Arbeiten an der Elektrifizierung sollen voraussichtlich im dritten oder vierten Quartal 2025 starten und Ende 2027 – pünktlich zum geplanten Einsatz der neuen SBB-Bahnen – fertiggestellt sein.

Der Geschäftsführer der SBB, Vincent Ducrot, zeigt sich optimistisch, was den Zeitplan der Elektrifizierung betrifft und bezeichnet die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn im Gespräch mit dem SÜDKURIER als „sehr gut“. So ist er sich sicher: „Der neue Hochrhein-Bodensee-Express ist eine große Verbesserung für die Menschen in der Region.“
Die jetzige Hochrheinbahn hat zuletzt Schlagzeilen für den letzten Platz im Qualitätsranking des regionalen Bahnverkehrs einfahren müssen. Dazu sagt Ducrot schmunzelnd: „Das ist immer so. Die Leute in der Region sind eben schweizerische Standards gewohnt.“