Der Kanton Thurgau möchte die Energiewende unter anderem mit solarer Technik, aber auch mit Windenergieparks umsetzen. Viele der geplanten Anlagen befinden sich auch in der Nähe zur deutschen Grenze und zu Konstanz. Die Windenergiegebiete, die der Kantonale Richtplan „Windenergie“ vorsieht, befinden sich beispielsweise bei Thundorf oder bei Salen-Reutenen.

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Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe

Wenn die Bürger von Konstanz, Allensbach oder Reichenau also Richtung Süden blicken, werden sie dort Schweizer Windkraftanlagen sehen? Die kurze Antwort: Ja, das könnte passieren. „So wie einzelne Windparks im süddeutschen Raum vom Kanton Thurgau aus sichtbar sind, wären einzelne Windparks im Kanton Thurgau von Deutschland aus sichtbar“, gibt Thomas Volken, zuständig in der Abteilung Energie des Kantons Thurgau für das Thema Windenergie, auf SÜDKURIER-Nachfrage an. „Eine dezentralere Stromversorgung, die auf einheimischen, erneuerbaren Ressourcen basiert, und zu der sich sowohl Deutschland als auch die Schweiz bekennen, wird sichtbarer.“

Allerdings stellt sich das Thema weitaus komplexer dar: Denn, und damit kommt die längere Antwort, das könnte noch lange dauern. Denn ein konkretes Projekt, das der Richtplan Windenergie vorsieht, gebe es laut Thomas Volken derzeit nur im Gebiet Thundorf. Das Projekt, gehe nun die Phase der Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Umsetzung werde also konkreter. Jedoch seien die riesigen Windkraftanlagen, die im Zuge des Projekts dort aufgebaut werden würden, von Deutschland aus nicht sichtbar.

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Ein anderes Projekt liegt noch näher

Wahrscheinlicher scheint es jedoch, dass die zugehörigen Anlagen des Projekts Salen-Reutenen von deutscher Seite aus zu sehen sein könnten. Die dazugehörige Fläche befindet sich lediglich knapp drei Kilometer Luftlinie entfernt von der schweizerischen Gemeinde Mannenbach, die am Ufer gegenüber der Reichenau liegt. Die dazugehörigen Anlagen des Projekts könnten eine Nabenhöhe von 120 bis 140 Metern erreichen. Nicht mit eingerechnet ist dabei der Rotordurchmesser von 100 bis 140 Metern, womit eine Gesamthöhe von über 200 Metern denkbar wäre.

Das Projekt befindet sich aktuell in der Festsetzungsphase, es existieren Projektideen. Konkretes ist jedoch unklar. Volken dazu: „Im nächsten Jahr soll die Abstimmung in der Gemeinde Thundorf zur Zonenplanänderung stattfinden. Bei den anderen Standorten wissen wir nicht, wie es weitergeht.“ Zurzeit werden einige der Vorhaben vor Gericht blockiert, laut Volken gebe es dazu jedoch noch keine dazugehörigen Entscheide.

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