Der Schiffsbergeverein hat nun doch genug Geld gesammelt um die geplante Dampfschiffbergung aus dem See finanzieren zu können. „Wir haben es geschafft“, schreibt Silvan Paganini, Präsident des Schiffsbergevereins am frühen Mittwochmorgen, 23. August, in eine WhatsApp-Gruppe.

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Auf der Crowdfunding-Plattform zeigt es an, dass mehr als 204.509 Franken gespendet wurden und das Jahrhundertprojekt am Bodensee zustande kommt. Paganini ist glücklich, weiss jedoch, dass die Arbeit jetzt erst losgeht: „Die Bergung der ‚Säntis‘ ist wie eine Besteigung des Mount Everest. Wir sind jetzt beim Basislager und müssen Ausdauer beweisen, um das vor 90 Jahren versenkte Schiff erfolgreich bergen zu können.“ Laut Verein will man zu Beginn 2024 einen ersten Bergungsversuch unternehmen – sofern die Teile geliefert werden und die Bedingungen passen.

Es war ein Wechselbad der Gefühle für Paganini. Vor wenigen Tagen teilte ihm das kantonale Kulturamt mit, dass es kein Geld aus dem Lotteriefonds für die geplante Hebung gibt. Begründung: Das Projekt sei aus kulturhistorischer Sicht mehr oder weniger wertlos.

Ein zweites Leben für den Dampfer

Paganini fiel aus allen Wolken. Er arbeitet seit Monaten als Präsident eines eigens für diesen Zweck gegründeten Vereins mit einem Team von Enthusiasten, Ingenieuren, Geologen und Technikern auf das ehrgeizige Ziel hin, dem Dampfer ein zweites Leben als historisches Monument auf dem Wasser oder an Land zu geben.

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Paganini ging fest davon aus, dass sich der Kanton an den Kosten beteiligen wird. Es gelang ihm, die Betreiber der Crowdfunding-Plattform „Lokalhelden“ davon zu überzeugen, dass die Zusage aus Frauenfeld nur eine Zeitfrage sei. Er bekam extra eine Verlängerung der Sammelfrist um einen Monat. Nun hat es tatsächlich gereicht. Wo der Dampfer dereinst zu liegen kommt, ist offen. Die „Säntis“ wieder fahrtüchtig zu machen, ist nicht geplant, sie soll nur ausgestellt werden.

Markus Schoch und Raphael Rohner sind Reporter unserer Partnerzeitung „Thurgauer Zeitung“.