Wer sich gefragt hat, wie sich die Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen auf das Infektionsgeschehen auswirkt, bekommt in diesen Tagen beim Blick auf die Schweizer Grenzkantone eine vorläufige Antwort: Denn sowohl in Basel, im Aargau als auch in Schaffhausen hat eine Trendwende eingesetzt, nachdem Bern am 17. Februar die Aufhebung der Maßnahmen beschlossen hatte. Seit Ende Januar waren die Infektionszahlen in den Kantonen deutlich gesunken – nun befinden sich die Kurven teilweise wieder im Steigflug.

Trendumkehr: In einigen Grenzkantonen steigen die Inzidenzwerte wieder.
Trendumkehr: In einigen Grenzkantonen steigen die Inzidenzwerte wieder. | Bild: Obermeyer, Justus

Am deutlichsten ist dies im Kanton Schaffhausen zu sehen, wo die Sieben-Tage-Inzidenz von 1280 auf nun 2169 gestiegen ist – dies ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Ein stetiger Anstieg ist auch wieder im Aargau feststellbar: Von 1275 am 22. Februar auf 1515 am 1. März. In den beiden Basler Kantonen sind die Zahlen derzeit noch vergleichsweise stabil um 1500 – der Trend der vergangenen Wochen, als die Fallzahlen kontinuierlich sanken, ist aber auch hier eindeutig gebrochen.

Ein völlig anders Bild zeigt der Blick auf die deutschen Landkreise Waldshut und Lörrach. Hier sinken die Zahlen noch immer: Am Dienstag, 1. März, meldete das Sozialministerium in Stuttgart für den Kreis Waldshut erstmals seit dem 20. Januar wieder eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 1000. In Waldshut liegt sie demnach bei 943, im Nachbarkreis Lörrach noch etwas darüber bei 1067.Noch vor drei Wochen hatten beide Landkreise Rekordwert gemeldet: 2303 in Lörrach und 1717 in Waldshut.

Den niedrigsten Stand seit Mitte Januar, weisen die Landkreis Lörrach und Waldshut bei der Sieben-Tage-Inzidenz aus.
Den niedrigsten Stand seit Mitte Januar, weisen die Landkreis Lörrach und Waldshut bei der Sieben-Tage-Inzidenz aus. | Bild: Obermeyer, Justus

Spitalbelegung stabil – aber auf hohem Niveau

So unterschiedlich sich das Infektionsgeschehen dies- und jenseits des Rheins aktuell entwickelt: So ähnlich ist derzeit die Lage in den Krankenhäusern in Landkreisen und Kantonen. Denn erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung macht sich das steigende Infektionsgeschehen auch in den Spitälern bemerkbar: 58 Basler müssen derzeit in einem Hospital wegen einer Covid-19-Infektion behandelt werden – dies ist der höchste Stand seit einer Woche – allerdings noch deutlich unter dem Rekordwert von 90 Hospitalisationen Anfang Februar. Auf gleichbleibend hohem Niveau ist die Zahl der mit Covid-Patienten belegten Betten im Kanton Aargau, ebenso im Kanton Basel-Landschaft.

Im Kreis Lörrach werden aktuell 93 Infizierte stationär behandelt. Dies liegt nur knapp unterhalb des Höchstwerts der vierten Welle (97 stationäre Patienten am 14. Februar). Der Landkreis Waldshut meldete am Montag, 28. Februar, mit sieben stationären Covid-Patienten den niedrigsten Stand seit Ende Januar.

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