Möchten Sie das absolute Gedächtnis?

Vollkommen uninteressant. Das Unvollkommene treibt mich an, hält mich lebendig in der Suche nach der Vollkommenheit.

Wie viel Geld möchten Sie besitzen?

Besitz macht doch unglücklich? Soviel, dass ich frei sein kann.

Was tun Sie für Geld nicht?

Das ist eine zu lange Liste

Was gefällt Ihnen am Neuen Testament?

Zunächst mal das „Storytelling“.

Was könnten Sie sich nicht verzeihen?

Das Leben will gestaltet sein – das ist mein Job.

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Welche Staatsmänner halten Sie für moralisch?

In Fragebögen hab‘ ich‘s nicht so mit der Moral.

Tun Ihnen die Frauen leid?

Lachhaft; ich treffe laufend kluge Frauen, mit denen ich glückhaft zusammenarbeite. Mehr Schwung geht kaum.

Was bezeichnen Sie als männlich?

Eine bestimmte Leerstelle im Bezug auf die Komplexität der weiblichen Psyche. Jedoch jetzt – vielleicht alles im Umbruch…?

Können Sie sich eine Frauenwelt vorstellen?

Ich kann mir „alles“ lebhaft vorstellen, das gehört zu meiner Tätigkeit. Aber ich hätt‘s schon gern nach wie vor gemischt.

Können Sie ohne Hoffnung denken?

Hoffnung befeuert das Denken aufs Schönste.

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Welche Probleme löst eine gute Ehe?

Sie vertuscht aufs Angenehmste, dass der Mensch „allein“ ist.

Halten Sie Geheimnislosigkeit für ein Gebot der Ehe oder finden Sie, dass gerade das Geheimnis, das zwei Menschen voreinander haben, sie verbindet?

Der Mensch ist und bleibt ein Geheimnis, gleichgültig in welcher Konstellation.

Was ertragen Sie nur mit Humor?

Dummheit.

Verändert im Alter sich der Humor?

Humor hat man oder eben nicht. Vielleicht lacht man im Alter müheloser über Vergebliches.

Kennen Sie Tiere mit Humor?

Das Faultier, der Oblomov der Tierwelt.

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Können Sie sich eine menschliche Existenz (das heißt: die Erste Welt) überhaupt noch vorstellen ohne Computer?

Ja, sehr gut sogar, lesen hilft übrigens. Nur die Realität ist eine andere, ich bin ja nicht doof.

Wann hat die Technologie begonnen, unsere menschliche Existenz nicht mehr zu erleichtern (was ursprünglich der Zweck von Geräten ist), sondern eine außer-menschliche Herrschaft über uns zu errichten und die Natur, die sie sich unterwirft, uns zu entwenden?

Seit der Verbreitung des Smartphone. Zum Glück gibt es das Theater, dort treffen wir uns noch! (Das Kino erwartet uns sehnsüchtig…)

Wenn es Ihnen um die Erfindung eines Gerätes geht, das öffentliche Lügen unmöglich macht: wen können Sie sich als Geldgeber für Ihre kühne Forschung denken?

Ich kann mir niemanden vorstellen. Diese Erfindung wäre ja eine Anmaßung, in der sich schon die erste Lüge verbirgt.

Wie alt möchten Sie werden?

Alt genug.

Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?

Mit Lucia Berlin hätte ich schon gerne einen Cocktail geschlürft.

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Haben Sie schon Auswanderung erwogen?

Wien-Paris im aller-retour, was will ich mehr?

Wann haben Sie aufgehört zu meinen, dass Sie klüger werden oder meinen Sie‘s noch? Angabe des Alters.

Da gibt es immer Luft nach oben! Nun ja, 50 Jahre.

Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht, wie erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?

Mit meinem Verstand.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Nichts, ich bin zufrieden.

Haben Sie Angst vor dem Tod und seit welchem Lebensjahr?

Ich bin schon viele Male auf der Bühne gestorben und jedes Mal bleibt ein Erstaunen zurück.