Reinhold Hönle

Frau Körner, was gibt es Neues bei der „WaPo Bodensee“?

Ein Angeber stößt zum Team. Und der wird ausgerechnet bei mir und meiner Tochter, der Chefin der Wasserpolizei, einquartiert. Da steckt Zündstoff drin, der auch für lustige Momente sorgt.

Haben Sie zwischen Ihren Drehtagen Zeit, um die Gegend zu genießen?

Nein, überhaupt nicht! Nach der Kostümprobe in München fahre ich am Vorabend nach Radolfzell und drehe dann meistens drei, vier Tage von morgens bis abends, fast ohne Verschnaufpause. Dann fahre ich wieder nach Hause, da ich mich dort am besten erholen kann.

Wie gut kennen Sie sich inzwischen am Bodensee aus?

Ich habe Freunde in Ravensburg und Konstanz. Außerdem besitzt der Ex-Mann meiner Tochter Lara in Hagnau ein riesiges Seegrundstück. In diesem Naturschutzgebiet steht ein uralter Wohnwagen, der immer, wenn er auseinander zu fallen droht, wieder aufgepäppelt wird, weil kein anderer mehr hingestellt werden dürfte. Deshalb haben wir auch nie darin übernachtet, wenn wir dort Feste gefeiert haben, sondern immer in Zelten.

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Sind Sie gerne auf dem See?

Zumindest lieber als auf dem Meer. Vor allem, wenn ich auf einem kleinen Schiff unterwegs bin, macht mich die Weite nervös. Auf den Bodensee getraue ich mich aber auch nur raus, wenn ich weiß, dass das Wetter gut bleibt.

Sie fürchten die Wellen?

Ja, ich habe allgemein am liebsten Erde unter meinen Füßen. Ich fliege ebenfalls nur ungern, fahre nicht Ski oder stehe auf einem Berg und schaue runter. Ich bin weder ein Vogel noch eine Wühlmaus. Deshalb finde ich es auch entsetzlich, dass es heute so viele Tunnelstrecken gibt.

Das entspricht so gar nicht der Vorstellung, die ich von Ihnen hatte …

(lacht laut)

Ich dachte, Sie sind eine Draufgängerin.

Nein, das bin ich überhaupt nicht! Ganz im Gegenteil. Ich mag es total gemütlich. Wenn ich mit dem ICE von Frankfurt nach Köln reise, ärgere ich mich immer, wenn die Durchsage kommt, dass wir nun mit 320 Kilometern pro Stunde unterwegs sind. Dann klammere ich mich an meinen Sitz und denke: Weshalb muss er das auch noch betonen? (lacht)

Wo genau wird „WaPo Bodensee“ eigentlich gedreht?

Mich sieht man meistens in der Villa in Radolfzell, die ich mit meiner Filmtochter und ihren beiden Kindern bewohne. Die stammt aus dem 19. Jahrhundert und liegt wahnsinnig schön am See. Die Besitzerfamilie ist bezaubernd. Für den Dreh zieht sie sich immer in die oberen Stockwerke zurück. Mit dem Polizeiboot kannst du nahe ran fahren. Es gäbe sogar einen eigenen, nicht mehr benutzten Hafen. Das WaPo-Gebäude befindet sich ebenfalls in Radolfzell. Ich glaube, darin befindet sich sonst eine Segelschule.

Floriane Daniel (vorn) als Nele Fehrenbach mit Noah Calvin (hinten von links) als Sohn Niklas, Diana Körner als Mutter Mechthild und Max ...
Floriane Daniel (vorn) als Nele Fehrenbach mit Noah Calvin (hinten von links) als Sohn Niklas, Diana Körner als Mutter Mechthild und Max König als neuer Kollege Jakob Frings, der in der Villa der Familie einquartiert wird. | Bild: ARD / Bernd Schuller

Haben Sie ein Lieblings-Lokal?

Ja, das Restaurant „Grüner Baum“ von Hubert Neidhart in Moos. Der kauft und kocht nur regional. Besonders liebe ich seinen Felchen-Kaviar.

Sie sind nun in einem reiferen Alter …

Ja, das kann man so sagen! (lacht)

Woraus schöpfen Sie Ihre Vitalität?

Ich habe schon immer vor Lebensfreude gesprüht. Ich finde das Leben wahnsinnig schön. Es ist ja das einzige, was wir kennen, und deshalb empfinde ich es als Verpflichtung, es zu leben – und zwar mit allem, was dazu gehört. Das ist unheimlich spannend. Deshalb beklage ich mich auch nicht darüber, dass ich mich als 75-Jährige mit einer vorsorglichen Quarantäne vor dem Coronavirus schützen muss.

Wie geht es bei Ihnen nun weiter?

Ich hoffe zunächst einmal, dass ich das Coronavirus nicht kriege. Und dann warte ich ab, wie alles kommt. Momentan bezweifle ich sehr, dass die Dreharbeiten für die vierte Staffel „WaPo Bodensee“ wie geplant im April stattfinden können.