Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee in La Grand-Combe im Süden Frankreichs prüft die Staatsanwaltschaft auch ein islamfeindliches Motiv. Alle Hypothesen würden in Betracht gezogen, darunter auch ein „rassistisches und islamfeindliches“ Motiv, zitierten französische Medien den zuständigen Staatsanwalt Abdelkrim Grini. Der Verdächtige sei weiterhin auf der Flucht.

Am Freitag drang ein Mann in das religiöse Gebäude ein und tötete einen jungen Gläubigen mit bis zu 50 Messerstichen. Es sei vorrangig, den mutmaßlichen Täter so schnell wie möglich zu fassen, zitierte die Zeitung „Le Monde“ den zuständigen Staatsanwalt.
Der Verdächtige gelte als potenziell äußerst gefährlich, da er auf seinem Video in wirren Äußerungen seine Absicht bekundet habe, erneut zu handeln. Unmittelbar nach der Tat hat er mit seinem Handy das Opfer gefilmt. Dabei hat er Allah beschimpft.
Überwachungskameras filmten die Tat
Der Angreifer ist den Berichten zufolge ein um die 20 Jahre alter Franzose. Überwachungskameras der Moschee filmten die Tat demnach. Zu dem Zeitpunkt waren Opfer und Täter allein im Gebäude, erst am Vormittag fanden weitere Besucher des Gebetshauses den Toten.

„Rassismus und Hass aufgrund der Religion werden in Frankreich niemals ihren Platz haben“, schrieb Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron am Sonntag auf der Plattform X.
Zuvor bezeichnete Premierminister François Bayrou die Attacke als „islamophobe Schandtat“ und versprach, dass Mittel des Staates mobilisiert seien, damit der Mörder gefasst und bestraft werden könne.

Justizminister Gérald Darmanin schrieb von einer „unsäglichen Tat in einem heiligen religiösen Gebäude“. (dpa)