Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee in La Grand-Combe im Süden Frankreichs prüft die Staatsanwaltschaft auch ein islamfeindliches Motiv. Alle Hypothesen würden in Betracht gezogen, darunter auch ein „rassistisches und islamfeindliches“ Motiv, zitierten französische Medien den zuständigen Staatsanwalt Abdelkrim Grini. Der Verdächtige sei weiterhin auf der Flucht.

Französische Gendarmen blockieren die Zufahrt zu einer Straße in La Grand-Combe, nachdem ein muslimischer Gläubiger in der örtlichen ...
Französische Gendarmen blockieren die Zufahrt zu einer Straße in La Grand-Combe, nachdem ein muslimischer Gläubiger in der örtlichen Moschee erstochen wurde. Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee im Süden Frankreichs ist der Verdächtige Medienberichten zufolge noch auf der Flucht. | Bild: Sylvain Thomas/AFP/dpa

Am Freitag drang ein Mann in das religiöse Gebäude ein und tötete einen jungen Gläubigen mit bis zu 50 Messerstichen. Es sei vorrangig, den mutmaßlichen Täter so schnell wie möglich zu fassen, zitierte die Zeitung „Le Monde“ den zuständigen Staatsanwalt.

Der Verdächtige gelte als potenziell äußerst gefährlich, da er auf seinem Video in wirren Äußerungen seine Absicht bekundet habe, erneut zu handeln. Unmittelbar nach der Tat hat er mit seinem Handy das Opfer gefilmt. Dabei hat er Allah beschimpft.

Überwachungskameras filmten die Tat

Der Angreifer ist den Berichten zufolge ein um die 20 Jahre alter Franzose. Überwachungskameras der Moschee filmten die Tat demnach. Zu dem Zeitpunkt waren Opfer und Täter allein im Gebäude, erst am Vormittag fanden weitere Besucher des Gebetshauses den Toten.

Ein Mann hält Blumen vor der Khadija-Moschee in La Grand-Combe, Südfrankreich, am 27. April 2025 vor einem Gedenkmarsch für Aboubakar, ...
Ein Mann hält Blumen vor der Khadija-Moschee in La Grand-Combe, Südfrankreich, am 27. April 2025 vor einem Gedenkmarsch für Aboubakar, einen Gläubigen, der am 25. April in der Moschee durch mehrere Dutzend Messerstiche getötet wurde. | Bild: MIGUEL MEDINA/AFP

„Rassismus und Hass aufgrund der Religion werden in Frankreich niemals ihren Platz haben“, schrieb Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron am Sonntag auf der Plattform X.

Zuvor bezeichnete Premierminister François Bayrou die Attacke als „islamophobe Schandtat“ und versprach, dass Mittel des Staates mobilisiert seien, damit der Mörder gefasst und bestraft werden könne.

Französische Gendarmen gehen vor der örtlichen Moschee in La Grand-Combe, nachdem ein muslimischer Gläubiger in der örtlichen Moschee ...
Französische Gendarmen gehen vor der örtlichen Moschee in La Grand-Combe, nachdem ein muslimischer Gläubiger in der örtlichen Moschee erstochen worden war. Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee im Süden Frankreichs ist der Verdächtige Medienberichten zufolge noch auf der Flucht. | Bild: Sylvain Thomas/AFP/dpa

Justizminister Gérald Darmanin schrieb von einer „unsäglichen Tat in einem heiligen religiösen Gebäude“. (dpa)