Menschen bauen hoch hinaus, wie beim höchsten Gebäude der Welt, das über 800 Meter in den Himmel ragt. Doch sie graben sich auch tief hinab in die Erde. Kilometerweit reichen die Schächte mancher Bergwerke unter die Oberfläche. Hier wird unter extremen Bedingungen gearbeitet: bei Hitze, Enge und Dunkelheit. Das hier sind die 10 tiefsten Minen der Welt.
Platz 10 der tiefsten Minen der Welt: Kolar Gold Fields
Auf dem zehnten Platz der tiefsten Minen weltweit landet Kolar Gold Fields in Indien. Denn laut dem Fachmagazin Mining Digital geht es in den Minenschächten bis zu 3,2 Kilometer hinab in die Tiefe. Bis 2001 wurde in Kolar Gold Fields Gold abgebaut – insgesamt rund 900 Tonnen in der aktiven Zeit. Weil sich das aber nicht mehr finanziell auszahlte, wurde die Mine stillgelegt.
Laut Angaben von Britannica befinden sich die Kolar Gold Fields im südindischen Bundesstaat Karnataka, etwa 100 Kilometer von Bengaluru entfernt. Der Abbau begann 1880 unter der Leitung des britischen Unternehmens John Taylor and Sons. In den folgenden Jahren wurden vier Hauptadern erschlossen, darunter die Champion-Ader, die bis zu 3,2 Kilometer tief reicht.
Blyvooruitzicht Mine belegt Platz 9 der tiefsten Minen weltweit
Mit einer Tiefe von 3,213 Kilometern reicht die Blyvooruitzicht Mine noch etwas weiter in die Erde als die Kolar Gold Fields. Damit landet sie laut Mining Digital auf dem neunten Platz der tiefsten Minen der Welt. Blyvooruitzicht liegt in der gleichnamigen Stadt in Südafrika und bringt Gold sowie Uranium an das Tageslicht.
Die Mine zählt zu den geschichtsträchtigsten Goldminen Südafrikas. Seit ihrer Gründung im Jahr 1937 hat sie laut Aurous Resources, dem aktuellen Betreiber der Mine, mehrere Besitzerwechsel erlebt und wurde 1997 in „Blyvoor“ umbenannt. In den 1950er-Jahren brach sie gleich zweimal den Weltrekord für die jährliche Goldförderung. Nach einer längeren Stilllegung wurde die Mine ab 2015 unter neuer Leitung schrittweise reaktiviert und liefert inzwischen monatlich rund 100 Kilogramm Gold.
Die KDC Mine landet auf Platz 8 der weltweit tiefsten Minen
In Südafrika befindet sich die KDC Mine, die mit einer Tiefe von 3,347 Kilometern zu den tiefsten Bergwerken der Welt zählt. Laut Mining Digital gilt sie heute als größte Mine im Norden des Landes. Der aktive Betrieb konzentriert sich auf den Abbau von Gold und Uran, das Vorkommen von Uranerz beläuft sich auf insgesamt 256,4 Millionen Tonnen.
Im Jahr 2012 sorgte die KDC Mine für internationale Schlagzeilen: Rund 12.000 Beschäftigte legten damals überraschend die Arbeit nieder. Laut Financial Times war der Auslöser ein interner Streit innerhalb der Bergarbeitergewerkschaft. Die Beschäftigten protestierten zudem gegen Lohnabzüge, etwa für eine verpflichtende Sterbegeldversicherung.
Platz 7 der weltweit tiefsten Minen: Die Empire Mine
Obwohl die Empire Mine im US-Bundesstaat Kalifornien bereits im Jahr 1956 den Betrieb einstellte, gilt sie auch heute noch als etwas Besonderes. Denn laut Mining Digital zählt sie nicht nur weiterhin als die bekannteste Goldmine des Bundesstaates, sondern auch zu den Minen mit den tiefsten Schächten weltweit. Insgesamt 3,355 Kilometer geht es dort in die Tiefe hinab.
Heute befindet sich an der Stelle der früheren Mine der Empire Mine State Historic Park in Grass Valley. Laut California State Parks können Besucher dort original erhaltene Gebäude, das ehemalige Wohnhaus des Besitzers, restaurierte Gartenanlagen sowie den Eingang zu den rund 590 Kilometern langen, heute gefluteten Stollen besichtigen.
Kusasalethu Mine: Platz 6 der tiefsten Minen der Welt
Auf dem sechsten Platz der weltweit tiefsten Mine landet die Kusasalethu Mine in Carletonville, Südafrika. Denn laut Angaben von Mining Digital erreicht sie eine Maximaltiefe von insgesamt 3,388 Kilometer. In Betrieb genommen wurde sie 1978 unter dem Namen Elandskraal und ist bis heute aktiv. Abgebaut wird vor allem das begehrte Gold, der geschätzte Vorrat davon lag im Jahr 2018 bei rund 857.000 Unzen.
Die Anlage verfügt über ein verzweigtes Schachtsystem mit senkrechten und geneigten Schächten, das den Zugang zu den tief gelegenen Erzvorkommen ermöglicht. Laut Harmony Gold, dem Betreiber der Mine, zählt Kusasalethu trotz ihres Alters weiterhin zu den leistungsstärksten Standorten im Unternehmen.
Die tiefsten Minen der Welt: Platz 5 belegt die Driefontein Mine
Wie auch die Kusasalethu Mine liegt die Driefontein Mine in Carletonville, Südafrika. Sie belegt Platz 5 der weltweit tiefsten Minen, da sie laut Mining Digital bis in eine Tiefe von 3,420 Kilometern reicht. Der Betrieb gehört mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden zu den großen Minenstandorten des Landes. Neben Gold wird in der aktiven Mine auch Uran abgebaut.
Die Ursprünge der Driefontein Mine reichen bis in die 1930er-Jahre zurück. Nach ersten Erkundungen wurde 1945 die West Driefontein Mining Company gegründet, die ab 1952 Erz verarbeitete. Im Laufe der Jahrzehnte kamen weitere Schächte hinzu, darunter East Driefontein, das 1972 mit der Förderung begann. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahm Sibanye-Stillwater 2012 die Anlage und betreibt sie seitdem unter dem heutigen Namen. Laut Unternehmen wurde die Laufzeit der Mine durch neue Funde zuletzt bis mindestens 2034 verlängert.
Platz 4 der tiefsten Minen der Welt: East Rand Mine
Mit einer Tiefe von 3,585 Kilometern zählt die East Rand Mine in Boksburg, Südafrika, zu den tiefsten Bergwerken der Welt. Laut Mining Digital wurde sie bereits im Jahr 1893 eröffnet und war über 120 Jahre lang in Betrieb. Während ihrer aktiven Zeit beschäftigte sie rund 3800 Menschen und war vor allem für den Abbau von Gold bekannt. Im Jahr 2008 wurde der Betrieb schließlich eingestellt.
Auf Platz 3 der tiefsten Minen der Welt: Savuka Gold Mine
Die Savuka Gold Mine im südafrikanischen Randfontein erreicht eine Tiefe von 3,7 Kilometern, womit sie im Ranking der tiefsten Minen der Welt auf dem dritten Platz landet. Die untertägige Anlage produzierte im Jahr 2011 rund 49.000 Unzen Gold. Zwar verfügt die Mine über geschätzte Reserven von mehreren Milliarden Tonnen, doch seit 2012 ist die Förderung stark zurückgegangen.
Laut Angaben der Betreiberfirma Harmony Gold konzentriert sich der Betrieb heute ausschließlich auf die Aufbereitung von Rückständen, der ursprüngliche Erzmahlbetrieb wurde 2021 eingestellt. Trotz niedriger Erzgehalte konnten im Geschäftsjahr 2024 über 19.500 Unzen Gold gewonnen werden. Die Lebensdauer der Anlage ist derzeit bis etwa 2027 geschätzt.
Die TauTona Mine: Platz 2 der weltweit tiefsten Minen
Mit insgesamt 3,9 Kilometern Tiefe gehört die TauTona Mine in Südafrika zu den tiefsten Bergwerken der Welt. Sie wurde bereits im Jahr 1962 in Betrieb genommen und war nicht nur für ihre Tiefe, sondern auch für ihre Effizienz bekannt. Denn bis zu ihrer Schließung im Jahr 2018 förderte sie in ihrem letzten Geschäftsjahr noch rund 209.000 Unzen Gold. Über 800 Kilometer Tunnel wurden im Laufe der Jahrzehnte angelegt, zwischenzeitlich arbeiteten mehr als 5000 Menschen in der Mine.
Die Mponeng Mine ist die tiefste Mine der Welt
Wer vom tiefsten Punkt der Mponeng Mine an die Oberfläche will, braucht dafür über eine Stunde: kein Wunder, denn dieser liegt rund 4 Kilometer unter der Erde. Damit ist die Mine laut Mining Digital die tiefste der Welt und sichert sich Platz 1 im Ranking. Sie befindet sich in Carletonville, Südafrika und wurde 1987 in Betrieb genommen. Täglich werden dort etwa 5400 Tonnen Gestein abgetragen.
Die Arbeitsbedingungen in der Mponeng Mine gelten als extrem. In dieser Tiefe ist es nicht nur eng und dunkel, sondern auch gefährlich heiß: Die Gesteinswände erreichen laut Quarks Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius und stehen unter immensem Druck. Für die Menschen unter Tage ist das eine enorme körperliche Belastung.
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