Stefanie Eller

Luftverschmutzung ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen – sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt. In einigen Ländern ist die Belastung durch Schadstoffe in der Luft besonders hoch. Dieser Artikel zeigt, in welchen Staaten die Luftqualität am schlechtesten ist, gemessen an der durchschnittlichen PM2,5-Konzentration.

Zu den Daten

Die Daten für dieses Ranking stammen von der Luftqualitätsplattform IQAir. Die Liste basiert auf den durchschnittlichen PM2,5-Konzentrationen der am stärksten belasteten Länder und Regionen im Jahr 2023, gemessen in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Länder mit der schlechtesten Luftqualität: Was ist PM2,5?

Feinstaub, der unter anderem für schlechte Luftqualität verantwortlich ist, besteht aus winzigen Partikeln in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken und sich über längere Zeit in der Atmosphäre halten. Laut Umweltbundesamt wird Feinstaub je nach Größe in verschiedene Kategorien eingeteilt. PM10 umfasst Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern, während die noch feineren PM2,5-Partikel kleiner als 2,5 Mikrometer sind. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie tief in die Atemwege eindringen - sogar bis in die Lungenbläschen. Noch kleinere ultrafeine Partikel unter 0,1 Mikrometer gelangen sogar in den Blutkreislauf.

Die gesundheitlichen Folgen von PM2,5 sind laut Umweltbundesamt erheblich. Während größere Partikel meist in den oberen Atemwegen abgefangen werden, können PM2,5-Partikel Entzündungen in Bronchien und Lungengewebe auslösen. Sie tragen zur Plaquebildung in den Blutgefäßen bei, erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können langfristig Lungenkrebs begünstigen. Zudem verschlechtern sie bestehende Atemwegserkrankungen wie COPD und steigern bei andauernder Belastung das Sterblichkeitsrisiko. Laut WHO sollte die durchschnittliche jährliche Konzentration von PM2,5 daher nicht über 5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen.

Auf Platz 9 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität: Demokratische Republik Kongo

Auf Platz 9 im Ranking der Länder mit der schlechtesten Luftqualität landet die Demokratische Republik Kongo. Das zentralafrikanische Land wies laut IQAir im Jahr 2023 eine PM2,5-Konzentration von 40,8 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf – das entspricht dem 8,16-fachen des von der WHO empfohlenen Grenzwerts von 5 Mikrogramm pro Kubikmeter.

In der Demokratischen Republik Kongo liegen die PM2,5-Werte laut UNEP/GRID-Geneva besonders in Städten wie Kinshasa deutlich über den WHO-Grenzwerten. Neben der Außenluft ist auch die Innenraumluft stark belastet, da über 90 Prozent der Bevölkerung mit Holzbiomasse kochen. Die Kombination aus beidem führt zu schweren gesundheitlichen Folgen – jährlich sterben so laut UNEP/GRID-Geneva schätzungsweise 32.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung.

Platz 8 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität: Ägypten

Das afrikanische Land im Norden ist ein beliebtes Reiseziel und zugleich das reichste Land Afrikas – doch die Luftqualität stellt ein ernstes Problem dar. Besonders die Hauptstadt Kairo wird dabei von IQAir hervorgehoben. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Land bei 42,4 Mikrogramm pro Kubikmeter, was das 8,48-fache des von der WHO empfohlenen Grenzwerts bedeutet. Damit landet Ägypten auf Platz 8 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität.

Ebenfalls auf Platz 8 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität landet Nepal

Ebenfalls auf Platz 8 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität liegt Nepal. Im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche PM2,5-Konzentration laut IQAir 42,4 Mikrogramm pro Kubikmeter, was mehr als das 8-Fache des von der WHO empfohlenen Grenzwerts entspricht.

Die Luftverschmutzung variiert jedoch innerhalb des Landes erheblich. Laut IQAir erreichte die Stadt Katunje in der Zentralregion im Jahr 2023 einen Luftqualitätsindex (AQI) von 134 und wies damit die höchste Belastung des Landes auf. Die vergleichsweise am wenigsten belastete Stadt war Madhyapur Thimi, ebenfalls in der Zentralregion, mit einem AQI von 97.

Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend: Laut UNEP/GRID Geneva sind in Nepal jährlich 5262 Todesfälle auf die Belastung durch Luftverschmutzung insgesamt zurückzuführen.

Platz 7 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität: Vereinigte Arabische Emirate

Die Vereinigten Arabischen Emirate, ein Land mit riesigen Erdölreserven und einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen weltweit, gehören zu den wohlhabendsten Staaten der Welt. Doch trotz ihres wirtschaftlichen Reichtums haben sie mit erheblicher Luftverschmutzung zu kämpfen. Laut IQAir belegen die Emirate Platz 7 im Ranking der Länder mit der schlechtesten Luftqualität. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche PM2,5-Konzentration bei 43 Mikrogramm pro Kubikmeter, was den WHO-Richtwert um das 8,6-Fache übersteigt.

Der Irak belegt Platz 6 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität

Der Irak, ein rohstoffreiches Land mit großen Erdölvorkommen, kämpft mit erheblicher Luftverschmutzung. Laut IQAir lag die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Jahr 2023 bei 43,8 Mikrogramm pro Kubikmeter, womit der WHO-Grenzwert um das 8,76-Fache überschritten wurde.

Innerhalb des Landes gibt es deutliche Unterschiede in der Luftqualität. Laut IQAir weist Erbil in der Region Arbil eine vergleichsweise bessere Luftqualität auf und erreichte im Jahr 2023 einen Luftqualitätsindex (AQI) von 91. Die höchste Belastung wurde in der Hauptstadt Bagdad gemessen, wo der AQI-Wert 126 betrug.

Burkina Faso: Platz 5 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität

Burkina Faso ist ein westafrikanisches Land, das zu den gefährlichsten Reisezielen im Jahr 2025 zählt. Die Sicherheitslage ist angespannt, insbesondere außerhalb der Städte besteht ein erhöhtes Risiko durch Terroranschläge und Entführungen, die gezielt Reisende betreffen können.

Neben diesen Gefahren stellt auch die Luftverschmutzung ein ernstes Problem dar. Laut IQAir lag die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Jahr 2023 bei 46,6 Mikrogramm pro Kubikmeter, was den WHO-Grenzwert um das 9,32-Fache übersteigt. Damit belegt Burkina Faso Platz 5 im Ranking der Länder mit der schlechtesten Luftqualität. Die gesundheitlichen Folgen dessen sind gravierend: Laut UNEP/GRID-Geneva sind in Burkina Faso jährlich 7182 Todesfälle auf die Belastung durch Luftverschmutzung zurückzuführen.

Tadschikistan landet auf Platz 4 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität

Tadschikistan, ein zentralasiatisches Land, landet auf Platz 4 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität. Laut IQAir erreichte die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Jahr 2023 49 Mikrogramm pro Kubikmeter, womit der WHO-Richtwert fast um das Zehnfache überschritten wurde.

Diese hohe Luftverschmutzung bleibt nicht ohne Folgen. Denn wie UNEP/GRID-Geneva berichtet, sind jedes Jahr 402 Todesfälle in Tadschikistan auf die Belastung durch Luftverschmutzung zurückzuführen.

Platz 3 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität: Indien

Indien, eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt, landet auf Platz 3 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität. Laut IQAir betrug die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Jahr 2023 54,4 Mikrogramm pro Kubikmeter, was den WHO-Richtwert mehr als 10-fach überschreitet.

Ein Blick auf die Städte mit der höchsten Luftverschmutzung verdeutlicht das Ausmaß des Problems: Laut IQAir befinden sich neun der zehn am stärksten belasteten Städte weltweit in Indien. An der Spitze liegt Begusarai, wo im Jahr 2023 eine PM2,5-Konzentration von 118,9 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen wurde.

In indischen Städten wird die Luftverschmutzung laut BBC durch Verkehr, Industrie und Kohlekraftwerke verursacht. Ein zusätzlicher Faktor ist das saisonale Abbrennen von Ernteresten, das besonders im Herbst die Feinstaubbelastung erhöht. Im Winter verschärft sich die Situation weiter, da die kalte Luft Schadstoffe in Bodennähe hält und ihre Verbreitung verhindert.

Pakistan belegt Platz 2 der Länder mit der schlechtesten Luftqualität

Pakistan gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung. Laut IQAir lag die durchschnittliche PM2,5-Konzentration im Jahr 2023 bei 73,7 Mikrogramm pro Kubikmeter, was den WHO-Grenzwert um mehr als das 14-Fache übersteigt, und Pakistan auf Platz 2 im Ranking der Länder mit der schlechtesten Luftqualität setzt.

Laut UNEP/GRID-Geneva zählt Pakistan zu den Ländern mit den schwerwiegendsten Auswirkungen der Luftverschmutzung. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr nahezu 60.000 Menschen in Pakistan an den Folgen der belasteten Luft. Zudem entstehen wirtschaftliche Schäden in Höhe von rund zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Besonders betroffen davon sind Großstädte wie Lahore, Karachi und Peshawar.

Das Land mit der schlechtesten Luftqualität weltweit ist Bangladesch

Mit einer durchschnittlichen PM2,5-Konzentration von 79,9 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2023 belegt Bangladesch laut IQAir den ersten Platz der Länder mit der schlechtesten Luftqualität weltweit. Damit überschreitet das Land den WHO-Richtwert um das 15,98-Fache.

Luftverschmutzung ist eine der größten Gesundheitsgefahren in Bangladesch. Laut World Bank Group ist sie für rund 20 Prozent der vorzeitigen Todesfälle im Land verantwortlich. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Dhaka, die regelmäßig zu den Städten mit der höchsten Feinstaubbelastung zählt. Obwohl Bangladesch Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergriffen hat, zeigt ein Bericht der World Bank Group, dass bisherige politische Ansätze nicht ausreichen, um die PM2,5-Konzentrationen wirksam zu senken.

Übrigens: Mehr über Rekorde aus Deutschland und der Welt erfahren Sie in unseren Artikeln zu den reichsten Bundesländern Deutschlands, den glücklichsten Ländern der Welt und den reichsten Ländern der Welt.