Im Laufe der Geschichte wurden unzählige Kriege geführt – von den Schlachten der Antike über die kriegerischen Auseinandersetzungen des Mittelalters bis hin zu den modernen Konflikten der Gegenwart. Millionen von Menschen verloren dabei ihr Leben, Städte wurden zerstört und ganze Regionen verwüstet. Doch neben dem menschlichen Leid hinterlassen Kriege auch enorme wirtschaftliche Spuren. Die folgende Übersicht zeigt einige der teuersten Kriege der Geschichte.
Zu den Daten
Berücksichtigt wurden nur abgeschlossene Konflikte, für die historisch dokumentierte Kosten vorliegen. Die genannten Beträge entsprechen den jeweiligen Kriegszeiten und lassen sich nicht direkt vergleichen, da sich Kaufkraft und Wirtschaftssysteme im Laufe der Geschichte verändert haben.
Der teuerste Krieg der Geschichte: Zweiter Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg war der teuerste Krieg der Geschichte. Die enormen Kosten entstanden durch die jahrelangen Kampfhandlungen auf mehreren Kontinenten, den massiven Einsatz von Waffen und Kriegsmaterial sowie die Zerstörung ganzer Städte und Infrastrukturen. Laut Angaben des ZDF beliefen sich die Gesamtkosten des Krieges nach damaligem Wert auf vier Billionen US-Dollar.Der Zweite Weltkrieg dauerte über sechs Jahre und gilt als einer der verlustreichsten Konflikte der Geschichte. Er begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen und endete am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation Deutschlands. Laut der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg kamen dabei mehr als 60 Millionen Menschen ums Leben. Die Hauptakteure waren Deutschland auf der einen Seite sowie die Alliierten, darunter Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und später die USA, auf der anderen. Der Krieg führte zu großflächigen Zerstörungen und hatte langfristige politische und gesellschaftliche Auswirkungen.
Die teuersten Kriege der Geschichte: Kriege in Afghanistan
Zu den teuersten Kriegen der Geschichte zählen auch die Konflikte in Afghanistan, die seit 1978 immer wieder aufflammten. Laut dem ZDF belaufen sich die Kosten dieser Kriege zusammengenommen auf über zwei Billionen US-Dollar, und mehr als 150.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Der jüngste große Konflikt endete 2021 mit dem Abzug der NATO-Truppen und der Machtübernahme der Taliban.
Laut der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wurden die Konflikte in Afghanistan durch den langfristigen Gegensatz zwischen Modernisierungsbefürwortern und -gegnern geprägt, verstärkt durch die Einflussnahme externer Mächte wie der Sowjetunion, der USA und westlicher Staaten. Nach der US-geführten Intervention im Jahr 2001 wurde eine neue Regierung gebildet, in der die Nordallianz dominierte, während die Taliban ausgeschlossen blieben. Korruption und fehlende Aufarbeitung von Kriegsverbrechen schwächten den Staat.
Ab 2003 formierten sich die Taliban neu. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung nutzten sie die Unzufriedenheit mit der als illegitim empfundenen Regierung und gewannen besonders in ländlichen Gebieten an Einfluss. Nach ihrer Machtübernahme 2021 verschärften sich die Einschränkungen für Frauen und die Pressefreiheit.
Der Erste Weltkrieg: Einer der teuersten Kriege aller Zeiten
Ein weiterer Krieg, der neben hohen menschlichen Verlusten auch immense finanzielle Kosten verursachte, war der Erste Weltkrieg. Laut dem ZDF beliefen sich die Ausgaben der Kriegsparteien auf mindestens 186 Milliarden US-Dollar.
Der Erste Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 andauerte, war ein globaler Konflikt, an dem zahlreiche Nationen beteiligt waren. Laut der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg kämpften im Ersten Weltkrieg die Mittelmächte – bestehend aus dem Deutschen Kaiserreich, Österreich-Ungarn, dem Osmanischen Reich und Bulgarien – gegen die sogenannte Entente. Dieses Bündnis umfasste unter anderem Frankreich, Großbritannien, Russland, Italien, Japan und die USA. Der Krieg begann mit dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo und eskalierte durch die Bündnisverpflichtungen der Großmächte schnell zu einem weltweiten Krieg.
Nach vier Jahren intensiver Kämpfe, bei denen Millionen von Soldaten und Zivilisten ums Leben kamen, endete der Krieg mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918. Laut der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erkannte das Deutsche Reich seine Niederlage an und unterzeichnete 1919 den Versailler Vertrag, der dem Land Gebietsverluste, Abrüstung und hohe Reparationszahlungen auferlegte.
Einer der teuersten Kriege der Geschichte: der Vietnamkrieg
Der Vietnamkrieg zählt ebenfalls zu den teuersten Kriegen der Geschichte. Laut dem ZDF beliefen sich die Kosten für die USA auf 150 Milliarden US-Dollar, da sie Südvietnam militärisch und finanziell unterstützten. Auch Nordvietnam erhielt umfangreiche Hilfe: Zwischen 1954 und 1967 flossen 3,2 Milliarden US-Dollar aus kommunistischen Staaten, wobei 60 Prozent aus der Sowjetunion und 40 Prozent aus China und Osteuropa stammten.
Der Vietnamkrieg entwickelte sich aus der Teilung des Landes nach dem Indochinakrieg. Laut der bpb eskalierte der Konflikt 1964 nach dem Tonkin-Zwischenfall, als US-Luftangriffe auf Nordvietnam begannen. In den folgenden Jahren entsandten die USA immer mehr Truppen, bis ihre Präsenz 1968 mit 550.000 Soldaten ihren Höhepunkt erreichte. Die Tet-Offensive desselben Jahres erschütterte das Vertrauen in einen schnellen Sieg und verstärkte den innenpolitischen Widerstand in den USA.
Ab 1969 leitete Präsident Nixon eine schrittweise Truppenreduzierung ein. 1973 unterzeichneten die USA und Nordvietnam ein Friedensabkommen, woraufhin sich die amerikanischen Streitkräfte zurückzogen. Der Krieg endete 1975 mit der Eroberung Saigons durch nordvietnamesische Truppen und der Wiedervereinigung Vietnams.
Der Zweite Golfkrieg gehört zu den teuersten Kriegen aller Zeiten
Die Kriege im Irak zählen zu den teuersten der Geschichte. Laut dem ZDF belaufen sich die Kosten allein für den Zweiten Golfkrieg 1990 bis 1991 auf über 60 Milliarden US-Dollar, während der Konflikt gleichzeitig Zehntausende Opfer forderte.
Der Zweite Golfkrieg begann am 2. August 1990 mit dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait. Laut der bpb war der Irak nach dem vorangegangenen Iran-Irak-Krieg stark verschuldet und beschuldigte Kuwait, durch überhöhte Ölproduktion seine wirtschaftliche Lage zu verschlechtern. Die Vereinten Nationen forderten den Rückzug der irakischen Streitkräfte und verhängten Sanktionen. Im Januar 1991 griff eine US-geführte Koalition mit UN-Mandat ein. Die Militäroperation „Desert Storm“ führte innerhalb weniger Wochen zur Rückeroberung Kuwaits.
Nach dem Rückzug der irakischen Truppen blieben massive Zerstörungen zurück. Laut der bpb wurde Kuwait weitgehend verwüstet, irakische Soldaten setzten Ölquellen in Brand und die zivile Infrastruktur des Irak wurde durch Bombardierungen stark beschädigt. Der Krieg endete offiziell am 28. Februar 1991 mit einem Waffenstillstand.
Übrigens: Mehr über Rekorde erfahren Sie in unseren Artikeln zu den größten Flugzeugen im Kriegseinsatz, dem größten Schlachtschiff aller Zeiten und den grausamsten Herrschern der Geschichte.