Ein Holzsarg in einem Zinksarg in einem Holzsarg: So wurde der ehemalige Papst Benedikt XVI. bestattet. Die Beisetzung von Joseph Ratzinger, wie er bürgerlich hieß, fand in kleinem Kreis statt. Die Grabstätte in der Grotte des Petersdoms ist inzwischen für Besucher zugänglich. Von außen sehen sie lediglich die Marmorplatte mit seinem Namen. Darunter liegt der emeritierte Papst in seinen drei Särgen. Was hat es damit auf sich?

Papstbegräbnis mit Abweichungen

Im Vorfeld hatte einiges geklärt werden müssen, denn der Rücktritt eines Papstes ist im Vatikan nicht vorgesehen. So war es auch fraglich, wie die Bestattung ausfallen wird. Letztendlich sollte das Begräbnis weitestgehend wie das für einen amtierenden Papst ablaufen, Änderungen sollte es nur in einzelnen Punkten geben.

Der dreifache Sarg entspricht ebenfalls einem päpstlichen Begräbnis. Der Leichnam selbst liegt in einem Zypressensarg, wie er zuvor auf dem Petersplatz zu sehen war. Dieser wurde mit roten Bändern verschlossen und anschließend versiegelt. Anschließend wurde er in einen Zinksarg gelegt, der verschweißt und ebenfalls versiegelt wurde. Dieser wurde wiederum in einen Sarg aus Eichenholz gelegt.

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Unterschiede zu einem normalen Papstbegräbnis gab es laut dem Informationsportal Vatican News vor allem bei den Gebeten, die sich auf den Tod eines amtierenden Papstes beziehen. Die Grabbeigaben entsprächen denen von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II.: Münzen und Medaillen aus seiner Amtszeit als Papst und auch ein Text, in dem diese Zeit beschrieben wird. Der Fischerring von Benedikt XVI. wurde bereits bei seinem Amtsverzicht unbrauchbar gemacht, normalerweise wird der Ring dem verstorbenen Papst vom Finger genommen und zerbrochen.

Zinksärge können bei unterschiedlichen Zwecken zum Einsatz kommen, sagt Michael Richter, Leiter des Bestattungsinstituts Concordia in Konstanz. Bei Auslandsüberführungen etwa sei so ein Sarg vorgeschrieben. Aber auch, wie im Falle von Benedikt XVI., wenn die Bestattung in einer Gruft stattfindet. „Man kann niemanden in einem Holzsarg in eine Gruft legen“, so Richter.

Vorteil von Zinksärgen

Der Grund dafür ist der Vorteil, den Zinksärge bieten. Sie verlangsamen den Verwesungsprozess. Die antibakteriellen Eigenschaften und der Abschluss der Luftzufuhr sorgen so dafür, dass der Leichnam länger erhalten bleibt. Zinksärge werden wiederum meist in einen Holzsarg eingebettet.

Der äußere Sarg besteht aus Eichenholz. Das sei besonders stabil und langlebig, erklärt Richter. Auch bei einer Erdbestattung könnten Eichensärge dem Druck lange standhalten. Die Zypresse gilt in einigen Kulturen als ein Symbol für Langlebigkeit und Beständigkeit, wird aber auch mit Trauer und Tod verbunden.

Benedikt XVI. wurde, wie er es wünschte, im früheren Grab seines polnischen Vorgängers, Papst Johannes Paul II. (Papst von 1978 bis 2005) beigesetzt, der dort vor seiner Seligsprechung im Jahr 2011 lag. Danach wurden seine sterblichen Überreste in eine Kapelle im Petersdom gebracht.

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