Dieser Vorstoß wirkt weder durchdacht noch durchgesprochen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer prescht mit einem eigenen Syrien-Konzept vor und fordert eine international kontrollierte Sicherheitszone an der Grenze zur Türkei. Im Klartext: Das wäre ein Marschbefehl für die Bundeswehr. In diesem Fall müsste Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen, anstatt wie üblich den Verbündeten den Vortritt zu lassen.
Weit kommen wird die CDU-Chefin mit ihrem Vorschlag deshalb nicht. Er stand schon einmal zur Debatte, als es darum ging, im Kurdengebiet eine EU-Pufferzone zu errichten. Das Vorhaben scheiterte auch am Nein aus Deutschland, insbesondere am Widerstand der Sozialdemokraten in der großen Koalition. Die Türkei hat ihre Konsequenzen daraus gezogen und mit ihrem Einmarsch in Syrien Fakten geschaffen. Sie lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Was bleibt, ist der verzweifelte Versuch einer Ministerin, sich nach 100 Tagen im Amt endlich zu profilieren.