Die politische Farbenlehre der Schweiz verändert sich – grundsätzlich. Die beiden Öko-Parteien der Alpenrepublik, die Grünen und die Grünliberalen (GLP), haben den Parlamentswahlen erheblich zugelegt. Beide Parteien gehen zwar bewusst unterschiedliche Wege – ökologisch und links die eine, beton liberal die andere. Trotzdem wird sich der Stimmenzuwachs auf die Politik auswirken, vor allem aber auf den siebenköpfigen Bundesrat. Ergattern die Grünen dort in Ministeramt mit großen Umweltbefugnissen, können sie den Klimaschutz noch stärker auf die Tagesordnung setzen.
Doch selbst wenn die Grünen das alles schaffen, so bleibt das Schweizer System der direkten Demokratie ein Hindernis: In der Eidgenossenschaft haben in vielen Fragen die Bürger das letzte Wort. Sie entscheiden bei Volksabstimmungen über die großen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Wer eine dauerhaft grüne Schweiz will, muss die Stimmberechtigten dauerhaft überzeugen.