Christina Bischof

Wer in diesem Sommer einen Badeurlaub am Gardasee plant, sollte sich vorher informieren, wo das möglich ist: Denn, nicht überall ist das Schwimmen erlaubt. In einem beliebten Ferienort an der Nordwestküste des Sees wurde nun erneut ein Badeverbot verhängt. Welcher Strand von dem Verbot betroffen ist und warum dort das Wasser tabu bleibt, erfahren Sie hier.

Um welchen Badestrand geht es?

Mit ihren engen Gassen, Zitronengärten und malerischen Uferpromenaden ist die Gemeinde Limone Sul Garda an der Nordwestküste des Gardasees vor allem bei Touristen ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Doch wie jedes Jahr bleibt auch in diesem Sommer ein beliebter Strandabschnitt für Besucher tabu. Darüber berichtet Südtirol News. Demnach gilt für das Ufergebiet nahe dem Hotel Pier, das an der nördlichen Grenze des Gemeindegebiets liegt, ein Badeverbot. Der betroffene Strandabschnitt ist Teil des Naturschutzgebiets Val di Gola und steht damit unter besonderem Schutz.

Laut dem Bericht handelt es sich bei der Sperrzone um eine Fläche von rund 20.000 Quadratmetern. Jedoch sind nicht nur Badegäste von dem Verbot betroffen: Auch Schiffe dürfen das geschützte Gebiet nicht mehr befahren. Diese Maßnahme soll noch bis Oktober gelten. Wer sich nicht an das Verbot hält, riskiert ein saftiges Bußgeld. Demnach drohen bei Missachtung zwischen 50 und 300 Euro Strafe.

Gardasee: Was ist der Grund für die Strand-Sperrung?

Durch die temporäre Schließung des Uferabschnitts sollen bedrohte Tierarten geschützt werden. Das gilt insbesondere für einen kleinen Süßwasserfisch namens Alburnus arborella – auch Ukelei genannt – welcher vom Aussterben bedroht ist. Laut dem Bericht der Lokalzeitung, war der Ukelei im Gardasee einst weitverbreitet, gehört heute jedoch zu den gefährdeten Arten. Die Sperrung des Gebietes erfolge demnach auf Empfehlung lokaler Umweltbehörden.

Die kleinen Fische, welche zur Familie der Karpfenfische gehören, dienen größeren Fischen als Nahrungsquelle. Damit sind sie nicht nur ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts, sondern spielen auch für die lokale Fischerei eine wichtige Rolle. Die Alborella pflanzen sich meist in Ufernähe auf Kiesgrund fort. Das wiederum mache sie besonders anfällig für Störungen durch Badegäste oder die Schiffsfahrt. Aus diesem Grund soll vor allem das Fortpflanzungshabitat der Ukelei geschützt werden.

Nicht nur der Ukelei, sondern auch andere Fisch-, Vogel- und Pflanzenarten finden in der geschützten Zone einen wichtigen Rückzugsort. In Arealen wie dem Naturschutzgebiet Val di Gola werden daher regelmäßig Schutzmaßnahmen ergriffen, um das empfindliche Ökosystem des Gardasees zu bewahren.