Die finanzielle Absicherung im Alter beschäftigt derzeit viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Die Mehrheit der Menschen sorgt sich laut einer Umfrage des MDR darum, dass die gesetzliche Rente für sie nicht ausreichen könnte und sie schlimmstenfalls in die Altersarmut abrutschen. Mit einer angestrebten Nettorente von 2000 Euro pro Monat sehen sich nach Angaben des Merkur viele ausreichend versorgt, um ihren Lebensstandard im Ruhestand zu sichern. Doch wie viel muss man heute verdienen, um diesen Rentenbetrag im Alter zu erreichen?
Wie hoch muss das Gehalt sein, um 2000 Euro Rente netto zu bekommen?
Wer von seiner Rente netto 2000 Euro erhalten will, braucht dafür einen Bruttobetrag von etwa 2500 Euro. Denn von der Bruttorente werden noch Steuern und Sozialabgaben wie Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Die individuelle Höhe der Sozialabgaben richtet sich laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sowohl nach dem Rentenbetrag als auch den persönlichen Umständen des Versicherten. Wie hoch der Steuersatz ausfällt, hängt davon ab, in welchem Jahr man in Rente gegangen ist.
Maßgeblich entscheidend dafür, wie viel Rente man im Alter erhält, ist die Anzahl der sogenannten Rentenpunkte oder Entgeltpunkte, die man im Laufe des Erwerbslebens sammelt. Diese orientieren sich nach Angaben der DRV am durchschnittlichen Verdienst aller Versicherten. Vereinfacht gesagt, erhält man für ein durchschnittliches Jahresgehalt einen Rentenpunkt. Wessen Verdienst darunter liegt, bekommt weniger, wer mehr verdient, bekommt entsprechend mehr Rentenpunkte. Erziehungs- und Pflegezeiten werden in diesem Punktesystem ebenfalls berücksichtigt.
Um eine Bruttorente von 2500 Euro zu erhalten, benötigt man nach Berechnungen des Merkur etwa 61,29 Rentenpunkte. Dafür müsste man über 61 Jahre hinweg ein deutsches Durchschnittsgehalt (50.493 Euro jährlich) verdienen oder über 32 Jahre ein Einkommen an der Beitragsbemessungsgrenze (96.600 Euro jährlich) erzielen. Angesichts des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 67 Jahren ist eine Nettorente von 2000 Euro nach dieser Rechnung also nur mit einem überdurchschnittlich hohen Gehalt erreichbar.
Damit die Rente ausreicht: Wie sollte man am besten fürs Alter vorsorgen?
Wie der Merkur betont, reicht die gesetzliche Rentenversicherung allein oft nicht aus, um eine Nettorente von 2000 Euro zu erhalten. Eine zusätzliche Absicherung durch betriebliche und private Altersvorsorge sei entscheidend, wenn man dieses finanzielle Ziel erreichen möchte. Um den gewünschten Lebensstandard im Alter zu sichern, gelte es vor allem, frühzeitig und strategisch zu planen. Doch selbst mit über 50 Jahren kann man seine Rente noch zusätzlich aufbessern.
Wie viel Geld im Ruhestand benötigt wird, hängt von den individuellen Kosten und Ausgaben im Alter ab. Stiftung Warentest hat hier allerdings eine nützliche Faustregel parat: Wer im Alter den gewohnten Lebensstandard halten will, sollte 80 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens zur Verfügung haben. Falls die Rentenbezüge dazu nicht ausreichen sollten, können diese mit einem Nebenjob aufgebessert werden, sofern die Hinzuverdienstgrenze eingehalten wird. Zudem besteht für Rentnerinnen und Rentner die Möglichkeit, diverse Zuschüsse zu beantragen. Auch eine Grundsicherung ist zusätzlich zur Rente möglich. Darüber hinaus lässt sich mit dem Rentenausweis in vielen Bereichen Geld sparen.
Übrigens: Mit der geplanten Frühstart-Rente sollen künftig bereits Kinder ab sechs Jahren monatlich einen staatlichen Zuschuss zur privaten Altersvorsorge erhalten – und damit mindestens 2500 Euro Rente bekommen.