Ann-Katrin Hahner

Seit Tagen rollt eine Hitzewelle über Spanien, wie sie selten vorkommt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes und die Balearen – darunter auch Mallorca, wo die Temperaturen zuletzt vielerorts über die 40-Grad-Marke kletterten. In weiten Teilen der Insel gelten aktuell Hitzewarnungen, das Thermometer bleibt auch nachts ungewöhnlich hoch. Hotels, Ferienwohnungen und Strände bieten kaum noch Abkühlung, und auch der Sprung in den Pool lindert die Belastung meist nur kurz. Doch wer sich gut vorbereitet, kann auch unter diesen Bedingungen sicher durch den heißen Tag kommen. Worauf Mallorca-Urlauber jetzt achten sollten – und welche Fehler man besser vermeidet –, zeigt unser Überblick.

Hitzewelle über Mallorca - Wie ist die aktuelle Lage?

Spanien erlebt derzeit eine der schwersten Hitzewellen und Waldbrandsaisons seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut der internationalen Nachrichtenagentur Reuters hat die aktuelle Hitzewelle landesweit verheerende Waldbrände ausgelöst – mehr als 344.000 Hektar sind bisher verbrannt, was das Vierfache des langjährigen Durchschnitts ist. Besonders betroffen sind Regionen wie Galicien und Kastilien-León, wo sogar Teile des berühmten Jakobswegs aus Sicherheitsgründen gesperrt wurden. Die Temperaturen steigen vielerorts auf über 45 Grad, was Evakuierungen, erhebliche Einschränkungen im Zugverkehr und eine extreme Belastung für Notfalldienste zur Folge hatte. Die britische Zeitung Guardian, deren Reporter vor Ort sind, berichtet ergänzend, dass etwa 31.000 Menschen evakuiert werden mussten und auch in Portugal ähnliche Extremwerte erreicht wurden.

Auf den Balearen und speziell auf Mallorca herrschen laut der spanischen Tageszeitung SUR ebenfalls extreme Bedingungen. Die spanische Wetterbehörde AEMET habe eine Orange-Warnung für das Inselinnere ausgegeben, wo Temperaturen im Bereich zwischen 39 und 42 Grad erreicht wurden, während für andere Gebiete Gelb-Warnungen gelten. Die Hitzewelle auf Mallorca begann um den 14. August herum und soll mindestens bis Donnerstag, 21. August, andauern – danach werden laut AEMET kühlere Atlantikluft und normale August-Sommertemperaturen auf Mallorca erwartet.

Auch auf Mallorca sind Notfalldienste überlastet: Es kam zu einem deutlichen Anstieg hitzebedingter Notfälle, und die gesundheitlichen Folgen der Hitze sind bereits sichtbar. Trotz der angekündigten Entspannung bleibt die Lage angespannt, heißt es im Bericht von SUR – nicht nur gesundheitlich, sondern auch im Hinblick auf mögliche neue Brände und die anhaltend hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer.

Mallorca und die Hitze: So schützen sich Urlauber am besten

Auf Mallorca brennt also die Sonne und nachts kühlt es sich kaum ab. Temperaturen von mehr als 40 Grad im Inselinneren sind keine Seltenheit, und auch in den Küstenorten wird es drückend heiß. Urlauber in Hotels oder Ferienwohnungen sollten die Hitze nicht unterschätzen – auch wenn der Pool lockt oder der abgelegene Sandstrand ruft. Denn hohe Temperaturen können den Kreislauf belasten, den Schlaf rauben und sogar zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit empfiehlt, den Alltag während solcher Hitzetage bewusst anzupassen – auch im Urlaub.

So schützen Sie sich am besten vor der Hitze:

  • Planen Sie klug: Legen Sie Ausflüge, Wanderungen, Sporteinheiten oder Stadtbesichtigungen auf die frühen Morgenstunden. Zwischen 11 und 17 Uhr sollten Sie möglichst im Schatten bleiben – oder gleich Siesta halten.

  • Trinken Sie regelmäßig: Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee sind ein Muss – auch ohne Durstgefühl. Alkohol und stark gezuckerte Getränke besser meiden.

  • Leicht essen: Obst, Salate, Joghurt oder kalte Suppen belasten den Körper weniger als schwere, warme Speisen. Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt helfen zusätzlich.

  • Schützen Sie sich vor der Sonne: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenhut, Sonnenbrille und helle Kleidung aus Baumwolle oder Leinen sind Pflicht. Auch kurze Wege in der prallen Sonne können gefährlich werden.

  • Halten Sie Ihre Unterkunft kühl: Lüften Sie nur früh morgens oder nachts. Tagsüber Fenster geschlossen halten und abdunkeln. Ventilatoren sorgen für zusätzliche Erleichterung – notfalls hilft eine Schüssel mit Eiswürfeln davor.

  • Kühlen Sie sich aktiv ab: Kalte Fußbäder, feuchte Tücher im Nacken oder lauwarme Duschen bringen den Kreislauf in Schwung. Auch ein einfaches Wasserspray im Kühlschrank kann kleine Wunder wirken.

  • Achten Sie auf Warnsignale: Schwindel, starke Erschöpfung, Muskelkrämpfe oder Übelkeit sind ernst zu nehmende Anzeichen. In solchen Fällen: raus aus der Sonne, Wasser trinken, notfalls ärztliche Hilfe holen – der Notruf über die 112 gilt auch in Spanien.

Ob im Hotelzimmer mit Klimaanlage oder in einer aufgeheizten Ferienwohnung – wichtig ist, dass Sie Ihren Tagesrhythmus anpassen, sich Ruhe gönnen und Ihrem Körper die Abkühlung geben, die er braucht. So lässt sich der Mallorca-Urlaub auch bei Rekord-Temperaturen sicher genießen.