Stefanie Eller

Der Blutdruck ist ein wichtiger Gesundheitswert, den jeder kennen sollte. Ist er dauerhaft zu hoch, steigt das Risiko für ernste Erkrankungen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken und auch Hausmittel können dabei unterstützend wirken.Hausmittel ersetzen jedoch keine ärztliche Behandlung. Deshalb gilt: Bluthochdruck, Veränderungen des Blutdrucks und den Einsatz von Hausmitteln immer mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen. Bei akuten Beschwerden sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Blutdruck: Diese Werte gelten als Normal

Bevor es aber um Hausmittel geht, ist es zunächst einmal hilfreich zu wissen, welche Blutdruckwerte überhaupt als normal gelten. Denn der Blutdruck verändert sich im Laufe des Lebens. Wie sich die Werte mit dem Alter verändern können, zeigt ein Blick auf unsere Blutdruck-Tabelle, die mit Daten der Deutschen Hochdruckliga erstellt wurde:

Alter Blutdruck bei Frauen Blutdruck bei Männern
20 bis 29 119/75 mmHg 129/78 mmHg
30 bis 39 122/78 mmHg 130/84 mmHg
40 bis 49 130/82 mmHg 135/88 mmHg
50 bis 59 143/86 mmHg 143/89 mmHg
60 bis 69 153/86 mmHg 150/88 mmHg
70 bis 79 155/83 mmHg 153/83 mmHg

Hoher Blutdruck: Hausmittel aus der Küche

Wer seinen Blutdruck auf natürliche Weise unterstützen möchte, muss oft nicht lange suchen. Denn in der eigenen Küche finden sich zahlreiche Lebensmittel, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben könnten. Dazu zählen unter anderem die Folgenden.

Knoblauch:

Kochen mit Knoblauch könnte sich günstig auf den Blutdruck auswirken. Denn laut der Cleveland Clinic gibt es Hinweise auf eine blutdrucksenkende Wirkung, doch wissenschaftlich ist dieser Effekt bislang nicht eindeutig belegt. Vermutet wird, dass bestimmte Inhaltsstoffe im Knoblauch die Blutgefäße entspannen und erweitern. Wer also Knoblauch gut verträgt, kann ihn daher regelmäßig in der Küche einsetzen.

Haferflocken:

Haferflocken gelten als vielseitiges Lebensmittel mit positiven Effekten auf Herz und Kreislauf. Laut NetDoktor können sie nicht nur den Cholesterinspiegel, sondern auch den Blutdruck senken. Verantwortlich dafür sind bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe, sogenannte Polyphenole. Diese wirken antioxidativ und können Ablagerungen in den Blutgefäßen vorbeugen, was die Durchblutung unterstützt und den Blutdruck entlasten kann.

Leinsamen:

Eine Analyse australischer Forschender aus dem Jahr 2015 hat mehrere Studien ausgewertet und festgestellt, dass der regelmäßige Verzehr von Leinsamen einen kleinen, aber messbaren Effekt auf den systolischen und diastolischen Blutdruck haben kann. Besonders wirksam zeigte sich die Einnahme ganzer Samen über mindestens zwölf Wochen.

Apfelessig und Pfefferminze:

Beide Hausmittel werden oft im Zusammenhang mit der Herz-Kreislauf-Gesundheit genannt. Apfelessig könnte sich günstig auf Vorgänge auswirken, die mit erhöhtem Blutdruck in Verbindung stehen. Pfefferminze enthält unter anderem Menthol und bestimmte Pflanzenstoffe, denen ebenfalls eine positive Wirkung nachgesagt wird. Laut NetDoktor reicht die aktuelle Datenlage jedoch nicht aus, um ihre blutdrucksenkende Wirkung eindeutig zu bestätigen.

Kaliumreiche Lebensmittel:

Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Laut der Deutschen Herzstiftung kann eine kaliumreiche Ernährung dazu beitragen, die Gefäße zu erweitern und die Ausscheidung von überschüssigem Wasser und Natrium über die Nieren zu fördern. Kalium steckt unter anderem in Bananen, Aprikosen, Tomaten, Spinat, Kartoffeln und Nüssen. Wer an einer Nierenerkrankung leidet, sollte die Kaliumzufuhr jedoch ärztlich abklären lassen.

Sofortmaßnahmen:

Wenn es mit dem Blutdrucksenken schnell gehen soll, helfen vielleicht unsere Sofortmaßnahmen. Zitronen können durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt die Gefäße unterstützen. Rote Bete liefert Nitrat, das sich günstig auf den Blutdruck auswirken kann. Auch Bitterschokolade mit hohem Kakaoanteil sowie Ingwer gelten als natürliche Helfer bei erhöhten Werten.

Getränke und Tees: Hausmittel gegen Bluthochdruck

Auch bei Getränken gibt es Hausmittel, die bei Bluthochdruck unterstützend wirken könnten. Dazu zählt unter anderem Tee. Denn bestimmte Teesorten können den Blutdruck positiv beeinflussen. Laut Verywell Health enthalten grüner und schwarzer Tee Antioxidantien, die dabei helfen können, die Blutgefäße zu entspannen. Das kann die Durchblutung verbessern und den Blutdruck senken. Auch Hibiskustee wird als vielversprechend angesehen.

Rote-Bete-Saft wird ebenfalls natürliches Mittel empfohlen, um den Blutdruck kurzfristig zu senken. Die Deutsche Herzstiftung verweist darauf, dass das enthaltene Nitrat im Körper in Stoffe umgewandelt wird, die die Blutgefäße erweitern. Dadurch kann sich der Blutdruck vorübergehend leicht verringern.

Laut Verywell Health gibt es neben Tee und Rote-Bete-Saft noch weitere Getränke, die sich positiv auf den Blutdruck auswirken können. Dazu gehören ungesüßter Granatapfel- oder Cranberrysaft, salzfreier Tomatensaft sowie fettarme Milch. Entscheidend sei dabei der regelmäßige Konsum, idealerweise als Teil einer insgesamt herzfreundlichen Ernährung.

Beruhigende Anwendungen bei Bluthochdruck

Nicht nur über die Ernährung, sondern auch über gezielte Entspannung lässt sich der Blutdruck beeinflussen. Laut der Cleveland Clinic kann Lavendel zum Beispiel beruhigend auf das Nervensystem wirken und dadurch den Blutdruck positiv beeinflussen. Denn der enthaltene Wirkstoff Linalool wird mit entspannenden Effekten in Verbindung gebracht. Lavendelöl lässt sich auf verschiedene Arten anwenden, zum Beispiel als Badezusatz, in einem Duftdiffusor oder verdünnt als Massageöl. Auch ein Lavendelkissen oder ein paar Tropfen auf dem Kopfkissen können zur Ruhe beitragen.

Neben Lavendel können auch diese weiteren Maßnahmen helfen:

  • Massagen: Laut WebMD können Massagen nicht nur Verspannungen lösen, sondern auch Stress und Anspannung mindern. Dabei kann sich der Blutdruck senken, vor allem wenn es regelmäßig gemacht wird. 

  • Meditation: Meditieren kann laut der Mayo Clinic Stress und innere Anspannung lindern, was sich positiv auf den Blutdruck auswirken kann. Sie gilt daher als hilfreiche Ergänzung zur ärztlichen Behandlung bei Bluthochdruck.

  • Atemübungen: Laut NetDoktor können gezielte Atemtechniken helfen, akuten Stress abzubauen und so den Blutdruck kurzfristig zu senken. Besonders bei plötzlicher Aufregung kann das eine schnelle Entlastung bringen.

  • Entspannungsübungen: NetDoktor nennt Übungen wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Qigong oder Yoga als mögliche Hilfe. Sie können das Nervensystem beruhigen und damit eine positive Wirkung auf den Blutdruck haben.

  • Hydrotherapie: Auch Anwendungen wie Bäder oder Saunagänge können laut NetDoktor den Blutdruck günstig beeinflussen. Die Wirkung beruht vermutlich auf der entspannenden Reaktion des Körpers auf Wärme und Wasser.