Maria Wendel

Gründe dafür, auf Kuhmilch zu verzichten, gibt es viele: wegen ethischer oder Umweltbedenken, weil man laktoseintolerant ist oder man meint, dass sie nicht gut für die Gesundheit sei. Beispielsweise vermuten einige Studien laut quarks.de, dass Kuhmilch Entzündungen im Körper fördern kann, was noch nicht hinreichend bewiesen werden konnte. Der Markt an veganen Alternativen ist inzwischen riesig: Soja-, Mandel-, Hafer- und Reisdrinks sowie Kokosmilch gehören zu den bekanntesten. Wer sich bei diesem Angebot nicht entscheiden kann, möchte vielleicht nach dem Gesundheitsaspekt auswählen: Welche Milch-Alternative enthält welche Vitamine?

Milchersatz: Welche Vitamine stecken in der veganen Alternative aus Soja?

Die beliebte Milchalternative aus Soja liefert dem Konsumenten laut lebensmittel-warenkunde.de die folgenden Vitamine:

  • Vitamin A: es unterstützt die Sehkraft und das Immunsystem

  • Vitamin B1 (Thiamin): wichtig für den Energiestoffwechsel

  • Vitamin B2 (Riboflavin): unterstützt die Zellfunktion

  • Vitamin B6 (Pyridoxin): fördert die Gehirnfunktion und den Stoffwechsel

Laut gesundheit.de enthält Sojadrink viermal so viel Folsäure (Vitamin B9) wie Kuhmilch, außerdem Saponine und Flavonoide. Vitamin B12 und Vitamin D sucht man allerdings vergeblich – so wie bei allen Pflanzendrinks –, es wird bei einigen Marken aber künstlich zugesetzt.

Milchalternativen: Diese Vitamine enthalten Haferdrinks

Veganer Milchersatz aus Hafer ist ebenfalls beliebt, da er kein Cholesterin enthält und gut für Allergiker geeignet ist, wie der NDR berichtet. Was die enthaltenen Vitamine betrifft, können Haferdrinks ebenfalls punkten. Sie enthalten wie Sojadrinks auch die Vitamine B1, B2 und B6, darüber hinaus, so fitforfun.de, aber auch noch Vitamin E, das ein starkes Antioxidans für den Zellschutz und die Hautgesundheit ist, sowie Vitamin B3 (Niacin), das Stoffwechselprozesse fördert.

Mandeldrink: Welche Vitamine stecken in der veganen Alternative?

Wer es gern nussig macht, greift auf die Mandel-Alternative zurück, die laut NDR aber kaum gesunde Inhaltsstoffe hat, da der Mandelanteil in der Flüssigkeit zu gering ist für einen nennenswerten Effekt. Mandeldrinks enthalten laut dem Blog von verival.de besonders viel Vitamin E, das die Hautgesundheit fördert und das Immunsystem stärkt.

Wie viele Vitamine stecken im Milchersatz aus Reis?

Reisdrinks kommen im Vergleich vom NDR nicht besonders gut weg, was den Vitamingehalt angeht. Das dürfte nicht verwundern, da für die Herstellung Reis in Wasser ausgekocht wird und der Nährstoffgehalt entsprechend eher gering ist. Vitamin A, C oder E sind nicht in relevanten Mengen zu finden, so auch nährwertrechner.de.

Kokosmilch: Welche Vitamine liefert diese Alternative?

Kokosmilch enthält im Vergleich mit anderen Ersatzprodukten recht viele gesunde Inhaltsstoffe, wie Kalium, Natrium, Magnesium und gesunde Fettsäuren, so der NDR. Laut helios-gesundheit.de ist Kokosmilch eine echte Vitaminbombe. Sie enthält die Vitamine B1, B2, B3, B6, C und E. Auch Vitamin B5 (Pantothensäure) steckt in größeren Mengen darin, das eine wichtige Rolle für den gesamten Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel spielt.

Gut zu wissen: Kokosmilch darf als einzige Alternative das Wort „Milch“ im Namen tragen. Andere pflanzliche Nahrungsmittel dürfen in Europa nicht als Milch vermarktet werden, da der Begriff rechtlich geschützt ist, informiert der NDR. Nach europäischer Verordnung ist mit Milch nämlich nur „das Gemelk einer oder mehrerer Kühe“ gemeint. Die meisten anderen Alternativen werden deshalb als Sojadrink, Mandeldrink etc. bezeichnet. Bei Kokosmilch wurde wohl allerdings eine Ausnahme gemacht.

Ist Milchersatz gesünder als Kuh-Milch?

Wie die Verbraucherzentrale NRW berichtet, ist der Nährstoffgehalt von Pflanzendrinks nicht mit dem von Kuhmilch vergleichbar. Milch und weitere Milchprodukte liefern vor allem Kalzium, Jod, Vitamin B12 und B2. Ernährungswissenschaftler bezweifeln laut dem NDR, dass vegane Ersatzprodukte gesünder für Menschen seien, denn sie enthalten von Natur aus kaum Nährstoffe, dafür viel Zucker. Vitamine und Kalzium werden den Pflanzendrinks oft zugesetzt, um den Nährstoffbedarf der Konsumenten zu decken – allerdings enthalten sie auch Aromen, Emulgatoren und Stabilisatoren und sind somit hochverarbeitete Produkte, die in der Ernährungswissenschaft kritisch gesehen werden.

Übrigens: Hitze macht unseren Körpern zu schaffen. Bestimmte Vitamine können dabei helfen, den Sommer gut zu überstehen. Und ein Vitamin-D-Mangel kann das Sterberisiko sogar deutlich erhöhen. Außerdem herrscht derzeit ein Vitamin-Trend, 30 Pflanzen in der Woche zu essen.