Für die Auszahlung der Rente ist die Deutsche Post zuständig, das ist schon seit den 1890er Jahren der Fall. „Im Auftrag der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherungsträger zahlt der Renten Service seit mehr als 125 Jahren pünktlich und zuverlässig Rentenleistungen an mehr als 21 Millionen Rentenempfangende weltweit aus“, schreibt die Institution selbst auf ihrer Website. Nun steht allerdings eine Änderung an, die Deutsche Post wird einen Service einstellen. Welcher das ist und wie viele Rentnerinnen und Rentner betroffen sind, erfahren Sie hier.
Rente: Bar-Auszahlung wird gestoppt
Bislang können Rentnerinnen und Rentner ihre Rente in bar erhalten. Eine Auszahlung wird vom Renten-Service der Deutschen Post auch ohne Bankkonto und Überweisung ermöglicht. Der Service nennt sich „Zahlungsanweisung zur Verrechnung“ (ZzV) und wird im Auftrag der Rentenversicherung abgewickelt. Rentnerinnen und Rentner können mit einem Scheck zu einer nahen Postbank-Filiale gehen und sich ihre Monatsrente in bar aushändigen lassen.
Ab Dezember 2025 wird das allerdings nicht mehr möglich sein. Der ZzV-Service wird eingestellt, wie die Deutsche Post mitteilte. Rentnerinnen und Rentner, die beim Renten-Service bislang keine Kontoverbindung angegeben haben, sollten das unbedingt bis Dezember 2025 nachholen. Wenn diese nicht eingetragen ist, bleibt die Auszahlung der Rente ab dem 1. Januar 2026 zunächst aus. Sie ist allerdings nicht verloren, sondern wird nachträglich ausgezahlt, sobald die Kontoverbindung angegeben wurde.
Die Einstellung der Bar-Auszahlung kommt nicht überraschend. Die ZzV gilt schon seit einigen Jahren als Auslaufmodell, da sie mit hohen Kosten verbunden ist. Daher mussten manche Rentnerinnen und Rentner, die sich die Monatsrente in bar auszahlen lassen, zuletzt eine monatliche Gebühr von bis zu neun Euro bezahlen, wie aus Informationen der Deutschen Rentenversicherung hervorgeht. Einige waren von dieser Gebühr allerdings befreit, beispielsweise Personen über 75 Jahre. Ein weiteres Problem ist die Verfügbarkeit der Postbank-Filialen. Derzeit gibt es nur noch wenige Standorte der Postbank, die den ZzV-Service anbieten.
Auch interessant: Bis zu einem bestimmten Betrag ist die Rente steuerfrei. Außerdem ist ein Zuschlag von 100 Euro zur Rente möglich. In Zukunft sollen Rentnerinnen und Rentner durch die Aktivrente bis zu 2000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen.
Barzahlung der Rente wird eingestellt: Wie viele Rentner sind betroffen?
Im Februar 2024 lag die Zahl an Rentnerinnen und Rentnern, die den ZzV-Service nutzten, laut Angaben der Deutschen Post bei 5600. Mittlerweile gibt es nur noch 3300 Personen, die sich die Rente bar auszahlen lassen, wie eine Sprecherin der Deutschen Post dem Stern verriet. „Die Fallzahl sinkt gerade schnell, weil die Betroffenen derzeit mehrfach angeschrieben und gebeten werden, auf unbare Zahlweise umzustellen“, erklärte die Sprecherin zu dieser Entwicklung.
Für Rentnerinnen und Rentner, die beim Renten-Service noch keine Kontodaten hinterlegt haben, steht ein Formular bereit. Dieses nennt sich „Antrag auf unbare Zahlung einer Rente“ und wurde allen Betroffenen von der Deutschen Post zugeschickt. Wer doch kein Formular erhalten oder dieses verloren hat, kann sich telefonisch unter der folgenden Service-Nummer der Deutschen Post melden: 0221-5692444.
Das Formular sollte ausgefüllt und dann an die folgende Adresse verschickt werden:
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Deutsche Post AG
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Niederlassung Renten Service
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13497 Berlin
Wer kein Bankkonto besitzt, muss eines anlegen. Laut der Stadtsparkasse hat jeder Mensch in Deutschland das Recht auf ein Basiskonto. Dieses ermöglicht Überweisungen, die Einstellung von Daueraufträgen, die Möglichkeit einer Kartenzahlung und das Abheben von Bargeld. Die Kontoführungskosten liegen, je nach Bank, zwischen fünf und zehn Euro im Monat.