Marc Stevermüer

Die Regeln sind klar. Sie gelten für alle. Wer nicht nachweislich gegen das Coronavirus geimpft ist, darf in New York City keinen Hallensport betreiben. Basketballer Kyrie Irving von den Brooklyn Nets ist deshalb die Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb untersagt.

Sein Impfstatus ist unklar, er nennt ihn seine Privatsache. Man kann davon ausgehen, dass er sich gegen eine Impfung entschieden hat. Irving, das nur als Randnotiz, behauptete vor Jahren übrigens einmal, die Erde sei eine Scheibe. Ganz ernst muss man ihn also nicht nehmen.

Stadien füllen sich dank 2G wieder

Nun sollte man meinen, dass eher kein Profi in der Fußball-Bundesliga glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist. Demnach könnte man davon ausgehen, dass jeder den Vorteil und die Wichtigkeit einer Impfung verstanden hat. Weshalb sich die Frage stellt: Die Stadien füllen sich dank 2G wieder, nur wie ist es um die Impfbereitschaft der Kicker bestellt?

Laut Deutscher Fußball Liga sind 94 Prozent der Profis geimpft. Die Quote ist gut, keine Frage. Doch sechs Prozent fehlen, was ein wenig verwundert, gehört zum Leben eines Profis doch vor allem eines: reisen. Hotel, Flughafen, Bus. Wechselnde Städte, wechselnde Kontakte. Da sollte man sich besser impfen lassen. Alles andere wäre unvernünftig, unverständlich, ja töricht.

Dieses Verhalten ist egoistisch

Jeder Fußball-Profi, der sich nicht impfen lässt, verhält sich respektlos gegenüber einem Großteil der Fans, rücksichtslos gegenüber den geimpften Mitspielern und gewissenlos gegenüber dem Arbeitgeber. Oder anders ausgedrückt: Dieses Verhalten ist egoistisch und skrupellos.

Es ist schlichtweg falsch, dass die Herren Profis künftig wieder vor 60 000 Geimpften und Genesenen ihren Beruf ausüben dürfen, die Regeln aber nur bei der Zuschauerfrage zum Tragen kommen und für die Spieler eine Ausnahme gemacht wird. 2G muss für alle gelten. Auch für die Männer auf dem Rasen.