Was für ein spannendes Saison-Finale: Der SC Freiburg hat am letzten Spieltag der Spielzeit 2024/25 in der Fußball-Bundesliga trotz Führung mit 1:3 gegen Eintracht Frankfurt verloren und es damit verpasst, sich erstmals in seiner Vereinsgeschichte für die Champions League zu qualifizieren.

Mit Streich ging eine Ikone

Kein historischer Erfolg, sondern Platz fünf. Die Enttäuschung sitzt tief, es ist schade für Freiburg, dennoch ist auch die Teilnahme an der Europa League eine Leistung, mit der vor knapp einem Jahr keiner rechnen konnte. Und eine, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Die Breisgauer haben sich zwar schon seit mehreren Jahren von einer Fahrstuhl-Mannschaft zwischen Ober- und Unterhaus zu einem renommierten Bundesliga-Club entwickelt. Dennoch: Erneut auf Platz fünf zu landen ist einfach nur stark.

Ein Risiko, das sich auszahlt

Zumal mit Christian Streich im vergangenen Sommer eine Vereins-Ikone den Club verließ. Einen neuen Trainer zu finden war daher eine umso größere Herausforderung. Dass mit dem ehemaligen Kapitän Julian Schuster dann auch noch ein Trainer-Novize installiert wurde, ist typisch für den Sportclub. Es war eine mutige Entscheidung, die riskant war, sich aber bis dato voll ausgezahlt hat.

Der 40-Jährige verkörpert seit Beginn seiner Amtszeit Entschlossenheit. Der Sportclub hat die Saison zwar letztlich mit einem für eine Spitzenmannschaft schwachen Torverhältnis (49:53) beendet und sah gegen die Teams aus dem oberen Tabellen-Drittel meist schlecht aus. Aber: Die engen Spiele gingen häufig an Freiburg. Die Breisgauer bestachen durch Effizienz, Leidensfähigkeit und Überzeugung bis zur letzten Spielminute.

Verdiente Spieler nicht gesetzt

Bemerkenswert: Unter Schuster sind langjährige Leistungsträger wie Nicolas Höfler oder Kapitän Christian Günter längst nicht mehr gesetzt, dafür übernahmen andere SC-Kicker mehr Verantwortung. Wobei vor allem das Kollektiv in dieser Runde der Schlüssel zum Erfolg war.

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Herausragend war aber sicher Ritsu Doan, der auf dem rechten Flügel für die Gegner teilweise kaum zu verteidigen war. Und Torhüter Noah Atubolu, der in seiner Debüt-Saison noch häufig in der Kritik stand, sich aber nicht nur stabilisiert hat, sondern mittlerweile schon zu den besten Torhütern der Bundesliga zählt.

Dass die Freiburger nach einem Jahr Europa-Pause bald wieder mit der Dreifach-Belastung klarkommen müssen, wird eine Aufgabe, der sich Schuster und seine Elf gerne stellen werden. Die Strukturen im Club sind gefestigt, internationale Wettbewerbe sind weder Neuland noch eine unangenehme Zusatz-Belastung. Und auch wenn die Vorfreude auf Europa schon jetzt riesig ist: Jetzt darf in Südbaden trotzdem erstmal diese Bundesliga-Saison gefeiert werden.