Es war eigentlich nie ihre Absicht, vor Publikum zu spielen. Sie wollten nur Musik machen – einfach so. Daher auch der Bandname „Oifachso“. Doch das Trio mit Oliver Ritter, Michael Seelmann-Eggebert und Rainer Wieland hat Verstärkung bekommen. Mit dabei sind ein neuer Sänger und eine neue Sängerin: Nicolai Obert und Sharon Owens, beide aus aus Pfullendorf. „Oifachso 3.2.“ steht am Freitag, 23. Mai, ab 20.30 Uhr zum ersten Mal in dieser Besetzung auf der Bühne im Gasthaus Mohren in Pfullendorf.

Proben im Keller

Vor mehr als zwölf Jahren begannen Ritter, Seelmann-Eggebert und Wieland gemeinsam zu musizieren. Eher zufällig, denn die drei Männer aus Pfullendorf suchten jeder für sich nach einem neuen Hobby. Wieland spielte früher mal in einer Band, Ritter und Seelmann-Eggebert machten Zuhause Musik für sich – einfach so. „Dann haben wir uns überlegt, zu dritt zu spielen“, sagt Oliver Ritter über die Anfänge der Band, die sich seit mehr als einem Jahrzehnt einmal pro Woche im Haus von Ritter trifft, um dort im Keller zu spielen und Lieder zu singen. „Wir treffen uns zur Probe und trinken miteinander ein paar Bierchen, um für eine Weile abschalten zu können und danach fröhlich nach Hause zu gehen“, ergänzt Ritter.

Erster Auftritt in der Kirche

Ein öffentlicher Auftritt, ein Konzert vor Zuhörern? Das stand bei den drei Hobby-Musikern nie auf dem Plan. Aber manchmal ändern sich Pläne. Ein enger Bekannter wusste, dass „Oifachso“ gerne Musik macht. Er fragte nach, ob sich das Trio vorstellen könnte, einen Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche in Pfullendorf musikalisch zu umrahmen. „Wir haben Ja gesagt, obwohl wir gar keine kirchlichen Lieder im Repertoire hatten und bis heute nicht haben“, so Ritter.

Fehlerfrei spielen

Die Premiere gelang, die nächsten Auftritte folgten in kurzen Abständen – wieder bei Gottesdiensten in Kirchen in der Umgebung und dann bei der Jamsession im Café Moccafloor. Und siehe da: Das Musizieren vor Publikum machte der Band plötzlich Spaß, führte auch dazu, „dass wir uns bei den Proben immer mehr angestrengt haben, fehlerfrei spielen und alle Töne richtig treffen wollten“, sagt Ritter.

„Irgendwann haben wir Blut geleckt.“
Oliver Ritter, Gesang und Mundharmonika

Er selbst spielt Mundharmonika und singt, Rainer Wieland ist Gitarrist und ebenfalls Sänger. Michael Seelmann-Eggebert begleitet die Musiker rhythmisch mit seiner Cajón, einem traditionellen Percussioninstrument, das wunderbare Klänge erzeugt. Mittlerweile bringt Seelmann-Eggebert auch weitere Schlagwerkzeuge zu den Auftritten mit, die es ursprünglich hätte nie geben sollen. „Irgendwann haben wir Blut geleckt“, ergänzt Ritter, der mit „Oifachso“ schon einmal im Gasthaus Mohren aufgetreten war.

Das Hutkonzert findet am Freitag, 23. Mai, ab 20.30 Uhr im Gasthaus Mohren in Pfullendorf statt.
Das Hutkonzert findet am Freitag, 23. Mai, ab 20.30 Uhr im Gasthaus Mohren in Pfullendorf statt. | Bild: Dirk Thannheimer

Sie bereichern das Konzert

Doch dieses Mal, am Freitag, 23. Mai, stehen nicht nur drei Bandmitglieder, sondern erstmals fünf auf der Bühne. Neuzugänge sind Nicolai Obert, der früher aktives Mitglied im Gesangverein Pfullendorf war, und Sharon Owens, deren Stimme viele Pfullendorfer kennen. Beide wurden kurz nach der Fasnet gleichzeitig aufgenommen, sodass es immer enger wird im Proberaum. Sharon Owens – und darüber sind sich alle einig – wird mit ihrem Gesang das Konzert bereichern. „Sie hat schon eine Hammerstimme“, sagt Ritter über Sharon Owens.

Lange Bedenkzeit

Doch Ritter gibt auch ehrlich zu, dass sich die Band eine lange Bedenkzeit gab, ob sie sich nach so vielen Jahren noch einmal neu formieren will, raus aus der Gewohnheit. Sie tut es aber, wobei es dabei bleibt, dass Rainer Wieland der Kopf von „Oifachso 3.2.“ bleibt – der Bandleader, der nach den Stücken schaut, der mit seiner Erfahrung genau weiß, welche Stimme zu welchem Lied passt. „Er kann das von uns am besten“, sagt Ritter, ohne dass er damit einem Bandmitglied auf den Schlips treten will.

25 Lieder auf der Liste

Das Repertoire ist in all den Jahren deutlich größer geworden, es umfasst sowohl deutsche als auch englische Stücke aus verschiedenen Stilrichtungen – Blues, Folk, Country, Oldies – alles Coverversionen von bekannten Interpreten. 25 Lieder stehen auf der Liste, die am Freitagabend im Gasthaus Mohren gespielt und gesungen werden. Der Eintritt ist frei, die Gäste dürfen gerne Geld in den Hut werfen, während „Oifachso 3.2“ Premiere hat. „Den Erlös spenden wir wie immer für einen guten Zweck“, sagt Ritter. Die neue Formation will mit ihrer Musik die Menschen unterhalten – einfach so.