Mark Flekken: Der Freiburger Schlussmann wurde gegen Augsburg mehr gefordert als drei Tage zuvor gegen Frankfurt. Nicht, dass ihm nun reihenweise Bälle auf sein Tor zugeflogen kamen, aber die Schwaben waren oft gefährlich. Und das bedeutete, dass der Niederländer im Breisgauer Kasten stets wachsam sein musste. Berishas Elfmeter konnte Flekken nicht aufhalten, aber als der Ex-Freiburger Demirovic in der zweiten Halbzeit aus Nahdistanz zum Abschluss kam und im Geiste schon sein Tor zum 2:2 feierte, da riss der SC-Torhüter die Arme in die Höhe und lenkte die Kugel über den Kasten. Eine Sensationsparade! Kollege Lucas Höler meinte später: „Großartig, wie der Flekki da gerettet hat.“ Wenig später hieß es 3:1 für den Sport-Club, der Sieg war perfekt. – Note: 1
Lukas Kübler: Nach 18 Minuten ging der Mann zur Sache! Als Berisha gut freigespielt wurde und kurz vor dem Abschluss war, da fegte Kübler nach der Methode „Barfuß oder

Lackschuh“ heran, soll heißen: Elfmeter oder Monstertackling. Und? Der Ball rauschte zur Seitenlinie, im Rasen klaffte ein Loch – und die SC-Fans feierten ihren Haut-den-Lukas-Kübler frenetisch. Wenig später ging‘s anders aus, Kübler traf mehr den Fuß von Demirovic als den Ball – Elfmeter und 1:1-Ausgleich. Hui und pfui und die Note: 3
Philipp Lienhart: Der Österreicher zeigte, was für ein Rosslüngerl, pardon, was für eine Pferdlunge er doch hat. In der zweiten Halbzeit marschierte er zweimal bis ganz nach vorne in den Augsburger Strafraum, nur mit dem Abschluss haperte es dann. Aber was mit dem Fuß nicht klappte, funktionierte kurz vor Schluss dann in seiner Paradedisziplin Kopfball. Nach einer feinen Ecke von Vincenzo Grifo beförderte Lienhart dem Ball mit dem Schädel zum 3:1 ins Tor. Stark auch in seiner Kerndisziplin Verteidigen. – Note: 2,5

Matthias Ginter: Es ging schnell beim 3:1. Eckball Grifo, Kopfball Lienhart, Tor! Doch wer einen Augenblick etwas unaufmerksam gewesen war, hätte auch Ginter für den Torschützen halten können. Denn der Matze, natürlich ebenfalls auf den Eckball lauernd, rannte Richtung Fans und feierte so inbrünstig, als habe er eingenetzt. Der Hintergrund: Ginter hat ein echtes Freiburger Herz! Und einen klugen Kopf und starke Beine zum wirkungsvollen Verteidigen. – Note: 2,5
Christian Günter: Einmal lief ihm ein Gegenspieler davon – einmal! Ansonsten scheint der Kapitän auf dem Weg zu alter Stärke. Nicht nur in der Defensivarbeit, sondern vor allem im Vorwärtsgang. Schon in der ersten Halbzeit war Günter häufig unterwegs, in der zweiten Halbzeit immer öfter und gegen Ende, als auch noch sein Kumpel Vincenzo Grifo eingewechselt wurde, wuchsen ihm fast schon Flügel. Prima! – Note: 2,5

Kilian Sildillia: Um ein Haar hätte der Wuschelkopf in der 60. Minute sein erstes Bundesligator erzielt. Nach einem Abpraller rollte ihm der Ball vor die Füße, der Franzose hielt voll drauf, doch auf der Torlinie stand erst Pedersen im Weg und dann auch noch der Pfosten, denn vom Oberschenkel des Augsburger Verteidigers krachte die Kugel gegen das Aluminium. Etliche gute Szenen, hängt sich immer voll rein, mit der offensiveren Position auf der rechten Außenbahn fremdelt er etwas. – Note: 3
Maximilian Eggestein: War besonders gefordert als Anführer im Mittelfeld, weil Nicolas Höfler wegen der fünften gelben Karte, die er im Spiel gegen Frankfurt erhalten hatte, gesperrt fehlte. Der 26-Jährige nahm die Aufgabe an, kämpfte, rannte, köpfte, grätschte. Neben Höfler ist er sicher wirkungsvoller als in der Rolle des Ersatz-Chiccos. Zuverlässig, ohne zu glänzen. – Note: 3

Yannik Keitel: Endlich mal wieder Startelf! Natürlich lag es hauptsächlich daran, dass Chicco Höfler gelb-gesperrt zuschauen musste. Aber eines muss man dem Freiburger Eigengewächs lassen, der Keitel gibt nicht auf. Er lässt sich nicht hängen, er hängt sich rein! Manchmal wirkt der 22-Jährige im Zweikampf manchmal noch etwas ungestüm, gegen Augsburg aber klappte es ganz gut in Sachen Balleroberung. Und zum 1:0 von Michael Gregoritsch sicherte sich der selbstbewusste junge Mann einen Assist! – Note: 2,5
Lucas Höler: Sein erster Torschuss war ein Kracher aus 16 Metern, der allerdings genau auf Rafael Gikiewicz zuflog und Augsburgs Torhüter vor keine echten Probleme stellte. Sein zweiter Torschuss war einer von der einfachen Sorte, denn nach perfekter Vorarbeit von Ritsu Doan musste Höler den Ball nur noch aus fünf Metern ins leere Tor kicken. Das war für den Lucki natürlich eine seiner leichtesten Übungen – und das 2:1 für den Sport-Club nur 50 Sekunden nach dem Ausgleich der Augsburger zum 1:1. In allen Belangen eine starke Leistung. – Note: 2
Ritsu Doan: Die Formkurve geht nach oben. Gegen Frankfurt noch mit ein paar Mängeln, war der Japaner gegen Augsburg ein Aktivposten im Freiburger Team. Zu einem Tor reichte es zwar nicht, aber zum 2:1 von Lucas Höler steuerte Doan die perfekte Vorarbeit bei. Wollte man unbedingt einen Spritzer Wasser ins Weinglas schütten, dann könnte man zwei, drei Szenen anführen, in denen der feine Techniker hätte etwas klarer nach hinten arbeiten können, sprich mitverteidigen. – Note: 2,5
Michael Gregoritsch: Gegen Frankfurt hatte der Österreicher noch eine große Möglichkeit zum 2:1-Siegtreffer ausgelassen. Diesmal nutzte er gleich seine erste Chance. Pass von Yannik Keitel, spitzer Winkel zum Tor, perfekter Strahl ins rechte Eck, vom Innenpfosten prallt die Kugel in den Augsburger Kasten, 1:0. Danach mit guten Szenen in Sachen Ballkontrolle, aber als der Gregerl in der zweiten Halbzeit frei zum Kopfball kam, gelang es ihm nicht, das rechte Toreck anzusteuern. Stattdessen flog der Ball geradewegs in Giekiewicz‘ Arme. Das hat er in der Vergangenheit schon besser hinbekommen. – Note: 2,5
Robert Wagner: Der 19-Jährige aus der eigenen Fußballschule kam nach 75 Minuten für Keitel. Gab alles, manchmal sah‘s gut aus, manchmal etwas übereifrig. Aber das war okay. – Note für den Kurzeinsatz: 3
Wooyeong Jong: Ersetzte nach 75 Minuten Gregoritsch. Hatte kurz vor Schluss das 4:1 auf dem Fuß, reüssierte aber nicht. – Note für den Kurzeinsatz: 3

Vincenzo Grifo: Der Edeltechniker ist offenbar noch nicht wieder vollends fit nach seiner Krankheit. Kam erst nach 82 Minuten für Doan, aber alleine seine Einwechslung genügte schon, um die SC-Fans noch mal richtig auf Temperatur zu bringen. „Jetzt geht‘s los“, skandierten sie – und lagen richtig. 85. Minute: Eckball Grifo, Kopfball Lienhart, Tor, 3:1, Sieg! – Note für den Kurzeinsatz: 1
Nils Petersen: Kam zusammen mit Grifo aufs Feld, der Edeljoker ersetzte Höler. Zu nennenswerten Aktionen reichte es dem Rekordtorjäger allerdings nicht mehr. – Note für den Kurzeinsatz: 3
Manuel Gulde: Kam in der Nachspielzeit für Kübler. – ohne Bewertung.