Spiel drei oder Feierabend, das war die klare Ausgangslage am Dienstagabend in der ausverkauften Helios Arena. Die Schwenninger Wild Wings waren zum gewinnen verdammt, um nicht in den vorzeitigen Urlaub zu müssen. In dieser ersten Playoff-Runde hatten vor zwei Tagen die Nürnberg Ice Tigers den Auftakt der Best-of-Three-Serie mit 4:3 knapp gewonnen.

Immerhin gab es für die Gastgeber gute Nachrichten vor der Partie: Will Weber konnte wieder dabei sein, der Verteidiger hatte seine Oberkörperverletzung auskuriert. Der großgewachsene und stabile Abwehrspieler rückte an die Seite von Stammpartner Ben Marshall, während sein „Vertreter“ Daniel Schwaiger aus der Mannschaft rotierte. Die schon vor dem Spiel lautstarken SERC-Fans begrüßten ihr Team nicht nur stehend, sondern auch mit einer schicken Choreo.

Guter Start für beide Teams

Die beiden Kontrahenten ließen sich denn auch nicht lange bitten, legten kräftig los. Beide Torhüter wurden sofort geprüft, wobei die Gäste zunächst die etwas gefährlicheren Chancen verzeichneten. Das war auch einer frühen Strafe gegen Philip Feist geschuldet, doch in Unterzahl agierten die Schwäne sehr aufsässig und verbuchten etliche Scheibengewinne. Insgesamt waren die Wild Wings besser am Mann als im ersten Aufeinandertreffen, im Spielaufbau machten ihnen die Franken aber wiederum das Leben schwer.

Brett Ritchie bringt Wild Wings in Führung

Ein Powerplay schaffte in der neunten Minute Besserung. Brett Ritchie staubte nach einem Schuss von Jordan Murray zum 1:0 ab. Es war tatsächlich der gleiche Spielverlauf wie in Spiel eins. Mit einem wesentlichen Unterschied: Diesmal kassierte Schwenningen nicht postwendend den Ausgleich, hatte vielmehr wenig später erneut in Überzahl gar die Chancen, zu erhöhen.

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Dass das 1:1 in der 16. Minute doch noch fiel, hatte mit einem Fehlpass von Arkadiusz Dziambor zu tun. Der junge Verteidiger passte die Scheibe schwunglos hinter das Tor, dort stand Nürnbergs Topscorer Evan Barratt, der auf den völlig freistehenden Jeremy McKenna abgab – und dieser schob am chancenlosen Schwenninger Goalie Joacim Eriksson vorbei ein. „Wir hatten das Momentum, der Gegentreffer hat uns etwas den Schwung genommen“, konstatierte auch SERC-Stürmer Matt Puempel.

Ritchie lässt Schwenningen erneut jubeln

Diesen Schwung fanden die Wild Wings aber direkt zu Beginn des zweiten Drittels wieder und zwar in Gestalt von Alexander Karachun. Der tankte sich schön durch, Kyle Platzer übernahm und Ritchie vollendet mit seinem zweiten Treffer zum 2:1. Da waren gerade 28 Sekunden gespielt. In der Folge blieben die Gastgeber die bessere Mannschaft, doch die Ice Tigers blieben durchaus gefährlich.

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Nach 32 Minuten war dann erst einmal Pause. Nach einem heftigen Einschlag brach eine Scheibe der Umrandung, rund 20 Minuten dauerte die Reparatur. Nach der ungewollten Unterbrechung taten sich beide Mannschaften schwer, wieder in Fahrt zu kommen. Die Schwenninger vergaben eine doppelte Überzahl, waren aber dem dritten Tor näher. Doch auch ein Solo von Ritchie fand sein Ziel nicht. Die Gäste arbeiteten sich immer wieder ins Spiel, die Blau-Weißen mussten auf der Hut sein.

Das Schlussdrittel begann schließlich erst um 21.48 Uhr und die Spannung war trotz später Stunde greifbar. Nun war das Tempo wieder da und es wurde noch ein Stück verbissener. Beide Teams klappten die Visiere endgültig hoch und die brenzligen Situationen vor beiden Toren häuften sich. Die Uhr lief für die einheimischen Fans ein bisschen zu langsam und die Wild Wings verpassten immer wieder das dritte Tor. Bis neun Sekunden vor dem Ende Brandon McMillan das 3:1 schoss. Die Wild Wings erzwangen damit Spiel drei, das am Donnerstag um 19.30 Uhr in Nürnberg stattfindet.