Es ist das erste Mal, dass bei der Weltregatta für Einhandsegler, der Vendée Globe, auch ein Deutscher mitsegelt. Boris Herrmann hatte es bei der 9. Ausgabe der Regatta, die alle vier Jahre stattfindet, endlich an den Start geschafft. Seit 8. November, als in Les Sables d‘Olonne an der französischen Atlantikküste der Startschuss für 33 Segler, darunter sechs Frauen fiel, sind die Jachten nun unterwegs.

Spitzenreiter ist derzeit der Franzose Yannick Bestaven, vor seinen beiden Landsleuten Charlie Dalin und Thomas Ruyant. An vierter Stelle liegt Boris Herrmann. Beste Frau ist die Deutsch-Französin Isabelle Joschke. Sie liegt auf Platz acht. Die Boote segeln südöstlich von Neuseeland in Richtung Kap Hoorn, von wo aus es wieder zurück geht durch den Atlantik nach Les Sables d‘Olonne.

Schon jetzt steht fest: Die Bestzeit von Armel Le Cleac‘h, der 2016/17 die Strecke in 74 Tagen geschafft hatte, wird wohl nicht unterboten werden. Zu kapriziös waren die Winde und Wellen im Südatlantik, zu wild und ungeordnet das Meer im Indischen Ozean. Außerdem fiel einer der Top-Favoriten, der Brite Alex Thomson nach Ruderbruch aus.

Ein zweiter Top-Favorit, der Franzose Jérémie Beyou, musste bereits drei Tage nach dem Start zurück in den Hafen, um ein auf hoher See irreparables Problem mit dem Ruder zu beheben. Er startete erneut am 17. November und liegt nun an 21. Position, hat also schon sechs Segler wieder eingeholt. Aber er segelt immer noch im Indischen Ozean, hat Australien noch nicht erreicht.

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Die größte Überraschung dieser Vendée Globe ist, dass an 5., 6., und 7. Position noch Jachten liegen, die ohne Foiler unterwegs sind. Die Foiler sind eine Art Seitenflügel, die die Boote übers Wasser heben, wodurch sie wesentlich schneller sind. Der Senior des Rennens, der 61-jährige Jean Le Cam, liegt mit seinem Foiler-losen Boot auf Rang 5.

Es ist seine fünfte Teilnahme an der Vendée Globe. Er war es auch, der Kevin Escoffier das Leben gerettet hat. Escoffier erlitt Schiffbruch am 30. November, Le Cam nahm ihn auf, bis ein Schiff der französischen Marine Escoffier an Bord holte.

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Dass von 33 Booten noch 27 im Rennen sind, ist ein gutes Ergebnis. Es zeugt aber auch von der Ausbildung der Segler als Allround-Reparateure. Auch Boris Herrmann musste schon basteln: Im Indischen Ozean fiel eines seiner Segel aus.

Ruyant musste sieben Stunden lang Wasser pumpen, das eingedrungen war, und Isabelle Joschke balancierte zur Problembehandlung auf einem Outrigger über dem Wasser. Zu ihren Arbeiten zählt übrigens auch die Medienarbeit: Alle senden Fotos und Filme oder stehen bei den täglichen Sendungen Rede und Antwort, was der Bürohengst zuhause über http://www.vendeeglobe.org genießen kann.